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12 Frauen über Bodyshaming & Selbstwert in Russland

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Moskaus Chayka-Schwimmbad sieht noch genauso aus wie 1957, das Jahr, in dem das Becken offiziell für das Training der russischen Tauch-, Synchronschwimmen- und Wasserpoloteams eröffnet wurde. Obwohl die sowjetische Architektur noch immer das Bild dominiert, hat sich die Klientel des Stadtbads merklich erweitert; Touristen und Familien plantschen neben Bahnen ziehenden Athlet*innen.
Die Fotografin Olya Ivanova besucht das Freibad und dokumentiert in ihrer Fotoserie den Sommerbetrieb. Sie spricht mit Besucherinnen über das Körpergefühl und das Selbstbewusstsein, sowie über den gesellschaftlichen Anspruch an das Aussehen einer Frau in Russland und was diese allgemein gültige Erwartungshaltung mit dem Selbstbild macht.
„Frühere Generationen russischer Frauen waren sehr viel schüchterner und haben ihre Körper nicht gerne zur Schau gestellt“, bemerkt Ivanova schnell. „Heute habe ich das Gefühl, dass viele der Frauen sich selbst und ihr Aussehen so akzeptieren, wie sie sind.“
Viele der Befragten verraten der Fotografin außerdem, dass es sie viele Jahre gekostet hat, zu einem soliden Selbstwertgefühl zu finden. Einmal mehr bestätigt sich also die These, dass Selbstliebe ein langjähriger Prozess ist und aktive Arbeit einfordert. Was außerdem erschreckend, aber nicht ganz so überraschend klar wird: „Die meisten negativen Kommentare über ihr Aussehen oder ihren Körper haben sie von ihren männlichen Partnern gehört“, so Ivanova.
Und noch ein letzter Aspekt wird häufig angesprochen: Die Arbeit ist noch längst nicht getan. Sowohl auf gesellschaftlicher als auch persönlicher Ebene ist keine der Frauen am Ende angekommen. Ehrlichkeit ist hierbei einer der wichtigsten Schlüssel. Und die Fähigkeit, bestehende Strukturen zu hinterfragen, sowie sich selbst zu vergeben. „Sensibel und verletzlich zu sein ist unweigerlich mit der eigenen Akzeptanz verbunden“, kommentiert Ivanova.
In den folgenden Bildern stellen wir zwölf der Frauen vor, die uns in Sachen Selbstbild und Body-Image besonders angesprochen haben.
Die Interviews wurden redaktionell leicht abgeändert und gekürzt.
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