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Yoga kennt keine Konfektionsgröße

13.233 Treffer spuckt Amazon aus, wenn man nach einem Buch zum Thema Yoga sucht. Nun die Quizfrage: Wieviele Treffer spuckt der Versandhandel wohl zum Begriff XXL-Yoga aus? Es gibt genau zwei Bücher dazu in Deutschland, die auf dem Cover eine übergewichtige Frau zeigen. Eine traurige Quote, denn Yogis gibt es zum Glück in allen Facetten. Jana aus Kiel zum Beispiel weicht vom Stereotypen auf der Matte ab. Sie trägt ihre Sportkleidung in Größe 54. Als sie vor sechs Jahren das erste Mal zum Yoga geht, schießen ihr viele Gedanken durch den Kopf: Werde ich schräg angeguckt? Kann ich das mit meinem Körper überhaupt? „Ich bin auf jeden Fall sehr im Yogastudio aufgefallen, aufgrund meines Körpers und weil ich eine alte Jogginghose anhatte”, erinnert sie sich lachend im Refinery29-Gespräch. „Die Yogalehrerin ist warmherzig gewesen, rücksichtsvoll und ohne Vorurteile. Mit Emma Hermansson mache ich heute noch Yoga. Sie geht individuell auf jeden Yogaschüler ein und lebt damit die Philosophie von Yoga, dass diese Sportart für jeden das Richtige ist", so Jana.
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„Die anderen Kursteilnehmer haben mich anfangs unterschätzt – so wie Dicke eben immer in Sachen Sport unterschätzt werden – aber heute weiß jeder im Studio, dass ich mithalten kann.” Füllig und sportlich zugleich – das ist für Jana noch nie eine Widerspruch gewesen: Judo, Reiten, Handball. Schon als Kind hinderten die Kilos nicht. Heute bewegt sie sich immer wenn es geht mit dem Fahrrad, geht Walken und geht so oft wie möglich ihrer Leidenschaft nach: dem Yoga. „Ich würde mich nicht als fanatischer Yogi bezeichnen, aber in Kombination mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Nachhaltigkeit ist Yoga eine große Bereicherung für mein Leben. Es ist zu meiner Philosophie des bewussten Alltags geworden.“ Sie habe viele Muskeln dadurch bekommen und fühle sich grundsätzlich geerdeter. „Ich bin auch gelenkiger geworden und habe Kraft entwickelt. Es ist toll, dass ich mein Gewicht nun stemmen kann. Dass ich zum Beispiel einen Handstand an der Wand schaffe, das gibt mit innere Stärke und Selbstbewusstsein.” Mithilfe der indischen Lehre hat sie gelernt, ihren Körper zu schätzen. „In den letzten Jahren habe ich angefangen, mich zu akzeptieren. Wenn wir alle den gleichen Bauplan hätten, dann würde wir alle auch alle gleich aussehen. Ich wäre heute nicht an dem Punkt an dem ich bin, wenn ich nicht ich wäre.” Jana bloggt auf Plus-Size-By-Nature über ihr Leben – als Yogi, Model, Studentin. Ihr Körper ist auch ihr Kapital.

Jeder hat ein Recht darauf, sich schön zu finden

Jana
„Yoga ist die perfekte Mischung aus Entspannung, Dehnung und Kräftigung. Besonders toll an Yoga finde ich, dass es für jeden die richtigen Komponenten enthält und somit von jedem praktiziert werden kann.” Was sie allen rät, die sich aufgrund ihrer Kilos nicht trauen, loszulegen: „Still liegen und die Gedanken zu fokussieren, ist die schwierigste Übung und hat nichts mit den körperlichen Gegebenheiten zu tun. Es geht darum die Atmung zu spüren und zu fühlen.” Jana erzählt auch, dass es mittlerweile sogar tolle Sportbekleidung von Größe 42 aufwärts gibt. Auch wenn die gängigen Sporthersteller nicht damit werben und man aber auf eine smarte Verkäuferin trifft, dann könne man heute sogar in Kaufhäusern Passendes von den Standard-Sportmarken finden: „Das Bewusstsein der Labels und der Konsumenten verändert sich gerade zum Positiven. Als Kind habe ich noch davon geträumt, dass es tolle Kleiner für dicke Menschen gibt und heute gibt es viel mehr Möglichkeiten für Frauen mit besonderen Körpern. Da ist diese Forderung für Akzeptanz aus allen Reihen. Egal, ob es die Hautfarbe, das Gesicht oder die Größe betrifft", erklärt sie strahlend. „Langsam kommt es an, dass Vielfalt auch eine Einzigartigkeit mit sich bringt und dass jeder ein Recht darauf hat, sich schön zu fühlen. Mir gefällt die moderne Form von Feminismus." Abnehmen will die 30-Jährige irgendwann nur, wenn es ihre Gesundheit erfordert. „Ich will mein Fitnesslevel halten und fit in meine Zukunft gehen. Wenn das irgendwann bedeutet, Gewicht zu verlieren, dann werde ich das auch schaffen. Mir geht es darum, meinen einen Körper gut zu behandeln und zu pflegen. Ich mag mich nämlich."

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