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Gibt es bei der Partnersuche wirklich „zu hohe Standards“?

Photographed by Natalia Mantini.
Die meisten Menschen haben – zumindest im Kopf – eine Liste an „No-Gos“, was einen möglichen Partner angeht. Eigenschaften, Macken, Angewohnheiten oder gar äußere Erscheinungsmerkmale, die man unter keinen Umständen toleriert. Wie wichtig und zutreffend ist diese Liste an Kriterien jedoch in Anbetracht einer langen Beziehung? Im Rahmen einer neuen Studie des Journal of Personality and Social Psychology wurden sowohl frisch Vermählte als auch ältere Ehepaare gefragt, was genau sie in einem Partner suchen, um zu weiterhin zu prüfen, ob sich diese Wünsche und Anforderungen auch in der tatsächlichen Wahl des Partners oder der Partnerin niedergeschlagen haben. Psychologen der University of Texas, Daniel Conroy-Beam und David Buss, die für die Studie verantwortlich waren, baten Paare in langen Beziehungen darum, anzugeben, wie begehrenswert sie sich selbst und ihre jeweiligen Partner einschätzen. Bei frisch Verheirateten wurde dieselbe Umfrage von einem unabhängigen Forscherteam durchgeführt. Conroy-Beam und Buss werteten die Daten mittels Computersimulation aus, um herauszufinden, wie gut die Paare anhand der eigenen Einschätzung und der des Partners zueinander passen. Was dabei herauskam? Es gab tatsächlich große Übereinstimmungen zwischen den geäußerten Wünschen und Anforderungen und dem, was der Partner davon tatsächlich abdeckt. Die Ergebnisse wurden außerdem doppelt bestärkt, indem sowohl die Aussagen der computerbasierten Simulationen, als auch die der persönlichen Befragungen so gut wie deckungsgleich waren, was wiederum die Theorie der „assortativen Paarung“ bestätigt, welche besagt, dass bestimmte Menschen sich gleichwertige Partner suchen. Wie die Autoren der Studie erklärten, „Unsere Simulation bietet erste Ansätze zur Vertiefung der assortativen Partnerwahl, von der wir nämlich glauben, dass sie nicht nur zu Fortpflanzungszwecken stattfindet, sondern auch die Dynamik und die Kriterien der allgemeinen Partnersuche beeinflusst“. Vereinfacht gesagt, zeigen die Forschungsergebnisse, dass es durchaus sinnvoll ist, bestimmte Prinzipien und Selektionskriterien bei der Wahl des Partners beizubehalten. Die Studie warnt jedoch auch vor zu vielen und unwichtigen No-Gos: „Oftmals präsentiert sich nur eine beschränkte Auswahl, ein kleiner Pool von Menschen, aus dem wir wählen können, da wird nicht immer zu 100% das dabei sein, was wir suchen.“ Single-Männer und -Frauen sollen sich vor Augen halten, dass „jeder potenzielle Partner und jede Partnerin über ein bestimmtes Repertoire an Charakterzügen verfügt, und einige Kriterien zu erfüllen, bedeutet eben oftmals, dass an anderer Stelle Abstriche gemacht werden müssen.“ Grundsätzlich sind eigene Standards also absolut legitim, absolut vollkommen ist allerdings noch niemand gewesen. Deshalb sollte man bei der Partnersuche darauf achten, dass man einen tollen Menschen nicht durch unrealistische Maßstäbe verjagt.
Übersetzt von Rea Mahrous

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