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Aus einem Karriereneustart ist das Mekka für Londons Pflanzenfreunde geworden

Jin Ahn zog nach Großbritannien, um ihr Englisch zu verbessern – und um eine Pause von ihrer Karriere als Modedesignerin in ihrer Heimat Seoul, Südkorea, zu machen. In Essex verliebte sie sich so sehr in die englische Natur und Pflanzenwelt, dass sie beschloss, von jetzt an mit Pflanzen zu arbeiten. Erst schwebte ihr eine Karriere als Gärtnerin vor, doch das englische Wetter führte sie zu Zimmerpflanzen. Heute betreibt die 36-Jährige, zusammen mit ihrem Partner Giacomo, erfolgreich den Pflanzen-Store “Conservatory Archives” in Hackney, im Osten Londons. Ihr Laden ist ein Mekka für Pflanzenfreunde aus ganz London geworden – und ein sehr beliebtes Fotomotiv für Instagram. Wir besuchen Jin in ihrem außergewöhnlichen, wundervollen Zuhause in einem ehemaligen Lagerhaus und in ihrem Store auf der Hackney Road.
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femtastics: Warum bist du nach London gekommen?
Jin Ahn: Tatsächlich bin ich zuerst nach Edinborough gezogen, um Englisch zu lernen. Einfach, um eine Pause zu machen. Da blieb ich für etwa ein Jahr und zog dann nach Essex, aufs Land. In Essex habe ich Gartenbau am Writtle University College studiert.
Wolltest du einen Neuanfang?
Ja, ich wollte eine zweite Karriere starten. Und mein Englisch nebenbei verbessern.
Wie ist dein Interesse an Pflanzen und Indoor Gardening entstanden?
Das ist passiert als ich in Edinborough gelebt habe. Ich bin oft in den Botanischen Garten in Edinborough gegangen und das hat mich sehr inspiriert. Ich denke, wenn du in Großbritannien lebst, muss die Natur dich einfach inspirieren! Ich komme aus einer Metropole, die zu großen Teilen aus Beton und Asphalt besteht. Und ich dachte: Wenn ich mit der Natur arbeiten kann, dann kann ich glücklich bis ans Ende meiner Tage leben (lacht).
In diesem ehemaligen Fabrikgebu00e4ude liegt unten das Studio von Conservatory Archives und oben der Wohnbereich von Jin und ihrem Freund.
Also ist deine Liebe zu Pflanzen in Großbritannien entstanden?
Nicht ganz. Meine Mutter hat immer schon Pflanzen geliebt und wir hatten immer viele Pflanzen zu Hause. Ich dachte nur nie, dass ich meine Arbeit rund um Pflanzen gestalten kann. Ich habe nie daran gedacht, ein Gärtner zu werden.
Wie bist du auf die Idee gekommen, “Conservatory Archives” zu eröffnen?
Nach meinem Abschluss dachte ich erst überhaupt nicht daran, einen Laden zu eröffnen. Mein Plan war es, in einem Botanischen Garten oder einem Gartencenter zu arbeiten, oder vielleicht als Gärtnerin für Privatpersonen. Aber ich musste feststellen, dass es mir schwer fiel, draußen zu arbeiten. Ich war immer ein City-Girl und ich fand es sehr schwierig, im Regen und bei jedem Wetter draußen zu sein. Also kam ich auf die Idee mit den Zimmerpflanzen und dem Indoor-Gardening. Und da ich Vintage-Möbel und Design so liebe, dachte ich: Wieso eröffne ich nicht einen Laden mit Pflanzen, Möbeln und einem Café? Ich war sehr ambitioniert (lacht). Jetzt konzentrieren wir uns nur auf die Pflanzen, weil das so gut läuft.
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Wie habt ihr die Eröffnung des Ladens finanziert?
Das war gar nicht einfach, weil die Mietpreise in London einfach verrückt sind. Ich hatte großes Glück, dass ich diesen Laden gefunden habe! Mein Vermieter ist supertoll und verlangt eine vernünftige, bezahlbare Miete. Am Anfang hatten wir trotzdem ein paar Schwierigkeiten, aber jetzt haben wir uns stabilisiert, weil wir mehrere langfristige Aufträge für Pflanzenpflege und somit ein regelmäßiges Einkommen haben.
Was gefällt dir daran, hier zu leben und arbeiten?
Ich habe einen total anderen Hintergrund. Hier musst du dir als Frau nicht die ganze Zeit Gedanken um dein Aussehen machen. In Südkorea ist es sehr wichtig, wie du aussiehst und wie du dich anziehst. Die Leute sind besessen von Kosmetik und Schönheitsoperationen! Es geht immer nur darum, noch schöner zu sein – besonders als Frau. Hier habe ich das Gefühl, dass die Menschen mich mehr als Person mit einem Charakter wahrnehmen. Das ist gut.
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Fühlt sich das befreiend für dich an?
Ja, absolut. Hier bin ich viel entspannter als in Korea. Ich gehe auch ohne Make-up oder in meiner Arbeitskleidung vor die Tür. Ich meine, wir sind Gärtner, wir arbeiten mit unseren Händen und müssen nicht perfekt aussehen.
Wo findest du eigentlich all die Pflanzen?
Zum Großteil kommen sie aus Holland, Dänemark und Belgien. Wir waren schon mehrmals in Holland und Belgien bei den Pflanzenzüchtern, mit denen wir arbeiten. Aber um die Pflanzen jede Woche hier her zu bekommen, brauchen wir einen Agenten, der den Transport für uns regelt.
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Pileas, auch u201cChinesischer Geldbaumu201d genannt
Gibt es Pflanzen-Trends, die dir aufgefallen sind? Was kommt als Nächstes nach Kakteen, Sukkulenten und Monsteras?
Pileas, auch “Chinesischer Geldbaum” genannt, sind zurzeit sehr angesagt. Ich weiß gar nicht, wie viele wir letzte Woche bei uns im Laden verkauft haben. Aber es ist komisch … Pflanzen werden über Instagram und Pinterest sehr populär – und dann wollen alle das Gleiche. Und manchmal frage ich meine Kunden: Warum willst du dir nicht ein paar andere Pflanzen ansehen? Es gibt doch so viele verschiedene Pflanzen!
Wie hast du so viel über Pflanzen und wie man sie richtig pflegt gelernt?
Als ich noch in Essex gewohnt habe, habe ich viele Pflanzen gekauft und viele Bücher über Pflanzen gelesen. Aber ich lerne immer noch. Ich hatte noch nie so viele Pflanzen wie jetzt – wer hat das schon? Und da die Geschäfte gut laufen, bekomme ich immer mehr Pflanzen und ich lerne schneller.
Erzählen dir die Kunden von ihren Wohnungen?
Ich frage sie immer danach! Wenn jemand eine Pflanze kaufen möchte, muss ich ihn fragen, wie er wohnt. Wie viele Fenster hast du? Wieviel Licht kommt in die Wohnung? Wieviel Platz hast du? Ich erkläre den Kunden auch immer, wie sich die Pflanzen entwickeln und wie sie nach einer Weile aussehen werden. Das ist wichtig zu wissen. Sonst denkt vielleicht ein Kunde, er kauft eine niedliche kleine Pflanze und die Pflanze bliebe immer so klein … (lacht)
Ihr macht auch viele Indoor Gardening-Projekte.
Wir arbeiten mit vielen Interior Designern und Architekten zusammen. In der Regel sind unsere Kunden Firmen, für die wir Pflanzenkonzepte entwickeln – für Privatpersonen arbeiten wir eigentlich nie. Jedes Mal, wenn ich einen neuen Auftrag bekomme, gebe ich mein Bestes und versuche, noch beeindruckendere Pflanzen zu verwenden. Und das Gute ist: Viele Kunden kommen zu uns zurück und wollen wieder mit uns zusammenarbeiten.
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u201cConservatory Archivesu201d auf der Hackney Road in London.
Wo können wir eure Arbeit sehen?
Wir haben zum Beispiel das Pflanzen-Design für das “ACE Hotel” in Shoreditch gemacht – alle Pflanzen vorm Gebäude, auf der Dachterrasse und überall im Hotel. Zudem haben wir für viele lokale Cafés, Restaurants und Shops gearbeitet.
Gibt es ein Projekt, von dem du träumst?
Ich würde wahnsinnig gerne ein Projekt in meinem Heimatland umsetzen. Vielleicht zusammen mit einer britischen Firma in Südkorea. Ich wäre sehr stolz darauf, mit meiner Arbeit in meine Heimat zurückzukehren.
Bist du manchmal noch in Südkorea?
Seit meinem Studium in Großbritannien war ich nicht mehr da. Wir hatten bislang keinen Urlaub und wir arbeiten meistens sieben Tage pro Woche. Also nicht unsere Angestellten, aber mein Partner und ich. Der Laden ist ja auch samstags und sonntags geöffnet. Und montags, wenn wir geschlossen haben, kümmern wir uns um Buchhaltung und andere Dinge.
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Was sind deine persönlichen Lieblingspflanzen? Wie groß ist dein Team? Wie ist das eigentlich mit der Lieferung? Das ganze Interview kannst du auf femtastics lesen.

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