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Google-Mitarbeiter: Frauen sind biologisch nicht für die Tech-Branche gemacht

Am vergangenen Wochenende brachte ein kontroverses Google-Dokument das Internet ins kollektive Wanken: Ein Ingenieur des kalifornischen Konzerns veröffentlichte anonym ein zehnseitiges Manifest, in dem er Thesen aufstellte, warum Frauen nicht für die Tech-Branche geeignet seien – von Natur aus.
Die Gründe dafür, dass Frauen und Männer unterschiedlich viel verdienen und verschiedene Positionen im Unternehmen besetzen würden, habe laut Autor des Dokuments nichts mit Diskriminierung zu tun sondern ganz einfach damit, dass Frauen biologisch nicht gleichwertig aufgestellt sein. Sie hätten „größeres Interesse an Menschen als an Dingen“, was dazu führt, dass sie häufiger „Jobs in sozialen oder künstlerischen Bereichen“ bevorzugen würden. Außerdem seien Frauen leichter im zwischenmenschlichen Umgang – die Konsequenz: Sie sind in Gehaltsverhandlungen nicht ausreichend souverän, in Gesprächen nicht selbstbewusst genug und Unternehmen führen könnten sie auch nur bedingt.
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Randnotiz: Der Verfasser basiert seine Aussagen auf keiner wissenschaftlichen Quelle. Dafür sähen das aber viele Kollegen genauso.
Danielle Brown, Googles Vice President of Diversity, Integrity and Governance, hat infolgedessen eine Mitteilung an alle Mitarbeitenden veröffentlicht, in der sie zwar eine offene Diskussionskultur willkommen heißt, nicht jedoch Fehlverhalten, das Menschen bestimmter Gruppen verachtet. In dem auf Motherboard veröffentlichten Schreiben äußert sie außerdem, dass sie den Originalartikel bewusst nicht verlinkt, damit klar wird, dass weder sie selbst noch Google als Unternehmen solche Worte gutheißen oder unkommentiert akzeptieret.
Die Reaktionen auf das vermeintliche Manifest fielen intern wie auch im Netz sehr unterschiedlich aus, doch wie Bloomberg Technology heute berichtete, ist der Verfasser des Schreibens auf Grund eines Verstoßes gegen den internen Code of Conduct mittlerweile entlassen worden.
Dass die Tech-Szene des Silicon Valley wie so viele andere Bereiche noch immer ein Sexismusproblem hat, ist keine Neuigkeit. Auch erwartet niemand, dass es von heute auf morgen beseitigt wird. Umso wichtiger ist es jedoch, solchen Symptomen entgegenzuwirken. Denn wie hier einmal mehr auffiel, sind selbst Konzerne, die sich offiziell bereits für gleiche Bezahlung und gleiche Rechte einsetzen und rein technisch die Zukunft mitgestalten, nicht davon verschont. Die Lösung wird also keine einfache sein.
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