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Warum wir keinen Orgasmus brauchen, um Spaß im Bett zu haben

In Deutschland geht es im Schlafzimmer (oder sonst wo) durchschnittlich ein bis zweimal pro Woche zur Sache. Die Frage aller Fragen ist allerdings, wie oft beide Beteiligten dabei einen Orgasmus haben. Ein Thema, dass auch bei mir immer wieder privat aufploppt, wenn ein Kaffeeklatsch mit Freundinnen ansteht. Denn während Männer das Liebesspiel scheinbar meist mit einem Höhepunkt beenden, kommen wir Frauen oft gar nicht auf unsere Kosten. Warum? Weil nur wenige Frauen tatsächlich einen vaginalen Orgasmus bekommen. Das Aaaah bleibt dann aus.
Erwarten man von Frauen überhaupt, dass sie immer kommen? Oder warum tun Frauen oft so, als WÜRDEN sie kommen – ohne es zu tun? Muss es wirklich immer einen Orgasmus beim Sex geben, damit er Spaß macht? Auch mit meinen Freundinnen diskutiere ich immer wieder dieses Thema, denn vor allem eine von uns ist eine kleine Vortäuscherin. Seit mittlerweile einem Jahr ist sie jetzt mit ihrem Freund zusammen – genauso lange dauert ihre Karriere als Orgasmus-Lügnerin an. Warum sie das macht? „Er schnallt nicht, was mir Spaß macht, aber ich will seine Gefühle einfach nicht verletzen!“ „Aber er will dich doch garantiert befriedigen, also warum solltest du ihn mit einem gefakten Orgasmus bestärken, dass es gut ist, was er da macht, wenn es ganz klar nicht so ist?!“, halte ich fast schon verärgert dagegen. Davon abgesehen ist Sex ja wohl auch gut, wenn man nicht zum Höhepunkt kommt, oder?
Im Endeffekt bescheißt man sich nur selbst. Leider ist meine Freundin da aber nicht allein. Laut Sexbuchautorin Henriette Hell („Achtung, ich komme: In 80 Orgasmen um die Welt“) täuschen rund 90 (!) Prozent aller Frauen einen Orgasmus vor! Warum? Weil vor allem deutsche Männer denken, Sex sei nur dann gut, wenn die Frau auch kommt. Bullshit! Doch auch Männer haben es faustdick hinter den Ohren. Vergangene Studien zeigten, dass jeder vierte Mann auch mal einen Orgasmus vortäuscht. Mit der nahezu gleichen Begründung wie meine Freundin: entweder die Lust geht während des Liebesspiels flöten, der Sex dauert einfach zu lange oder es ist einfach nicht so toll, dass man(n) kommt. Indem sie es faken, wollen sie sich eine peinliche Situation ersparen oder aber ihre Partnerin nicht verletzen. Alles schön und gut. Aber ist es nicht schmerzvoller, nach Jahren zu erfahren, dass der Partner oder die Partnerin einem was vorspielt? Ist es nicht auch für die eigene Befriedigung klüger, dem Partner zu zeigen, wie es richtig geht, damit beide Spaß beim Sex haben? Lügen hat noch niemanden weit gebracht. Und wie traurig wäre es, wenn man sein Leben lang auf guten Sex verzichten muss, weil man sich nicht traut zu sagen, wie man es gern hätte. Aber vielleicht würde sich das Problem auch von ganz allein auflösen, wenn man sich weniger auf das Vortäuschen konzentrieren und stattdessen den Sex genießen würde...

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