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Sie ist die deutsche Adele & freut sich besonders, wenn sie Fans zum Weinen bringt

Es heißt, sie sei die deutsche Adele. Es heißt, sie sei eine Diva. Es heißt, ihre Stimme verbindet Nostalgie und Zeitgeist. Alina ist Künstlerin, genau genommen Newcomerin, und trotzdem ist sie bereits vor der Veröffentlichung ihres ersten Albums „Die Einzige“ am 20. Oktober im Gespräch. Jetzt ist endlich ihre erste Single „Nie vergessen“ raus und macht Laune auf mehr. Vor allem will man die starke Frau hinter der starken Stimme kennenlernen. Refinery29 traf Alina zum Interview.
Du bist beim „PxP-Festival“ vor 20.000 Menschen aufgetreten. Wie ging es dir an diesem Tag?
In erster Linie habe ich mir vorgenommen, es einfach nur zu überleben. [lacht] Ich war so aufgeregt, bevor ich auf die Bühne ging. Und dann war ich beim ersten Ton direkt da. Es ist schon interessant, auf der Bühne ist plötzlich alles vergessen, ich vergesse dann sogar meinen Körper. Vor so vielen Menschen habe ich noch nie zuvor gespielt, das war natürlich überwältigend für mich.
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Was verbindest du persönlich mit dem Wort Diva?
Den Begriff der Diva kenne ich mein Leben lang. Als Jugendliche habe ich sehr darunter gelitten, so genannt zu werden. Ich bin eben ein expressiver Typ, ich bin mal etwas lauter. Dass das aneckt hat mich als Teenager so getroffen, dass ich versucht habe, ruhiger zu sein und nicht aufzufallen.
Erst als ich Musik studiert habe, merkte ich, dass das Laute und Expressive positive Eigenschaften eines Künstlers sind. Ich lernte zu schätzen, dass ich diese mitbringe und hab angefangen, das auch zu fördern. Besser gesagt, einfach zuzulassen, eine Diva zu sein.
Wenn man an Diven denkt, schießen einem Allüren in den Kopf. Wie stehst du dazu?
Allüren sind das, was uns als Persönlichkeit formt. Wenn wir alle gleich wären, dann hätten wir keine Ecken und Kanten. Ich denke, dass Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen oder in einer Führungsposition sind, mehr Ecken und Kanten haben, sonst wären sie gar nicht erst an diesem Punkt angelangt. Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich keine Allüren habe. Es hilft nur, zu reflektieren und zu akzeptieren. Wäre ja langweilig, wenn wir alle perfekte Menschen wären.
Jetzt hast du die Vorlage geliefert: Wie sehen deine Allüren aus?
Nenn mich Diva, aber ich will einfach nicht campen, das war noch nie mein Ding. Ansonsten lehne mich gern mal aus dem Fenster und steigere mich in etwas hinein. Und ich bin Perfektionistin und möchte ein guter Mensch sein. Aber jeden Tag nett zu allen sein, das gelingt natürlich nicht.
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Mir wurde von Künstlerinnen erzählt, dass die starke Meinung einer Frau in der Musikbranche manchmal als schwierig angesehen wird, man gelte dann als Diva, Zicke oder stur – wie sind deine Erfahrungen?
Klar, als Frau – nicht nur in der Musikwelt – wird man in Schubladen gesteckt und es gibt unterschwellige Vorbehalte, denn das passt manchen nicht ins Rollenbild. Das sind keine großen Supergaus, sondern ich merke das eher im Kleinen, im Alltäglichen. Offen kommuniziert wird das ja nicht. Keiner sagt offen: „Weil du eine Frau bist, fördern wir dich nicht.“
Feminismus ist Popkultur geworden – warum ist es also immer noch so schwer, Frauen die nötige Anerkennung in so einer Industrie zu zeigen?
Das Problem ist, dass wir in einer Zeit leben, die noch nicht ganz emanzipiert ist. Die Musikbranche ist männerdominiert, das sieht man an Festival-Line-Ups, das sieht man an der Führung in den Plattenfirmen, im Radio, alle Player in der Industrie sind männlich besetzt. Das einer männlichen Perspektive ein männlicher Geschmack entspringt, ist klar. Es gibt eben bis jetzt kaum weibliche Vorbilder.
Wer sind für dich die – wenn auch wenigen – weiblichen Vorbilder?
Als ich ein Kind war, gab es gar keine weiblichen Vorbilder, die anders aussahen oder total aus der Reihe fielen. Mich prägten dann erst später Frauen wie Beth Ditto, Amy Winehouse oder Adele. Diese Frauen stehen für Selbstbestimmtheit. Und umso mehr Frauen das sind, umso mehr trauen sich ja auch andere Künstler und umso weiblicher werden Perspektiven in der Industrie.
Ich finde aber schon, dass sich gerade viel tut. Mir fallen neben dir einige Newcomerinnen ein, die mit Authentizität oder Kante herausstechen…
Stimmt. Alice Merton, Mine, Elif, Balbina – mir fallen auch einige ein, die ihr Ding machen und besonders sind, aber in den Top Ten sind sie leider meistens nicht vertreten. Und das ist auch eine Wahrheit.
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Du hast gerade schon Adele als Inspiration genannt. Nun wirst du hier bereits als „deutsche Adele“ gehandelt, was sagst du zu dem Vergleich?
Ich bin selbst Fan von Adele, es ist ein Kompliment, sie ist eine großartige Sängerin, eine tolle Songwriterin, eine sympathisch wirkende Frau. Ich habe den Vergleich ungefähr vor fünf Jahren zum ersten Mal von Fans gehört. Da habe ich noch hauptsächlich zu Piano gesungen und dann sehen wir uns auch noch ähnlich. Ich verstehe, woher der Vergleich kommt. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass man mich als eigenständige Künstlerin versteht. Mein Ziel war immer, Musik zu machen, die einen Mehrwert schafft. Aus vielen Genres und musikalischen Bausteinen einen Sound zu kreieren, der meine Geschichte erzählt.
Wird nicht jede*r Künstler*in am Anfang verglichen?
Adele wurde als die neue Amy Winehouse vorgestellt, Mariah Carey war die neue Whitney Houston. Ein Vergleich macht es einfacher einen Newcomer zu greifen. Man braucht das vielleicht als Hilfsmittel, um die Karriere zu ebenen, aber irgendwann haben wir das abgehandelt.
Was ist das schönste Kompliment für deine Musik?
Wenn ich mit meinem Gesang jemanden zum Weinen bringe. Ich weiß ja, wie es mir geht, wenn mich Musik so berührt, dass mir die Tränen kommen. Das zeigt die größte Verbindung.

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