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Haustiere können krank machen – was Besitzer beachten sollten

Haustiere sind für viele Menschen vollwertige Familienmitglieder – oft dürfen Hund und Katze sogar mit im Bett schlafen.
Das Kuscheln kann jedoch gefährlich werden. Besonders kleine Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten es bei den Zärtlichkeiten mit ihren Haustieren nicht übertreiben. Sonst drohen gesundheitliche Risiken.
► Aus Expertensicht sollte Küssen verboten sein – und auf Streicheleinheiten stets sorgfältiges Händewaschen folgen.

Bisse, Infektionen und Allergien: Diese Gefahren gehen von Haustieren aus

Am Freitag diskutieren Fachleute bei einer Tagung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Tiho) über mögliche Gesundheitsgefahren, die von Haustieren ausgehen können. Dies können Unfälle sein, also insbesondere Bisse, aber auch Allergien sowie von den Tieren übertragene Infektionen, so genannte Zoonosen.
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Zwar gibt es in Deutschland ein Meldesystem für Infektionskrankheiten, jedoch wird nicht in jedem Fall die Quelle entdeckt. Meist bleibe unklar, ob sich ein Patient bei einem anderen Menschen, einem Tier oder durch ein Lebensmittel angesteckt habe, sagt Hendrik Wilking, der am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin zum Thema Zoonosen forscht und Institutionen berät.
► In Deutschland sei im Zusammenhang mit Heimtieren der Erreger Toxoplasma gondii wohl am gefährlichsten, sagt Tierarzt Wilking.
“Bei Menschen, deren Immunsystem supprimiert ist, kann eine solche Infektion unter Umständen sehr schwer verlaufen.” Die Katze ist der Wirt dieses Parasiten. Menschen können sich direkt bei den Katzen anstecken oder wenn sie mit dem Erreger kontaminiertes Fleisch essen.

“Schwangere sollten auf einen hygienischen Umgang mit Katzen achten”

Problematisch ist eine Neuerkrankung mit Toxoplasma gondii während der Schwangerschaft. Nach einer RKI-Studie machen jährlich etwas mehr als 4000 schwangere Frauen eine Toxoplasmose durch, über 300 Neugeborene kommen mit klinischen Symptomen der Krankheit zur Welt.
“Dazu zählen Schäden im neurologischen Bereich”, sagt Wilking. “Schwangere sollten auf einen hygienischen Umgang mit Katzen achten.”
Zudem erhöhten Katzen einer anderen RKI-Studie zufolge mehr noch als Hunde das Risiko für eine Borreliose-Infektion. “Die Katzen nehmen die Zecken draußen auf, und sie übertragen sich zum Beispiel beim Schmusen.”

Sollte man Haustiere wegen der Infektionsgefahr komplett abschaffen?

“Auf gar keinen Fall”, betont der Experte. Untersuchungen hätten den gesundheitlichen Nutzen für die Besitzer belegt.
Haustierhalter haben demnach eine höhere Lebenszufriedenheit. Sie bewegen sich mehr – allein schon wegen des Gassigehens und des Kümmerns. Außerdem haben sie mehr soziale Kontakte.
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Schon seit Jahrtausenden leben Menschen mit Hunden und Katzen zusammen.

Exotische Reptilien sind besonders gefährlich

Das Halten von exotischen Reptilien wurde erst in den vergangenen Jahrzehnten populärer. Im Zuge dessen haben laut RKI auch Salmonellen-Infektionen bei Babys und Kleinkindern zugenommen, weil die Mehrheit von Schlangen, Geckos oder Bartagamen den Erreger ausscheiden.
Er löst starke Durchfallerkrankungen aus. Der auf Reptilien spezialisierte Berliner Tierarzt Frank Mutschmann sagt: “Reptilien sollten nicht im Kinderzimmer, nicht im Badezimmer und vor allem nicht in der Küche gehalten werden.”
Wichtig sei auch, die Tiere bei seriösen Händlern zu kaufen.

Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen sind am ungefährlichsten

Maximilian Reuschel informiert auf der Tagung unter dem Motto “Machen uns unsere Haustiere krank?” über von Nagern übertragene Zoonosen.
► Schlimme Krankheitsbilder sind dem Wissenschaftler zufolge bei der Haltung von Meerschweinchen und Co. nicht zu erwarten.
Allenfalls könne etwa ein Kaninchenschnupfen übertragen werden. Hamster seien häufig von tropischen Rattenmilben befallen. Deren Bisse könnten beim Menschen leichte, rötliche Pusteln hervorrufen.
“Bei Wildtieren ist das Risiko einer Zoonose deutlich höher”, betont Reuschel. So könnten Igel beispielsweise Hautpilze übertragen. In den USA seien Waschbär-Spulwürmer bei Kindern nachgewiesen worden, die im Sandkasten gespielt hatten.

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