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Die Wiener Cloud-Rapperin Mavi Phoenix ist ganz bestimmt kein Nischenphänomen

Lil'Kim, Missy Elliott, und Cardi B., hierzulande Ebow, Eunique oder einst Sabrina Setlur – Frauen im Rap kann man wirklich längst nicht mehr als Randgruppe oder Nischenphänomen bezeichnen. Und trotzdem hat man bei allen erfolgreichen Frauen im Rap das Gefühl, dass immer so etwas wie ein Branchen-Welpenschutz mitschwingt, wenn über sie berichtet wird. Entweder das, oder die Presse geht direkt auf die weiblichen Features. Was hat sie an? Mit wem war sie unterwegs? Wie waren Haare und Make-up während der Show?
Die österreichische Cloud-Rapperin Mavi Phoenix (deren Name sich übrigens aus dem Heartthrob River Phoenix und dem anvisierten Mädchennamen ihres kleinen Bruders zusammensetzt), redet lieber über ihre wirklich gute Musik, als darüber, wie das Frausein in der Musikbranche so vonstattengeht. Kein Wunder, die 22-Jährige hat immerhin schon zehn Singles und EPs auf dem Kerbholz, war im vergangenen Jahr für zwei Amadeus Awards (quasi die Grammys Österreichs) nominiert, tourte als Supporting Act von Bilderbuch durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und wurde kürzlich als eine von sieben Rapperinnen, die man kennen sollte, auf Vogue Deutschland gefeatured.
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Wer jetzt noch über Lidschatten und Bühnenoutfits sprechen möchte, hat die Message nicht verstanden. Mavi Phoenix' Liebe zum Rap wurde im gar nicht mehr so zarten Alter von 16 Jahren geweckt, als sie anfing Kanye West zu hören. Die Enkelin eines syrischen Einwanderers besuchte sowohl einen englischsprachigen Kindergarten als auch eine englischsprachige Volksschule. Auf englisch zu rappen lag daher nicht nur auf der Hand, sondern fühlte sich für Mavi schlicht richtig und natürlich an.
Und wenn die Vorbilder Kanye, N.E.R.D., Daft Punk und Snoop Dogg heißen, gehören Musik und die englische Sprache einfach zusammen. Ihr Stil hat sich inzwischen mehr in Richtung Trap und Lo-Fi entwickelt, mit einem ganz eigenen Pop-Einschlag. Das erinnert manchmal ein bisschen an Uffie, nur in moderner und technisch besser (wenn ich das mal sagen darf).
Ihr modischer Stil indes bewegt sich zwischen unaufgeregt casual, unisex und urban. Mavi hält nicht viel davon, sich zu verkleiden und kauft meist Second Hand. Für mich entsteht so ein stimmiges Gesamtkonzept von ihr und ihrer Musik, bei der der Fokus mit Sicherheit auf ihrem Talent und ihrer Musik anstatt ihrem Style liegt. Tatsächlich verbringt Mavi Phoenix auch ihre freie Zeit am liebsten im Studio und tüftelt an neuen Songs. Die wiederum erscheinen dann auf ihrem eigenen Label LLT Records. Eine konsequente Wertschöpfungskette für eine Künstlerin, die jedes ihrer Lieder zu einem Lieblingssong von jemandem machen möchte.
Dass die Themen Gleichberechtigung und Respekt gegenüber Frauen sowohl im Hip-Hop als auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen noch immer nicht selbstverständlich sind, dagegen rappt Mavi an und ihre Geheimwaffen sind, neben ihren Lyrics, auch ihre Aufgeschlossenheit und positive Vibes.
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Die kommen beim Hören ihrer Lieder auf jeden Fall an. Mein persönlicher Sommerhit 2018 ist gefunden: Ich höre „Aventura“ rauf und runter und das solltest du in diesem Sommer auch machen. Sorry, Culcha Candela.
Mavi Phoenix lebt durch und durch für ihre Kunst und genau das macht sie nicht nur so gut, sondern auch glaubwürdig. Ein wenig erleichtert war ich bei all der Realness über ihre Antwort auf die Frage nach ihrem all-time-fave Lieblingsessen: Auch eine Mavi Phoenix kann sich den Fängen der Avocado nicht entziehen und könnte bis zum Rest ihres Lebens alles essen, was das das grüne Gemüse beinhaltet. I feel you.
Die neue Single „Bite” ist heute übrigens ganz frisch bei Youtube eingetroffen.
Du liebst Musik und Powerfrauen? Dann schaue mal hier:

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