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Ein Tag im Leben einer Rettungssanitäterin im gefährlichsten Land der Welt

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Foto: Monique Jaques.
Wenn Maria Martinez zur Arbeit fährt, ist niemals sicher, ob sie die Nacht überleben wird: Die 18-Jährige ist leitende Rettungssanitäterin bei der ambulanten Rettungsgruppe Comandos de Salvamento in El Salvadors Hauptstadt, San Salvador.
El Salvador weist eine der weltweit höchsten Kriminalitätsraten auf. Die Zahlen der Tötungsdelikte steigt jährlich: Die Mordrate in dem kleinen südamerikanischen Staat ist mit über 100 Morden auf 100.000 Einwohner die weltweit höchste außerhalb eines Kriegsgebiets. Wenn ihr Telefon an einer Samstagnacht klingelt, erzählt Martinez im Interview mit Refinery29, weiß sie nicht, ob es sich gleich um eine Schießerei, einen Mord, einen Autounfall oder um Brandstiftung handelt. Sie habe jedoch gelernt, mit allen Möglichkeiten umzugehen. „Manchmal habe ich Angst. Aber ich mag das Abenteuer, den Adrenalinschub. Ich liebe meinen Job.“
Die Zentrale der Comandos befindet sich in einem Stadtteil von San Salvador, der als besonders gefährlich gilt, ist für viele der freiwilligen Helfer jedoch trotzdem ein sicherer Ort als ihr Zuhause. Allgemein wird empfohlen, sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr allein in der Stadt aufzuhalten. Martinez und ihre Kollegen haben dieses Risiko jedoch als Teil des Jobs akzeptiert und begeben sich in ihren grün-gelben Uniformen regelmäßig auf die Straße, ganz egal, was der Anlass ist.
Besonders Gangs bekämpfen sich in den letzten Jahren blutig und rekrutieren Mitglieder, die teilweise erst 12 Jahre alt sind. Die Comandos versuchen Jugendlichen eine Alternative zu bieten und ihnen lebensrettende Maßnahmen beizubringen, die ihnen auch außerhalb der Arbeit zugute kommen können und ihnen außerdem einen Sinn von Erfolg und Stolz vermitteln. Oft sind es Freiwillige, die, wie Martinez selbst, Teenager mit keiner medizinisch-fachlichen Ausbildung sind und in ihrer Position als Sanitäter für viele die letzte Rettung darstellen. Dabei wird es auch für die Helfer nicht selten lebensgefährlich: Erick Beltrán, ein 14-jähriger Comandos-Freiwilliger, wurde Anfang des Jahres während eines Noteinsatzes erschossen.
Die Comandos wurden 1960 mit dem Ziel gegründet, der Bevölkerung einen Notdienst zur Verfügung zu stellen. Die NGO ist mit lokalen Helfergruppen an 33 Standorten landesweit vertreten und wird zu einem kleinen Teil staatlich gefördert. Der Großteil der Finanzierung kommt jedoch aus Übersee: Die norwegische Nichtregierungsorganisation The Norwegian People’s Aid zahlt für das Erste-Hilfe-Training der Helfer und finanziert darüber hinaus das Equipment. Reparaturen der Ausstattung finanzieren die Comandos regelmääßig selbstständig über Spendenaufrufe und Crowdfunding.
In den folgenden 8 Bildern zeigen wir einen Tag bei den San Salvadorianischen Comandos unter der Leitung von Martinez, die eigentlich noch einmal studieren möchte: „Ich möchte noch mehr über zur Gesundheitsvorsorge lernen und weiterhin Leben damit retten.“
Monique Jacques Berichterstattung aus El Salvador wurde von der International Women’s Media Foundation unterstützt.
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