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Instagram prognostiziert das Ende des perfekt inszenierten Accounts

Vor nicht einmal sieben Jahren erblickte die Fotosharing-App Instagram das Licht der Welt. Seitdem hat sich die Plattform sukzessive professionalisiert. Instagram, das ist heute nicht mehr nur ein Ort, an dem man Schnappschüsse mit seinen Freunden teilt oder um seinen Urlaubsfotos mit nur einem Klick mehr Sättigung oder Kontrast zu verleihen. Instagram ist ein echtes Business geworden, auf dem mittlerweile komplette Geschäftsmodelle aufbauen.
Viele Accounts gleichen heute allerdings einer reinen Werbesendung, die Bilder sind bis auf den letzten Pixel inszeniert und retuschiert, die Inhalte bezahlt. Von Authentizität und echtem Leben, dem Ursprungsgedanken von Instagram, fehlt häufig jede Spur. Daran sind jedoch nicht nur die User Schuld, denn Instagram als Unternehmen selbst hat diese Entwicklung mit begünstigt.
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Umso erstaunlicher ist es, dass Instagram selbst auf einer Konferenz nun das Ende des perfekt inszenierten Instagram-Accounts prognostiziert hat. Auf einem Panel, das anlässlich der New Yorker Fashion Week veranstaltet wurde, haben zwei Mitarbeiterinnen von Instagram über aktuelle Entwicklungen und Trends gesprochen. Eva Chen und Virginia Nam, beide im Bereich Fashion-Kooperationen bei Instagram zuständig, kritisieren, dass mit der Herausbildung des professionellen Content-Creators auch die Account-Gestaltung immer austauschbarer und gleichförmiger würde. Besonders fiele das bei einigen der erfolgreichsten Influencer auf. Trotz ähnlichem Content und visueller Sprache konnten diese in der Vergangenheit jedoch Millionen Follower generieren und Umsätze einheimsen.
Chen und Nam glauben, dass gerade die von oben bis unten durchkuratierten Instagram-Accounts nur noch wenige Follower anziehen werden. Wenn alle Feeds gleich aussehen, verschwinden sie irgendwann in der Masse. Als weitere Begründung nannten sie zudem die fehlende Authentizität eben dieser Accounts. Also back to the roots?

Weniger Inszenierung, weniger Perfektion

Die Facebook-Mitarbeiterinnen rieten den Nutzern dazu, wieder mehr authentische Bilder und spontane Schnappschüsse aus ihrem Leben hochzuladen. Um ihre Argumentation zu bekräftigten, führten die beiden Rednerinnen die Instagram Stories an, ein Feature, das vor rund einem Jahr gelauncht wurde. Stories werden immer erfolgreicher und erreichen schon jetzt weitaus mehr Menschen als einzelne Fotos über den Feed. Den Grund für den Erfolg sieht Instagram darin, dass man in den Stories wesentlich mehr authentischen Content zu Gesicht bekommt. Obwohl die geposteten Bilder, Videos und GIFS oft verwackelt und verwischt sind, scheinen sie echter und damit auch glaubwürdiger. Authentizität baut Distanz ab, die Erkenntnis ist nun wirklich nicht neu.
Auch wenn der Aufruf von Instagram durchaus nachvollziehbar und logisch klingt, lässt sich dennoch darüber streiten, ob es sich hier nicht nur um einen klugen Schachzug handelt, um das Feature Instagram Story weiter zu promoten? Zahlen, die belegen können, dass man mit Authentizität tendenziell erfolgreicher ist als mit Künstlichkeit, hatten sie nämlich nicht parat.

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