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Immer mehr Mütter greifen zu Plazenta-Pillen – und ahnen nicht, welche Folgen das für ihr Baby haben kann

- Immer mehr junge Mütter lassen ihre Plazenta zu Pillen verarbeiten
- Diese sollen angeblich gut für die Gesundheit sein und Schmerzen nach der Geburt vorbeugen
-Experten aber warnen: Die Pillen sind nicht wirkungslos - sie können auch das Baby in Gefahr bringen
Kim Kardashian hat es getan, das Model Monica Ivancan und die Moderatorin Charlotte Würdig auch: Sie alle haben ihre Plazenta gegessen.
Im Internet geben Experten bereits Tipps, wie man die Plazenta am besten zubereitet. Zum Beispiel "mit Fleisch, Knoblauch und Gewürzen angebraten in einem Wrap". Oder, wenn man "die fleischige Konsistenz" nicht schmecken wolle "mit Orangensaft und frischen Früchten zu einem Smoothie verarbeitet."
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Was Prominente und Scientology-Anhänger wie Tom Cruise verbreitet haben, machen mittlerweile auch immer mehr gewöhnliche Eltern. "Ich dachte, das wäre gut. Sehr nahrhaft. Ich werde die Nabelschnur und die Plazenta essen", sagte der Schauspieler und bekennender Scientology-Anhänger Tom Cruise kurz vor der Geburt seiner Tochter Suri dem Männermagazin "GQ".

Kim Kardashian isst ihre Plazenta aus dem Glas

Kim Kardashian hat ihre zu Pillen verarbeitete Plazenta nach der Geburt ihres Sohnes Saint West stolz auf Facebook gepostet. Sie bewahrt die Plazenta auf wie andere die Asche ihrer Oma. "Kim. Deine fantastische Plazenta", steht auf einem verschnörkelten Glas.
Tausende Frauen feierten sie dafür. "Das ist so gut für die Mama und das Baby", postete eine Nutzerin begeistert darunter.
"Das ist wahrscheinlich das Gesündeste, das man seinem Körper geben kann", kommentierte eine junge Mutter.
"Wenn ich das Geld hätte, würde ich meine Plazenta auch zu Pillen verarbeiten lassen", schreibt eine andere Frau.
Kommentare wie diese häufen sich. Denn viele Frauen sind fest davon überzeugt: Die Plazenta zu essen macht schön und gesund und hilft sogar gegen Depressionen und Schmerzen nach der Schwangerschaft.

Sie wissen nicht, was sie ihrem Baby damit antun

Diese Frauen haben offensichtlich nicht die geringste Ahnung, was sie sich und ihrem Baby damit antun können, wenn sie ihre Plazenta essen. Denn dieser Trend hört sich nicht nur seltsam an, er kann auch äußerst gefährlich sein.
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Das zeigte erst im vergangenen Jahr ein Fall aus den USA, den auch die amerikanische Gesundheitsbehörde als warnendes Beispiel nimmt.
Im September brachte eine junge Amerikanerin ein gesundes Baby zur Welt. Doch nur wenige Tage nach der Geburt soll es schwere Atemprobleme bekommen haben und musste auf die Intensivstation.
Dort stellte sich heraus: Das Baby hatte eine Blutvergiftung. Es hatte sich mit den gefährlichen B-Streptokokken infiziert. Die Ursache fanden die Ärzte in den Plazenta-Pillen der Mutter. Auch sie hatte ihre Plazenta kurz nach der Geburt zu Kapseln verarbeiten lassen und jeden Tag sechs Stück davon geschluckt - in dem Glauben, sich etwas Gutes zu tun.

Die Ärzte fanden den Erreger in den Pillen

Doch ohne es zu wissen hatte sie ihr Baby dadurch mit Streptokokken infiziert. Die Ärzte nahmen eine Probe der Pillen und fanden die Erreger darin. Das Kind hatte sich beim Stillen damit angesteckt.
Beweise, dass es gesundheitliche Vorteile hat, seine Plazenta zu essen, gibt es nicht, wie die US-Gesundheitsbehörde betont. Auch die Forscher um die Psychologin Cynthia Coyle konnten innerhalb einer Studie keine Hinweise darauf finden, dass der Verzehr der Plazenta Vorteile hat, wie die "Ärztezeitung" berichtet.
"Die Mütter wissen nicht, was sie da zu sich nehmen", warnt Cole. Die Plazenta könne Schwermetalle, Bakterien und Viren enthalten.

Das Baby kann sich durch die Muttermilch infizieren

Im Körper wirkt die Plazenta wie eine Art Barriere, die den Fötus vor Bakterien und anderen Schadstoffen schützt und das Baby gleichzeitig mit Nährstoffen versorgt.Außerhalb des Körpers hat die Plazenta jedoch keinen nachgewiesenen Nutzen mehr. Auch dann nicht, wenn man sie durch Nahrung wieder zu sich nimmt.
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Forscher wie Cole warnen eindringlich davor, die Plazenta zu essen. Denn dadurch, dass sie während der Schwangerschaft Schadstoffe filtert, könnte sie diese möglicherweise später durch die Muttermilch an das Baby weitergeben - so wie es in den USA passiert ist.
Übrigens: In den USA soll es sogar schon "Plazenta-Partys" geben, in denen sich eine Familie trifft, um gemeinsam den Mutterkuchen zu verzehren. Achtet bei Baby-Partys also lieber darauf, was ihr vor euch auf dem Teller habt. Euer Baby wird es euch danken.
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