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Wie es sich anfühlt, wenn du eine App gründest & von Apple-CEO Tim Cook besucht wirst

Kitchen Stories
Das Zentrum von Berlins Silicon Valley ist ein Backsteinloft in Berlin-Kreuzberg. Zumindest, wenn es nach Apple-CEO Tim Cook geht: Bei seinem Deutschlandbesuch traf er Verena Hubertz und Mengting Gao, Gründerinnen der App Kitchen Stories. Anfang 2014 kreierten die damals frisch gebackenen BWL-Masterabsolventinnen einen täglichen Begleiter für alle, die Kochen lieben oder täglich damit kämpfen. Das Besondere an Kitchen Stories? Beides schließt sich nicht aus: Kochen soll mit der App zum Alltagsritual werden, das Spaß macht, aber alles andere als anstrengend ist. „Wir wollten ursprünglich eine Burritokette aufmachen“, erzählt Gao im Gespräch mit R29 und lacht. Freunde, die in den USA ein Dönerkette gründeten, brachten sie als leidenschaftlichen Foodie auf die Idee. Wie man von Salat und Teigtaschen auf eine mobile Rezepteplattform für jeden Tag kommt? Die Startbedingungen waren definitiv einer der vielen Faktoren. Ein eigenes Restaurant zu eröffnen setzt eine geeignete Location und Startkapital voraus – oder, um es mit Gaos Worten zu sagen: „Ohne Geld keine Location, ohne Location kein Geld.“ Pläne wurden geschmiedet und verworfen, die Leidenschaft für das Essen blieb. Also fokussierten sich die beiden Gründerinnen auf ihre Wurzeln: Mengting liebt Kochshows, Verena konnte man dagegen mit einer Einladung zum gemeinsamen Kochabend durchaus aus der Ruhe bringen. Die Idee, Kochen in jeder Lebenslage machbar zu gestalten und Lieblingsgerichte mit einfachen Videos auf dem iPhone Schritt für Schritt zu erklären, war geboren.
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Foto: Kitchen Stories
„Warum denn jetzt unbedingt noch eine Koch-App?“, hörten Gao und Hubertz während ihrer Investorensuche nicht nur einmal. „Wir wussten aber, dass wir das besser hinbekommen als alles, was damals auf dem Markt war“, erklärt Verena Hubertz entschlossen. Und zwar nicht in zwölf Monaten, sondern auf der Stelle. Also verkaufte Mengting Gao ihr Auto, beide baten Familien, Freundinnen und Freunde um Unterstützung, damit die 25.000 Euro für die GmbH-Gründung aus eigener Tasche bezahlt werden konnten. Bei der Programmierung half ein Student, der einmal pro Woche mit den Gründerinnen arbeitete. Von dem knappen Budget mussten allerdings nicht nur Entwicklung und Design, sondern auch die Produktion der ersten Rezeptanleitung finanziert werden. „Anfangs haben wir nicht mal die Kaffees auf die Firma gekauft“, so Hubertz. An die ersten Tage von Kitchen Stories erinnert eine Fotowand mit Jahreszahlen, die im Loft einen Teil der Backsteinwand ausfüllt und kleine und große Momente des Start-ups zeigt. Der Tag, an dem Kitchen Stories kurz nach dem Launch im App Store als Empfehlung der Woche vorgestellt wurde, gehört dazu: „Auf einmal kamen mehrere tausend Nutzerinnen und Nutzer gleichzeitig“, erinnert sich Hubertz. „Wir saßen gebannt vor dem Computer und haben verfolgt, wie die Zahlen nach oben geschossen sind. Später haben wir dann erstmal mit unserem iOS-Entwickler über Skype angestoßen.“
Foto: Alina Larissa Schmid / R29
Mittlerweile arbeiten die beiden Gründerinnen gemeinsam mit fast 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Kitchen Stories. Köche helfen bei der Rezeptentwicklung und Umsetzung, zwei von ihnen sind seit Tag Eins dabei. Zwischen Büroraum und Backoffice befindet sich eine großzügige Küche, in der mittlerweile die Videos für die Schritt-für-Schrittanleitungen gedreht werden. „Viele junge Menschen entdecken uns als erstes Medium fürs Kochen“, erklärt Gao. Kitchen Stories wächst mit den Bedürfnissen seiner Nutzerinnen und Nutzer. Studierende konzentrieren sich erst auf Lasagne und Spaghetti Bolognese, Berufstätige orientieren sich dann gerne auch an Quinoa-Alternativen und neuen Ideen für Blumenkohl oder Pak Choi – solange die Zubereitung so unkompliziert und schnell klappt wie damals in der Nudeln-mit-Soße-Lebensphase. An dem grauen Berliner Februarnachmittag herrscht in der Kitchen-Stories-Küche Hochbetrieb. Eier und Mehl werden verrührt, Erdbeeren in Form geschnitten – und dann klingelt plötzlich ein ganz besonderer Gast an der Tür: Apple-CEO Tim Cook hat Mengting Gaos und Verena Hubertz' Start-up als einen der wenigen Schauplätze für seinen überraschenden Besuch in Berlin ausgesucht.
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Cook schüttelt Hände, nimmt sich Zeit, das Team kennenzulernen und packt auch in der Küche mit an: Pfannkuchen in der Luft wenden? Kein Problem. Während Cook als CEO für Diversität und die Förderung von Frauen steht und ein Unternehmen leitet, in dem kein Gender Pay Gap existiert – gleiches Gehalt für gleiche Arbeit ist bei Apple seit Sommer 2016 Realität –, sprechen die Zahlen der deutschen Start-up-Szene eine andere Sprache: Gerade einmal 13,9% der Gründerinnen sind hierzulande Frauen. „Mit 13,9% sollte niemand zufrieden sein!“, stellt Cook im exklusiven Interview mit R29 vor Ort klar. Auf die Frage, welchen Rat er der deutschen Start-up-Szene geben würde, um sich Frauen gegenüber mehr zu öffnen, erklärt er: „Man hat es ja auch gut beim Fundraisingprozess für Kitchen Stories gesehen, als die Investoren erst anders reagierten: „Frauen & kochen – warum?“ – Ich glaube, es ist wichtig, jegliche Klischees und Vorurteile wegzulassen, zuzuhören und einfach zu machen.“

Mit 13,9% sollte niemand zufrieden sein.

Apple-CEO Tim Cook
Einfach machen: So lassen sich auch die letzten drei Jahre von Mengting Gao und Verena Hubertz simpel zusammenfassen. „Ich fand es sehr spannend, dass er über die Bedeutung von Vorbildern gesprochen hat und erklärte, dass wir statt einer Quote Vielfalt und positive Beispiele brauchen – genau das, was wir wollen“, so Hubertz nach dem Besuch Cooks. In der Küche, in der gerade noch der Apple-CEO einen amerikanischen Pfannkuchen à la Kitchen Stories gewendet hat, klirren jetzt die Sektgläser: Das Team hat sich versammelt und stößt an. Später wird sich Cook genau den Pfannkuchen-Moment aussuchen, um ihn bei Twitter mit seinen mehr als vier Millionen Followern zu teilen. Ein Platz an der Timeline-Tafel an der Backsteinwand im Kreuzberger Loft dürfte ihm damit sicher sein.
Das exklusive R29-Interview mit Apple-CEO Tim Cook gibt es hier in voller Länge.

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