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Melania Trumps Style-Fails erreichen in Afrika ein neues Level

Foto: Getty Images
Als First Lady hat Frau es wirklich nicht leicht. Unter ständiger Beobachtung der weltweiten Medien wird jede Handbewegung, jedes Lächeln und natürlich jedes Outfit auf die Waagschale gelegt. Aus einem schlechten Tag wird dann schnell mal eine Ehekrise und ein ärmelloses Etui-Kleid bietet monatelangen Diskussionsstoff um weibliche Oberarme. Leider ist es noch immer so, dass Frauen in der Politik (ob sie nun selbst die Staatsgeschicke leiten oder die bessere Hälfte desjenigen sind, der dies tut, ist hierbei nebensächlich) von der Weltöffentlichkeit auf ihre Kleiderwahl reduziert werden.
Diese Tatsache macht die Damen dann entweder zu Stilikonen (Jackie O., Duchess Of Cambridge) oder zum Gespött (Merkels Dekolleté in Bayreuth). Nun ist es eine Sache, als Person im Rampenlicht mal ein wenig ins stilistische Fettnäpfchen zu treten. Solche Mode-Fauxpas passieren und sind schnell wieder vergessen. Was sich die US-amerikanische First Lady allerdings alleine in diesem Jahr schon an modischen Fehltritten geleistet hat, kann man ruhigen Gewissens nicht nur als unbedacht, sondern schon als ignorant bezeichnen. Vor drei Tagen war die Melania Trump in dreien der von ihrem Ehemann als „Shithole Countries“ betitelten Ländern Afrikas erstmals solo unterwegs und trug, na klar: einen Tropenhelm. Passt ja zu Afrika und Safari und sowieso.
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Was ihr vor ihrer Reise nach Afrika anscheinend niemand verraten hat, ist die nicht unwesentliche Tatsache, dass es sich bei den von ihr besuchten Ländern um ehemalige Kolonien Großbritanniens handelt und dass solch ein Tropenhelm ohne zu übertreiben als Stereotyp des Kolonialismus des neunzehnten Jahrhunderts bezeichnet werden kann. Mit zusammen gekniffenen Augen fuhr Melania in ihrem makellosen „Jenseits von Afrika“-Outfit durch Reservate, streichelte Elefanten und hob Babys in die Höhe. Melania hatte offensichtlich die Time of her Life, während das Internet schon am Ausrasten war.
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Man könnte der Dame nämlich Naivität vorwerfen. Vielleicht hat sie zu viel Sex and the City geschaut. Da kleidet sich Carrie ja auch immer den Umständen entsprechend: im Vichy-Karo-Kleid aufs Land, im Flamenco-Outfit ins spanische Restaurant und so. Warum dann nicht auch im Tropen-Look nach Afrika? Doch wir spulen mal zurück zu Juni dieses Jahres. Melanias Ehemann hatte gerade dafür gesorgt, dass an der Grenze zu Mexiko zahlreiche Kleinkinder von ihren Familien in Separation Camps gesperrt wurden, als die First Lady sich dachte, dass sie da vor Ort mal nach dem Rechten sieht. Beim Einsteigen in ihren Privatjet Richtung Süden wurde die Rückaufschrift auf ihrem Zara-Parka sichtbar: I Really Don't Care. Do U?
Was geht in dem Kopf dieser Frau vor? Hat sie ihren gesunden Menschenverstand, zusammen mit ihrem Rückgrat, bei der Amtseinführung ihres Mannes Donald an die Garderobe vom Weißen Haus gehängt und nicht mehr abgeholt? Vielleicht bezieht sich der Satz wirklich auf ihre Einstellung zu... allem? Ich kann bei Frau Trump keinerlei Profil erkennen. Diese Frau ist einfach da. Sie steht für nichts ein, sie hat offensichtlich keine Meinung, sie ist noch nicht mal wirklich politisch – und sie macht sich offensichtlich keinerlei Gedanken darüber, welche Gewichtigkeit ihre Person hat. Ob wir das nun alle wollen oder nicht, sie ist nun eimal die First Lady und als solche hat all ihr Handeln Konsequenzen.
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Wie wir uns kleiden ist auch heutzutage oft genug noch ein Statement, eine Positionierung und nicht zuletzt ein Zeichen von Respekt für das Gegenüber. Es erfordert bisweilen ein wenig Feingefühl und verlangt nach einer gewissen Vorbereitung und Recherche. Nackte Schultern in einer Kirche sind ein Fauxpas. Wenn Meghan Markle beim Wimbledon-Finale einen Hut trägt, ist das ein Fauxpas. Aber wenn Melania Trump im Kolonial-Outfit durch Südafrika tingelt, ist das, als würde ich in einem Thor Steinar Sweater zu einer Bar Mitzvah gehen. Es ist nicht nur respektlos und unendlich ignorant. Man kann darauf auch kommen, ohne sich ausgiebig mit der Geschichte des Kontinents auseinandergesetzt zu haben.
Es scheint fast, als würde Melania Trump mit diesen Auftritten die politischen und verbalen Fausthiebe ihres Mannes verschlimmbessern. Diese Frau versucht halbherzig Stellung zu beziehen und macht dann mit ihrer Kleiderwahl ihr mickriges Engagement zunichte. Was kommt als nächstes? Ein-Jahr-#metoo-Feierlichkeiten, bei denen sie ein T-Shirt mit der Aufschrift Men are Amazing trägt? Ich gucke gleich mal bei Zara, ob es so etwas gibt.
Ich kaufe der Dame ihre Rolle als stummes Liebchen, das eigentlich keiner Fliege was zuleide tun kann und das von ihrem womöglich an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidenden Mann unterdrückt wird, nicht mehr ab. Derartige Ignoranz und Dummheit gehört irgendwann bestraft – und sei es nur mit Verachtung. Vielleicht war der Look, den sie in Ägypten, dem letzten Stopp ihrer Afrika-Reise, getragen hat, ja dann doch ein bewusstes Statement. Die einstimmige Referenz zu ihrem weißen Anzug mit schwarzer Krawatte und Fedora-Hut war nämlich Michael Jackson als „Smooth Criminal“. Melania, are you ok?

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