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Forscher entdecken das „Kusshormon“ & das bedeutet es für Frauen

illustrated by Mallory Heyer.
Ein Thema, über das in unserer sonst so sexuell offenen, ja fast schon Sex-besessenen Gesellschaft eher wenig gesprochen wird, ist die Libido. Ist diese niedrig, hat man also keine oder wenig Lust, können viele mögliche Faktoren wie Stress, ein negatives Selbstbild oder medizinische Gründe dahinterstecken.
Doch Forscher der Liège Universität in Belgien haben zusammen mit einem Team der Universität Saarland eine neue Entdeckung gemacht, die Aufschluss darüber gibt, wie das Gehirn sexuelles Verlangen kontrolliert. Gerade für Frauen mit niedriger Libido kann diese Erkenntnis vieles verändern.

„Diese Forschungsarbeit hat uns neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie das Gehirn Signale aus der Außenwelt entschlüsselt und diese Umwelteinflüsse dann in Verhalten umsetzt.”

Ulrich Boehm
Das Zauberwort ist Kisspepin (was für ein perfekter Name!). Dieses Signalmolekül war bisher dafür bekannt, während der Pubertät sowie beim Menstruationszyklus eine große Rolle zu spielen. Versuche an weiblichen Mäusen ergaben nun, dass es ebenfalls die Anziehung zum anderen Geschlecht als auch das sexuelle Verlangen steuert. Es wird durch bestimmte, von männlichen Mäusen ausgesendete Duftstoffe eine Art Kettenreaktion im Gehirn aktiviert, die am Ende dazu führt, dass die Aufmerksamkeit und die sexuelle Bereitschaft der Weibchen gesteigert wird.
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Kisspeptin kontrolliert, wen wir küssen und wen nicht

„Diese Forschungsarbeit hat uns neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie das Gehirn Signale aus der Außenwelt entschlüsselt und diese Umwelteinflüsse dann in Verhalten umsetzt. Bei vielen Tieren ist das Sexualverhalten eng mit dem Eisprung verbunden, um die höchstmögliche Chance auf Befruchtung und somit das Fortbestehen der Art zu gewährleisten. Bis jetzt war wenig darüber bekannt, wie das Gehirn Eisprung, Anziehung und Sex miteinander verbindet. Jetzt wissen wir, dass ein einzelnes Molekül – Kisspeptin – all diese Aspekte durch verschiedene, parallel zueinander laufende Gehirn-Schaltkreise steuert”, sagte Studienleiter Ulrich Boehm vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität des Saarlandes.
Das Team ist optimistisch, dass die neuen Ergebnisse Therapien bei geringer Libido vorantreiben kann. „Es gibt derzeit keine guten Behandlungen für Frauen mit geringem sexuellem Verlangen. Die Entdeckung, dass Kisspeptin sowohl die Anziehung als auch das sexuelle Verlangen kontrolliert, hilft uns dabei, neue Therapien für solche Störungen zu entwickeln", so Co-Autorin Julie Bakker.
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