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Von wegen Arbeiten im Paradies: „Work & Travel“-Reisende werden ausgebeutet

Ob nach dem Abi, Bachelor oder Master – viele junge Menschen hegen den Plan „danach“ erst einmal zu reisen. Nach wie vor gilt Australien als eines der beliebtesten Reiseziele, wenn es darum geht, eine Auszeit zu nehmen. Um sich so einen verlängerten Backpacker-Urlaub aber überhaupt leisten zu können, greifen viele auf das Angebot Work and Travel zurück. Dies sieht im Prinzip vor, dass man an verschiedenen Orten arbeitet (z.B. als Erntehelfer), so lange, bis man sich von seinem erwirtschafteten Gehalt die nächste Weiterfahrt leisten kann. Die Kombination aus „arbeiten“ und „reisen“ lockt jährlich tausende Jugendliche ins Down Under. Die Zahlen sprechen für sich: Allein im vergangenen Jahr haben insgesamt 35.000 Deutsche zwischen 18 und 30 das berüchtigte Working Holiday Visum beantragt. Hat man das Visum in der Hand, kann das vermeintliche Abenteuer losgehen.
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Was sich für die meisten wie der Traum schlechthin anhört, sieht in der Realität offenbar anders aus, zumindest wenn man einer aktuellen Studie Glauben schenken darf. Aus einer gemeinsamen Untersuchung der University of New South Wales sowie der University of Technology in Sydney geht hervor, dass Backpacker von australischen Arbeitgebern ausgebeutet werden, um ihre eigene wirtschaftliche Bilanz nach oben zu korrigieren.
Laut der Studie „The Wage Theft in Australia“ arbeiteten Work and Traveller im Schnitt unter dem australischen Mindestlohn, der mit 13,84 $ pro Stunde recht hoch angesetzt ist. Ein Viertel der 4300 online Befragten hat offenbar nur unter 9 $ verdient. Vor allem auf Obstplantagen, auf denen viele Backpacker Arbeit finden, sollen ausländische Erntehelfer wesentlich schlechter bezahlt werden, teilweise sogar nur die Hälfte des gesetzlichen Mindestlohns erhalten.
Bereits im letzten Jahr hatte der australische Senat eine ähnliche Entwicklung aufgezeigt und sie deutlich als „nationale Schande“ verurteilt, denn in Australien sind rund 11% aller Mini-Jobber Backpacker aus dem Ausland. Man sei auf sie angewiesen.
Die Studie wurde allerdings auch kritisiert, da die Befragung online und zudem anonym stattgefunden hat, wodurch Menschen theoretisch mehrmals teilnehmen konnten. In diesem Fall könnte das Ergebnis verfälscht sein.

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