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Wirklich jede*r liebt Korbtaschen – aber warum ist das eigentlich so?

Frau Gordan war meine Lehrerin in der ersten und zweiten Klasse. Sie war groß, hatte schwarzes Haar, dass sie meist hochsteckte und trug immer sehr bunte Seidenblusen, schwarze Röcke und roten Lippenstift. Frau Gordan hatte eine Engelsgeduld und in meiner Erinnerung exisitert keine Episode, in der sie auch nur ansatzweise mal laut geworden wäre. Und Frau Gordan kam jeden Morgen mit einer großen, runden Korbtasche ins Klassenzimmer, in der Spiele, Überraschungen oder kleine Geschenke für uns steckten. Es war ein wenig wie eine Zaubertasche, aus der nur Tolles kam.
Wann immer ich eine solche Tasche sehe, wird mir warm ums Herz und ich erinnere mich an die liebe Frau Gordan. Vielleicht sind es solche Erinnerungen, die hinter dem ewigen Erfolg von Korbtaschen aller Coleur stecken. Andere, nicht weniger angenehme Assoziationen habe ich zu den flachsfarbenen Taschen aus Roggenstroh oder den dunklen Korbtaschen aus Weidenholz. Da flackern Bilder von Sommerurlauben in der Bretagne hoch, Strandtage auf Wangerooge oder Rucksackreisen durch Thailand und Marokko. Wie kaum ein anderes Accessoire verkörpern Korbtaschen ein Lebensgefühl, in das wir uns alle am liebsten immer einwickeln würden. Wir denken an Marktbesuche, frisches Obst und Gemüse, Landleben, Sommer und Sand zwischen unseren Zehen.
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Kein Wunder also, dass jeden Sommer wieder diese Liebe neu entfacht. In diesem Jahr ist es allerdings besonders präsent und vor allem ein Modell hat einen wahren Siegeszug hingelegt: Der Jane Birkin Basket. Halb Korb, halb Tasche, oftmals mit Deckel und streng genommen gar nicht mal so handlich – doch irgendwie tut das sehr gebrauchsorienterte Design des guten Stücks dem Erfolg des selbigen keinen Abbruch. Unnötig zu sagen, dass wir es hier außerdem mit einer Tasche zu tun haben, die das Label „Birkin” trägt und dennoch für jedermann*frau erschwinglich ist, oder?
Auch, wer den Morgenmarkt in seinem Kiez regelmäßig verschläft und sein Obst und Gemüse im Supermarkt kauft und alle, die es diesen Sommer vielleicht nicht an einen gelben Strand mit bunten Sonnenschirmen schaffen, können sich mit einer Korbtasche einen Teil dieses Lebensgefühls nach Hause holen. Wer der Meinung ist, dass er nicht nur 50 Jahre zu spät (nicht in den 1970ern) und on top noch im falschen Land (nicht Frankreich) geboren ist kann mit dem kleinen, blonden Körbchen seinem Birkin-Look die kleine rote Kirsche aufsetzen. Internet sei Dank müssen wir nicht mehr nach Südfrankreich, Portugal, Spanien oder Afrika fliegen, um authentische, handgemachte Korb- und Weidentaschen abseits der Massenproduktion zu finden. Etsy wird euch nicht enttäuschen.
Frau Gordan ist inzwischen natürlich in wohlverdienter Rente. Gut möglich auch, dass das Bild, das ich von ihr habe, über die Jahre immer weiter ausgeschmückt wurde und meine liebe ehemalige Klassenlehrerin den Kopf schütteln würde, wenn sie das hier lesen würde. Doch die Korbtasche, das weiß ich ganz sicher, habe ich mir nicht eingebildet und ich bin dankbar für dieses heimelige Gefühl, dass ich mit ihrem Anblick verbinde.

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