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Die Netflix-Serie GLOW zelebriert 80ies Powerdressing ohne Schulterpolster

Foto: PR, Glow/Netflix.
Wer hätte gedacht, dass eine Serie über Frauenwrestling ausgerechnet für ihren Feminismus gefeiert wird? Dabei ist die Basis der brandneuen Netflix-Produktion GLOW ein echtes Dilemma: Hier trifft Exploitation auf Empowerment – zwei Komponenten, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Doch es funktioniert sehr gut. GLOW steht für „Glorious Ladies of Wrestling” und basiert auf einer gleichnamigen TV-Show, die zwischen 1986 und 1990 tatsächlich in den USA im Kabelfernsehen lief. Klingt alles erst mal total banane – und ist es irgendwie auch. In der vergangene Woche online gegangenen Serie landet die erfolglose aber passionierte Schauspielerin Ruth im L.A. von 1985 im Cast für das neue Frauenwrestling-TV-Format und findet durch die Konfrontation mit Stereotypen und Vorurteilen schließlich zu ihrem wahren Ich.
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Neben einem fantastischen Cast, der naturgemäß fast ausschließlich aus Frauen besteht, überzeugt GLOW mit echtem Achtzigerjahre Powerdressing par excellence. Warum? Filme und Serien, die im Jahrzehnt von Spandex, Aerobic und Föhnfrisuren spielen, driften gerne ab in ein verclowntes und übertriebenes Styling, welches den Stil dieser Dekade eher auf die Schippe nimmt, als es tatsächlich darzustellen. GLOW schafft es, Powerdressing ohne Schulterpolster zu zeigen; und macht das Klischee zum Klischee.
Außerhalb des Ringes tragen die Protagonistinnen den typischen Look aus ausgewaschenen Mom-Jeans, Mohair-Pullovern, Reebok-Sneakern und Pastelltönen. Wunderbar zusammengefasst in der Castingszene im Pilot, in der die Frauen in allen Sorbettönen dieser Erde auf der Bank versammelt sitzen. Erst im Ring legen die Ladies ihren Alltag ab und schlüpfen in ihre alter Egos. Die bestehen zwar ausschließlich aus Stereotypen, aber genau das gibt die Freiheit, um mit einem Augenzwinkern über sich hinaus zu wachsen. Die Haare haben XXL-Format, das Make-Up ist grell und meterdick aufgetragen. Für die knappen Bodies und Croptops braucht es keine Modelmaße, hier wird selbstbewusst Haut gezeigt und ein großer Busen noch extra betont. Wrestling ist wie eine schlechte Soap-Opera und genau so ist auch das Styling der Serie.
Jedoch nur in den Kampfszenen im Ring wird der Look schrill und stereotyp, was wiederum eine optische Untermalung jedes einzelnen Befreiungsschlages der Frauen ist. Ganz ehrlich, wer von euch würde nicht gerne mal in eine andere Rolle schlüpfen, alles abfallen lassen und richtig auf die Kacke hauen? Eben. War Powerdressing in den Achtzigern die Nachahmung und Vereinnahmung von durch Männer definierte Kleidungsstücke wie den Blazer, ist es in GLOW wortwörtlich zu nehmen. Die Frauen werden zu Superheldinnen und bedienen sich ohne Rücksicht auf Verluste in der Kostümkiste. Pailetten, Glanzstrumpfhosen, Push-Ups – alles ist erlaubt.
Wir sollten uns öfter an das Thema Powerdressing heranwagen und Power dabei aus „Empowerment” ziehen. Also unseren individuellen Charakter betonen, zum Ausdruck bringen, wer wir manchmal gerne sein würden und (das ist das wichtigste) uns dabei nicht zu ernst nehmen. Den passenden Soundrtrack hierfür liefert uns GLOW schon mal mit der fantastischen Playlist zur Serie. Und jetzt alle „Jump” von Van Halen aufdrehen und ran an den Kleiderschrank!

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