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Warum Netflix nun auch auf Frauenteams hinter der Kamera setzt

Foto: Netflix.
„Glow“ ist in aller Munde. Die Netflix-Serie alias Emanzipationsgeschichte über weibliche Amateur-Wrestling-Ladies begeistert sowohl Zuschauer als auch Kritiker. Weil sie so herrlich ironisch mit sich umgeht, Stereotypen mit Stereotypen bekämpft und aus Frauen, die sich in engen Klamotten ringen, eine Feminismus-Bewegung macht.
Und diese wird auch fernab der Kameras gelebt! Wo Frau drauf steht, ist Frau drin. Tatsächlich macht das Unterhaltungsserien wie „Glow“ und „Orange Is The New Black“ gesellschaftlich so relevant. Denn es geht nicht nur um lustige Kostüme, Entertainment, Zuschauerzahlen und positive Kritiken – es geht auch darum, das Bild des Zusammenhalts von Frauen langfristig zu manifestieren.
Dass „Glow“ keine Girlpower-Mogelpackung ist, beweist der Blick hinter die Kulissen. Liz Flahive und Carly Mensch riefen die Serie ursprünglich ins Leben. Das Duo holte sich dann „Orange Is The New Black“-Erfinderin Jenji Kohan und Tara Herrmann als ausführende Produzentinnen mit ins Boot. „Wir wollten eine faire Anzahl an weiblichen Regisseuren haben, die mit uns arbeiten, wir wollten ein warmes und einladendes Set. Es war ein sehr weiblicher Ort. Aber es war irgendwie klar, dass es so sein wird, davon ausgehend, wer die Menschen sind, die die Serie machen“, sagt uns Liz im Refinery29-Gespräch.
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Comedian Marc Maron, einer der zwei männlichen Hauptdarsteller in „Glow“, erzählte mal in einemInterview, er habe noch nie mit so vielen Frauen zu tun gehabt. Trotzdem keine Spur von Intrigen und Zickereien. Denn mal wieder wird mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass eine Gruppe von Frauen nicht ohne hitzige Diskussionen funktionieren kann. Bitchfights gab es nur vor der Kamera! „Am Set hat sich jeder unheimlich wohl gefühlt“,erinnert sich „Glow“-Co-Creator Liz zurück. „Als wir gedreht haben, hatten wir lange Arbeitstage. Letztendlich war es so, dass dann meine Kinder und die Kinder von manchen Schauspielerinnen und Regisseurinnen zum Abendessen gekommen sind. Ich habe das geliebt. Wir alle waren Frauen, die etwas auf die Beine stellen wollten und sich unterstützt haben, dass es klappt.“
Natürlich waren auch Männer dabei, die ihre Kinder mitgebracht haben: „Das ist einfach ein Teil der Kultur unserer Show. Wir haben allewie verrückt gearbeitetund Jenji war dann diejenige, die Carly und mir gesagt hat, dass wir jetzt eine Pause machen sollen. So würde man auch auf seine Familie acht geben. Und das hat uns allen geholfen, ein gute Show auf die Beine zu stellen.“
Gut ist sie ohne Zweifel. „Glow“ macht Spaß und zeigt zugleich, dass sexistische Themen nicht sexistisch umgesetzt werden müssen, dass es im Leben mehr als nur die eine Heldin geben kann. „Glow“ präsentiert genau das, was man als modernen Feminismus bezeichnen könnte: Frauen sind Menschen, die sein können, wer sie wollen – und dabei können sie sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen. Ja, es ist so einfach. Und doch hat es Jahrzehnte gedauert, bis diese Botschaft auch Serien und Filme schmückte.
Tatsächlich ist Netflix hierbei ein Vorreiter, was von großer Bedeutung ist. Schließlich hatte das Unternehmen bereits Ende 2016 einen beachtlichen Kundenstamm von 93,8 Millionen Menschen inne. Tendenz steigend. Nicht zuletzt sind es die Eigenproduktionen, welche die Zuschauer ins Internet locken. Dass der Streamingdienst hierbei unter anderem so auf das Fördern von Female Collectives setzt, ist ein starkes Zeichen. Man hat erkennt, dass Unterhaltung ein wichtiges Tool ist, um gesellschaftliche Standards und Stereotypen herauszufordern und das Schubladendenken einzugrenzen. Damit wird es der Streamingdienst wohl nicht schaffen, eine Gesellschaft zu verändern. Aber er bringt einen Stein ins Rollen. Ab jetzt bitte noch mehr Female Collectives – nicht nur im Internet-Fernsehen!

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