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Das tragische Leben der Frauen hinter Mexikos gefährlichstem Drogenkartell

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Photo: Katie Orlinsky
Bei seinem Besuch in Juarez-Stadt in Mexiko im letzten Jahr rief Papst Franziskus in einer emotionalen Messe dazu auf, sich um diejenigen zu kümmern, die tagtäglich unter den ständigen Drogenkriegen des Landes leiden müssen:
„Lasst uns gemeinsam Gott um das Geschenk der Umkehr und der Tränen bitten. Lasst uns für offene Herzen beten, [...] die Rufe der leidenden Männer und Frauen nicht länger überhören. Keine Toten mehr! Keine Ausbeutung mehr! Jetzt ist die Zeit der Veränderung, es gibt einen Weg heraus aus all dem, noch ist die Hoffnung nicht verloren“, so das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Einige der Opfer, von denen er sprach, waren damals unter den 200.000 Anhängern, die gekommen waren, um den Papst sprechen zu hören. Wieder andere konnten nicht anwesend sein, denn sie saßen auf der anderen Seite der Stadt, hinter den Gittern des berühmtesten Frauengefängnisses des Landes.
In den letzten Jahren ist die Zahl der weiblichen Häftlinge in Mexiko um ein vielfaches gestiegen – verglichen mit den Jahren zwischen 2007 und 2010 sogar um mehr als 400 Prozent, wie eine Studie des National Women's Institute in Mexiko herausfand. Etwa 80 Prozent der Frauen, die ihre Strafe in El Cereso absitzen müssen, sind aufgrund von Drogendelikten dort. Auch der Papst stattete dem Gefängnis einen Besuch ab, wo er Berichten zufolge den Insass*innen sagte, dass das bloße Einsperren von Menschen nicht die Lösung gegen die steigende Gewalt im Land sein kann.
Dabei hat die Realität der Inhaftierten recht wenig mit der durch die Popkultur propagierten Vorstellung von den Frauen als „die schöne Narcos-Freundin“ oder dem „Queenpin“-Image zu tun. Katie Orlinsky, die mit ihren Fotos versucht die Wirklichkeit dieser Frauen einzufangen, beschreibt es wie folgt: „Sie schmuggeln, spionieren und fungieren als Lockvögel.“ Der Mangel an Möglichkeiten, auf legalem Wege an Geld zu kommen, führt viele der Frauen in die Drogenkriminalität. Oft werden sie auch durch Gewalt und Einschüchterungen von anderen dazu gezwungen.
Orlinsky schreibt in ihrem Buch „The Juarez Women's Prison“ einleitend: „Die Frauen, viele von ihnen Witwen, die in einer zerrütteten Wirtschaft darum kämpfen, sich und ihre Familie zu beschützen und zu ernähren, haben oft das Gefühl, dass es für sie keinen anderen Ausweg als das Drogengeschäft gibt. Im Frauengefängnis finden sich immer mehr junge Frauen, die dazu gezwungen wurden, Straftaten zu begehen. Viele von ihnen hatten auch einfach nur das Pech zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein oder sich mit den falschen Leuten eingelassen zu haben.“
Im Vorfeld des Papstbesuchs stellte die Fotografin Refinery29 einige ihrer Fotos und deren Geschichten zur Verfügung. In der folgenden Slideshow erzählt sie ausführlich über ihre Erlebnisse.
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