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Natürlich schön: Diese Billie-Models zeigen ihre Schamhaare

Photo: courtesy of Ashley Armitage/Billie. .
Ob auf Plakaten, in Fernsehspots oder gesponserten Instagram-Posts: Pünktlich zum Sommeranfang begegnen uns jedes Jahr unzählige Beach-Body-Werbungen. Man will uns weismachen, wir müssen unsere Winterkörper in durchtrainierte, haarlose Sommerkörper verwandeln. Damit wir dieses Ziel erreichen, sollen wir uns sofort (!) im Fitnessstudio anmelden, überteuerte Cremes gegen Cellulite kaufen und jegliche Körperbehaarung entfernen. Und damit meine ich wirklich alles, was unterhalb der Wangen sprießt. Schließlich können wir uns ja wohl unmöglich mit behaarten Beinen wohlfühlen, richtig? Und wie furchtbar wäre es bitte, wenn die Leute auch nur ein einziges Schamhaar am Rand des Bikinis entdecken würden! Unvorstellbar!
Das ist natürlich alles absoluter Bullshit. Und das sehen nicht nur wir bei Refinery29 so, sondern auch die Mädels und Jungs von Billie, einer Brand, die Rasierer herstellt. Jupp, richtig gelesen: Ein Hersteller von Rasierern kämpft gegen die Glorifizierung haarloser Frauenkörper.
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Es klingt vielleicht erst mal eigenartig, dass sich gerade dieses Label dafür einsetzt, dass die Gesellschaft endlich alle Schamhaarfrisuren toleriert – vom Busch bis hin zur Glatze. Aber Billie hat sich für die neue Sommerkampagne „Red, White, And You Do You.“ für Frauen mit unterschiedlichen Körperformen und Backgrounds entschieden, die stolz auf ihre Körperbehaarung sind.
„Jeden Sommer setzen die Medien Menschen, die sich als Frauen identifizieren unter Druck, diesen ‚Beach Body‘ haben zu müssen“, sagt Ashley Armitage, Director und Fotografin der Werbung. „Wohin wir auch schauen, sehen wir Werbungen, die uns sagen, wir sehen nur gut im Badeanzug aus, wenn wir dünn, fit und haarlos sind. In diesem Videoclip wollen wir Körperbehaarung normalisieren und zeigen, dass verschiedene Optionen zur Auswahl stehen.“
Bereits vor einem Jahr launchte Billie mit Project Body Hair die erste Werbung überhaupt, in der sich Frauen tatsächlich die Haare weg rasierten – und nicht mit Rasierklingen über bereits glattrasierte Haut strichen. Damals führte die Werbung zu einem Dominoeffekt in der Branche, so dass Marken wie Gillette Venus und die Walmart-Brand Joy nachzogen und wenige Monate später ähnliche Kampagnen produzierten.
Photo: Ashley Armitage/Billie.
„Ich denke, wenn wir Themen ignorieren, statt sie offen anzusprechen, kann das zu Body Shaming führen“, sagt Georgina Gooley, die Mitgründerin von Billie. „Sonst wirkt es so, als wären Schamhaare so inakzeptabel, dass wir noch nicht mal darüber reden können. Aber das sind sie natürlich nicht und deswegen wollen wir die klare Message senden: Es ist okay, über Schamhaare zu sprechen – genauso wie es okay ist, Schamhaare zu haben.“
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Im Video und auf den Fotos der neuen Kampagne sehen wir Frauen, die am Strand chillen und im Pool baden. Dabei sind ihre Schamhaare deutlich an den Rändern der Bikinihosen mit hohem Beinausschnitt zu sehen. Die Models haben Armitage und Gooley auf Instagram gesucht, weil sie Personen finden wollten, die offen mit ihrer Behaarung umgehen – wie Lindsay Zae und Yaminah Mayo.
Photo: Ashley Armitage/Billie.
„Sie waren überrascht, von einem Unternehmen angesprochen zu werden, das Rasierer für Frauen produziert und hätten nicht gedacht, dass wir so „haarigen“ Content machen würden. Aber dann erzählten wir ihnen von unseren Zielen und sie waren begeistert“, so Gooley. „Zusammen mit Ashley fotografierten wir alles aus einer Female-Gaze-Perspektive, statt auf eine Art und Weise, die suggeriert, dass sich Frauen damit unwohl fühlen, ihre Schamhaare in der Öffentlichkeit zu zeigen. Denn das sollen sie auch nicht.“
Spätestens seit Amandla Stenberg, Lourdes Leon, Halsey und andere nicht-männliche Celebritys ihre Körperbehaarung auf ihren Social-Media-Kanälen, dem Roten Teppich und Magazin-Covern zeigen, bekommt das Thema ziemlich viel Aufmerksamkeit. Während manche sehr positiv reagieren und es super finden, dass die Promis zu ihren individuellen Entscheidungen und Körpern stehen, sind andere richtig schockiert, wenn nicht sogar wütend, wenn sie unrasierte Achseln oder Beine an einer Person sehen, die kein Mann ist.
„Bei cisgender Männern wird die Körperbehaarung als attraktiv gesehen, aber bei cisgender, transgender und non-binary Frauen als unattraktiv, unhygienisch und inakzeptabel. Ich möchte, dass alle Menschen das Gefühl haben, mit ihrem Körper machen zu können, was sie wollen – in diesem Sommer und in den kommenden. Ob du dir die Haare wachsen lässt, sie stutzt, zum Teil oder komplett entfernst, ist eine individuelle Entscheidung. Genauso wie die Methode, die du zur Haarentfernung verwendest.
Mit der Kampagne wollen Armitage und Gooley einen Schritt in Richtung einer Zukunft machen, in der es genauso normal ist, die Schamhaare zu sehen wie Barthaare. „Genauso wie Männer frei entscheiden können, ob sie ihren Bart stehen lassen oder abrasieren wollen, sollen Frauen frei entscheiden können, was sie mit ihren Schamhaaren machen“, sagt Gooley. „Je öfter wir Bilder von Frauen mit Schamhaaren sehen, desto mehr gewöhnt sich die Gesellschaft daran und akzeptiert, dass sie niemandem etwas vorschreiben kann. Und dann kommen wir hoffentlich irgendwann an einen Punkt, an dem niemand mehr eine Augenbraue hochzieht, wenn sie oder er Schamhaare oder eine andere Körperbehaarung sieht – oder eben nicht sieht.“
Hinweis: Aktuell liefert die Brand leider noch nicht nach Deutschland. Wir haben aber angefragt, wie die Zukunftspläne des Labels aussehen. Sobald wir mehr dazu wissen, aktualisieren wir den Artikel.

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