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Mohair ist Mord: Nach PETA-Video verbannen Zara & H&M die Wolle

Früher stand Mohair für superweiche, leichte und warme Pullover und Schals. In einem verstörenden Video der Organisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals), das im Mai veröffentlicht wurde, werden nun die grausamen Methoden gezeigt, mit denen die Wolle der Angoraziege gewonnen wird. Große Modeketten wie Zara, H&M, Mango, Primark und Topshop ziehen jetzt die Reißleine und verbannen Mohair aus ihren Regalen. Asos geht sogar noch etwas weiter und möchte zusätzlich in Zukunft auf weitere tierische Fasern wie Kaschmir, Seide, Daunen und Feder verzichten.
In vielen Läden der genannten Ketten kann man aktuell noch Produkte kaufen, die Mohair enthalten, aber zukünftig sollen keine solchen Produkte mehr eingekauft oder die Wolle der Angoraziege verarbeitet werden. Eine Sprecherin von H&M erklärte gegenüber der Washington Post: „Es ist nicht einfach, die Lieferkette für Mohair zu kontrollieren, da keine glaubwürdigen Industriestandards für die Wolle existieren, die man überprüfen könnte. Deswegen haben wir uns entschlossen, zukünftig komplett auf Mohairfasern zu verzichten. Spätestens bis 2020 wird es in unserem Sortiment keinerlei Produkte mehr geben, die Mohair enthalten.“
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Photo: Courtesy of Rex Feature: Paris Texas - 1984.
Mohair hat zugegebenermaßen einen einzigartigen Look. In sexy-fluffigen Pullovern und als Lieblingsmaterial der Punks um Vivienne Westwood und die Sex Pistols in den späten Siebzigern hat die Wolle ihr Image als extravagantes, cooles Material manifestiert. Dass dieses Image im Gegensatz zu den grausamen Schurmethoden steht, mit denen Mohair gewonnen wird, wird jedoch durch das PETA-Video mehr als deutlich. Die Tierrechtsorganisation filmte in Südafrika, dem Hauptproduzenten von Mohair, auf zwölf Farmen. Das Bildmaterial ist verstörend: Teilweise nur einige Wochen alte Angoraziegen, die vor Schmerzen und Panik bei der Schur ohrenbetäubend schreien. Die Post berichtet: „Manche Ziegen werden nach der Schur umgebracht. Auf einer Farm wurde nach Angaben von PETA eine Ziege bei vollem Bewusstsein mit einem stumpfen Messer getötet und danach wurde ihr noch das Genick gebrochen. Andere Ziegen wurden nach dem Scheren in ein Schlachthaus verfrachtet, wo ihnen zunächst Elektroschocks verabreicht wurden. Danach wurden sie kopfüber aufgehangen, bevor ihnen die Kehle aufgeschlitzt wurde.“ Es ist nicht nachweisbar, dass die oben genannten Modeketten ihr Mohair aus den untersuchten Farmen bezogen haben. Wenn man jedoch bedenkt, dass Südafrika nach eigener Aussage im Jahr 2015 für die Hälfte der weltweiten Mohairproduktion verantwortlich war, ist nicht auszuschließen, dass auch in der Kleidung dieser Unternehmen Fasern von solchen Farmen vorkommen.
Im PETA-Film heißt es: „Hemmungslose Tierquälerei ist in der Mohairindustrie an der Tagesordnung, ganz egal, was die Produzenten selbst oder die Einzelhändler sagen, um das zu vertuschen. Den Angoarziegen wird unsagbares Leid zuteil und sie sterben extrem schmerzhafte, entsetzliche Tode.“ Die Tierrechtsorganisation hält Konsumenten dazu an, beim Shopping immer das Etikett in der Kleidung zu überprüfen, bevor sie etwas kaufen. „Falls das Teil Mohair enthält, sollte man es nicht kaufen.“ Was den Sinneswandel so vieler Marken angeht, sagt Yvonne Taylor von PETA in einem Statement: „Diese Modeketten haben erkannt, dass kein Pullover oder Schal dieser Welt das Blut, die Angst und die markerschütternden Schreie zarter Babyziegen rechtfertigt. Und das sollten alle anderen auch.“

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