WERBUNG
WERBUNG

Vibrator als Wanze – Hersteller gibt Aufnahme von Sexgeräuschen zu

Gleich mehrere App-gesteuerte Vibratoren zeichnen im Hintergrund sämtliche Sex-Geräusche auf. Der Hersteller gesteht das Verhalten ein - und gibt einem Software-Fehler die Schuld.
Für die meisten Menschen gibt es kaum etwas Intimeres als das Liebesspiel. Die Vorstellung, dass jemand einen dabei heimlich aufnimmt, ist daher mächtig gruselig. Ein Nutzer bei Reddit hat nun entdeckt, dass ihm genau das passiert ist. Und ausgerechnet der Vibrator zur Wanze wurde.
Natürlich steckte in dem Sexspielzeug kein verstecktes Mikrofon. Der Vibrator des Herstellers Lovesense, der seine Produkte auch in Deutschland vertreibt, lässt sich mit einer eigenen App fernsteuern. Dass diese App aber Tonaufnahmen macht, wurde nur durch Zufall bekannt. Als Reddit-Nutzer "tydoctor" sein Smartphone zurücksetzen wollte, schaute er nur nochmal im Medienordner nach, ob er einzelne Dateien nicht gesichert hatte - und stolperte dabei über eine Aufzeichnung seines letzten Sexaktes.
WerbungWERBUNG

Der Vibrator als Wanze

In einer Audiodatei mit dem Namen "tempSoundPlay.3gp" hatte die App sämtliche Umgebungsgeräusche aufgezeichnet. Dass der Nutzer die Aufnahme so schnell der Sex-App zuordnen konnte, hat einen durchaus fragwürdigen Grund. Er hatte mit der App den Vibrator seiner Freundin gesteuert - den sie während des gemeinsamen Billardspielens mit Freunden in sich trug. Ob die von den Sexspielen in aller Öffentlichkeit wussten, ist nicht bekannt.
Der Zugriff der App auf das Mikrofon ist tatsächlich ein Feature. Um Paare auch ein gemeinsames sexuelles Erlebnis über Distanz zu erlauben, hat die App einen eigenen Videochat verbaut, der Zugriff auf die Kamera und das Mikrofon einfordert.

"Kleinerer Fehler"

Der Hersteller meldete sich zu dem PR-Desaster sehr schnell mit seinem offiziellen Reddit-Account. Man werde das Problem prüfen, hieß es zunächst. In einem Update legte Lovesense dann Details nach: Es habe sich tatsächlich um einen "kleineren Softwarefehler" gehandelt, die Aufnahme sei nur auf dem Gerät gespeichert worden und nie für jemanden anderen als den Besitzer einsehbar gewesen. Betroffen sei nur die App für Android-Smartphones, die für das iPhone weise das Verhalten nicht auf.
In der sofort bereitgestellten Aktualisierung wird das Problem behoben. Hier finden Sie die neueste Version der App. Die aus technischen Gründen weiterhin erstellte Audio-Datei wird jetzt mit jedem Schließen der App gelöscht. Ob der Hersteller so das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen kann, wird sich zeigen müssen.

More from Living

WERBUNG