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Wir lieben Susan Sarandon in Cannes – Ein Dekolleté sollte kein Verfallsdatum haben

Foto: Oleg Nikishin/Epsilon/Getty Images.
Ich habe ein neues Spiritanimal, streng genommen sind es sogar drei. Es handelt sich um Susan Sarandon, ihre rechte und ihre linke Brust.
Beim gestrigen Auftakt der 70. Internationalen Filmfestspiele in Cannes waren auf dem Roten Teppich alle Augen und Kameras auf die 70-jährige Schauspielerin und ihr enormes Dekolletee gerichtet. Da konnte Emily Ratajkowski noch so zeigefreudig ihren Bombenkörper präsentieren und Bellas Beinschlitz hätte ebensogut bis zu ihrem Scheitel reichen können. Für mich stand ab dem Moment, als ich Susan sah, fest: Frausein und weibliche Körperteile kennen für mich ab heute kein Verfallsdatum mehr.
Je länger ich darüber nachdachte, während ich mich weiter durch die allseits beliebten “Tops und Flops“ und “Best Dressed“-Listen vom Roten Teppich klickte und immer wieder an den Brüsten von Frau Sarandon hängen bliebt, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Feminsmus, Bodypositivity, Sexuelle Befreieung – es sind alles Bewegungen, die man vor allem mit jungen Frauen beziehungsweise unserer Generation verbindet. Schließlich führt unsere Generation den Kampf weiter und setzt sich mit dem eigenen Körper und der eigenen Sexualität auseinandner. Wir tauschen uns im Netz aus und haben eine nie dagewesene, globale Chance uns und unseren Kampf darzustellen. Wir akzeptieren unsere Eltern- und auch Großelterngeneration als Vorreiter und Mitstreiter auf dem Weg nach Gleichberechtigung und Selbstbestimmung. Sie dürfen zu Wort kommen und auch mal auf einer Demo ein Schild hochhalten. Aber wie oft beziehen wir die ältere Generation mit ein, wenn es um die Darstellung von Körperlichkeiten geht? Sexualität jenseits der 60-Jahre-Marke wird gern verniedlicht oder sehr romantisiert dargestellt. Weibliche Körper werden mit zunehmendem Alter ebenfalls eher neutral betrachtet. Ich rede nicht davon, das junge Frauenkörper nur Titten, Arsch und Beine sind, aber für Outfits á la Susan Sarandon, die jenseits eines Red Carpet Events stattfinden, findet die Gesellschaft doch meist eher die Schublade “sexy Granny“.
Mit ihrem smaragdgrünen Samtkleid und dem Carmenausschnitt hat Frau Sarandon für mich alle Zweifel beiseite geschoben und bewiesen, dass ein Dekolletee keinem Verfallsdatum unterliegt. Oder dass das Zelebrieren der eigenen Weiblichkeit mit einem gewissen Alter nicht mehr angemessen sei. Auch mit 70 oder 80 oder 100 Jahren ist eine Frau noch eine Frau – und diese Frauleichkeit nimmt mitnichten mit jedem Jahr, das man altert, ab.
Es liegt in der unsäglichen Natur der Klatschpresse, nun über mögliche Gründe für die zwei makellosen Begleiter Saradons zu diskutieren. Hatte sie eine Laserbehandlung? Was trägt sie drunter? Wurden Altersflecken entfernt? Alles nur gepusht? Leute, können wir diese zwei Prachtstücke nicht einfach mal genießen, ohne wieder zu hinterfragen? Ich würde dieses Dekolletee auch betanzen, wenn die Brüste Richtung Äquator wandern und faltig sind. Susan Sarandon ist nicht nur ein außergewöhnlicher Mensch, sie ist der lebende Beweis dafür, dass es zu 100 Prozent in Ordnung ist, mit seinem Körper ein Statement zu setzen (Stichwort: Feminismus mit Titten). Weiblichkeit, Sexualität und Frausein sind keinem Alterkästchen vorbehalten. Und ich danke Susan, sowie ihrer rechten und ihrer linken Brust dafür, dass mir das heute Morgen klar geworden ist.

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