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Freitags kommt Frau P. – Pariser als Einhörner, wen wundert’s?

Hier gibt’s jede Woche Highlife in Tüten.

Wer ist Frau P.? Die Berliner Autorin treibt es gern bunt, bekennt immer Farbe und wird (was sie selbst ärgert) immer noch rot. Sie ist laut, ihr Rostkehlchen-Lachen (lieblich ist anders…) unüberhörbar. Sie hasst Langeweile, Ja-Sager und Männer ohne Eier. Dafür liebt sie Rührei mit Speck.
Wenn an der Supermarktkasse laut gepöbelt wird, weißt du, dass du wieder zurück in Berlin bist. Eine Berliner Schnauze an Kasse 7 bei REWE in der Invalidenstraße reißt mich aus meinen Tagträumen von meinem Traumurlaub in der Karibik. Lass bitte ein Wunder geschehen, lass mich bitte sofort wieder auf magnifique Martinique sein… Mir wird janz blümerant zumute. Nein, lieber bleu mourant, denn das hat einen ganz anderen Sound. So verzaubernd, so… Während mir schwindelig wird, weil ich an besonders schöne französische Sachen denke, fällt mein Blick auf eine magisch anziehende Packung: Einhorn-Kondome! Ja, träume ich denn (immer noch oder schon wieder)? Einhorn-Schokolade, Einhorn-Strümpfe, Einhorn-Tattoos, Einhorn-Luftballons… und jetzt auch noch Pariser für den horny Herrn? „350 kcal Kalorienverbrauch bei 30min. aktivem Sex“ steht vielversprechend auf der Rückseite unter Mehrwerte. „Oh là là!“ denke ich laut. Ich zücke mein Handy und fotografiere es für eine meiner Freundinnen ab, die dermaßen auf Einhörner steht. „Geile Idee, oder?“, fragt mich ausgerechnet in dem Moment der süße Typ vor mir. Und knipst mich doch tatsächlich mit der Tüte, genauer gesagt den Tüten, mit seinem iPhone – ich glaub, ich krieg ein Horn!
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In einer Zeit, in der in sich die (Konsum-)Welt ganz offensichtlich nach fabelhaften Wesen sehnt, die uns den Alltag märchenhaft versüßen sollen, frage ich mich, ob wir nicht oft den Blick für die magischen Momente in unserem Leben verlieren. Wir müssen wieder mehr glauben, vor allem an das Gute und dass alles gut wird. So schwer das auch oft fallen mag.
Gerade zu Weihnachten sollten wir es nicht nur besinnlich werden lassen (statt nur rumzuhetzen), sondern uns auch mal besinnen. Auf das, was wir haben und auf das, worauf es ankommt: die Liebe. Ob ich zu viel Einhorn-Schokolade gegessen habe, dass ich jetzt so ein Süßholz raspele? Klingt irgendwie danach, stimmt. Und wenn ich jetzt auch noch schreibe, dass ich an Wunder glaube, glaubt ihr wahrscheinlich, ich habe die bunte Nascherei geraucht. Aber so ist es: Ich glaube an Wunder, ich glaube an Magie. Ich durfte auf meinem Segeltrip durch die Karibik Momente erleben, die gefühlt nicht von dieser Welt waren. Die mich wieder dankbar und ehrfürchtig dem Leben gegenüber gemacht haben. Man muss sie für sich behalten, damit sie ihren Zauber nicht verlieren. This magic moment, so different and so new Was like any other until I kissed you And then it happened, it took me by surprise I knew that you felt it too, by the look in your eyes (The Drifters, „This Magic Moment“)
Ein sagenhaftes Erlebnis teile ich allerdings gern: Wenn du morgens um 7 Uhr von einem Katamaran ins warme Meer springst, direkt vor den Pitons – den Wahrzeichen von Saint Lucia –, dabei der „liquid sunshine“ (wie der Regen dort genannt wird) auf dein Gesicht tropft und sich vor deinen Augen aus dem Wasser von links nach rechts ein halber Regenbogen formt, dann brauchst du keine Einhorn- oder Regenbogen-Schokolade mehr. Weil dir dein eigenes Leben märchenhaft genug ist.
„Hallo, junge Dame! Hallo? Brauchen Sie eine Tüte?“, fragt mich die Kassiererin und reißt mich aus meinen Erinnerungen raus. „Die hat sie doch schon“, lacht der Kerl vor mir. „Übrigens kann man die Dinger auch online als Monats- oder Jahrespaket bestellen.“ „Na, fabelhaft!“, sage ich. Und lese der Kassenschlange laut die Rückseite der Einhorn-Kondome vor: „Peinliches Einkaufserlebnis: 0 %! Wer’s glaubt…“

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