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Alles, was du über Fisting wissen willst, aber dich nie getraut hast, zu fragen

Foto: Megan Madden
Manchen Menschen wird ganz anders, wenn sie nur daran denken, etwas Großes in ihre Vagina oder ihren Anus zu stecken. Die Vorstellung, einen gigantischen Dildo, einen riesengroßen Penis oder sogar eine ganze Faust in sich zu haben, kann – verständlicherweise – ziemlich beängstigend sein. Fisting scheint dabei ein besonders geheimnisumwobenes Tabuthema zu sein, was ziemlich bedauerlich ist, denn wenn jede*r mehr über die Sexpraktik wissen würde, hätten vielleicht auch nicht mehr so viele Menschen Angst davor.
Du findest Fisting faszinierend und bist neugierig? Dann gibt es keinen Grund, wieso dich deine Angst davon abhalten sollten, es auszuprobieren! Zuerst solltest du aber lernen, was das genau bedeutet und wie du dich am besten vorbereitest (Tipp: Stell schon mal das Gleitgel bereit).
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Nur um sicherzugehen, dass auch die letzten Unklarheiten beseitigt sind: Fisting heißt, dass eine komplette Hand in eine Körperöffnung gesteckt wird. Die meisten denken dabei als erstes an die Vagina, dabei kommt auch der Anus in Frage (allerdings brauchst du dann eine Extraportion Gleitmittel und musst dich noch gründlicher vorbereiten).
„Fisting sehen viele als eine extremere Sexpraktik, aber in manchen Communitys ist sie ziemlich beliebt“, erklärt Coach, Sexpädagogin und lizensierte Psychologin Dr. Liz Powell, die auch häufig innerhalb der LGBTQ-Community arbeitet. Allgemein verurteilen aufgeschlossene Menschen Fisting seltener, besonders gefeiert wird es allerdings offen bisher nur in der queeren Community.

Was gefällt Menschen am Fisting?

Wenn du es richtig anstellst, kann sich Fisting sehr gut anfühlen. „Durch Fisting erlebst du ein unvergleichliches Gefühl von Fülle“, so Dr. Powell. „Durch eine komplette Hand kann eine deutlich größere Fläche stimuliert werden“. Manchen gefällt außerdem die psychologische Erfahrung „weit ausgedehnt“ zu werden sowie der hohe Grad an Intimität. „Viele genießen es, die Hitze und die Kraft im Körperinneren zu spüren. Außerdem könnt ihr bei dieser Form der Penetration Blickkontakt halten, wenn ihr möchtet. So kann die gebende Person die Lust der empfangenden Person direkt miterleben“.

Warum haben manche Menschen Angst vor dem Fisting?

Ein weit verbreiteter Irrglaube, den uns die Gesellschaft versucht einzubläuen, lautet: Vaginas können ausgeleiert werden, wenn zu viele oder zu große Dinge eingeführt werden. Deshalb hat sich im Englischen beispielsweise auch der Begriff „loose women“ (Hure) etabliert. Er bezeichnet eine Frau, die einfach zu haben ist und sehr oft Sex hat. Das ist natürlich nicht nur absolut frauenfeindlich, sondern auch sex-negativ. Aber jetzt die gute Nachricht: Das Ganze ist auch absoluter Quatsch. Das Gewebe der Vagina kann nicht nur ausgedehnt werden, sondern auch wieder in seine ursprüngliche Form und Größe (meistens zumindest) zurückkehren. Schließlich ist es ja dafür ausgelegt, die Geburt eines Kindes zu überstehen, betont auch eine Gynäkologin im Interview mit der Glamour. Wenn du achtsam mit deinem Körper umgehst, dich gut vorbereitest und ausreichend Gleitgel benutzt, sollte deine Vagina nach dem Fisting direkt wieder in ihre Ursprungsform zurückspringen können.
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Und was die Vorurteile gegenüber Fisting angeht: Mit der Zeit werden sie hoffentlich verschwinden. Wie Untersuchungen zeigen, werden wir Sexpraktiken gegenüber jedes Jahr ein bisschen offener – ein Anfang ist also gemacht.

Was sollte ich beachten & wie kann ich mich vorbereiten?

Geduld, Übung, Kommunikation und sehr viel Gleitmittel: Das sind die wichtigsten Dinge, die du zum sicheren Fisting brauchst. „Du musst deine Hand langsamer bewegen, als du es vermuten würdest und mehr Gleitgel verwenden also du denkst – unabhängig von Gender und Körperöffnung“, erklärt Dr. Powell. Sie empfiehlt dickeres, silikonbasiertes Gleitmittel, da wasserbasierte Produkte klebrig sein können. Außerdem kann es hilfreich sein, Latexhandschuhe anzuziehen, denn so kann das Gleitmittel nicht von der Haut der Hand absorbiert werden.
Als erstes solltest du natürlich in Ruhe mit deine*r Partner*in darüber sprechen. Ihr solltet es nur ausprobieren, wenn ihr beide wirklich Lust darauf habt – an dieser Stelle noch einmal in aller Deutlichkeit: Das gilt für jede Sexpraktik.
Fang' am besten mit einem Finger an und steigert euch dann langsam. Es kann hilfreich sein, wenn die empfangende Person tief einatmet, während sie gefistet wird. Wenn sich sie*er an irgendeinem Punkt unwohl fühlt, solltet ihr eine Pause machen. Nachdem die Körperöffnung durch das Einführen eines Fingers und später mehrerer Finger „vorbereitet” wurde, kannst du die komplette Faust reinstecken, in dem mit der Hand einen „Schnabel” formst (also Finger und Daumen spitz zusammenführst). Nun kannst du die Hand vorsichtig und langsam reingleiten lassen – am besten im Einklang mit der Atmung der empfangenden Person. Wenn die Körperöffnung „bereit” ist, kannst du eine richtige Faust machen (in dem du den „Schnabel” schließt) und sie später auch schneller rein- und raus bewegen. Wie gesagt: Kommunikation ist unglaublich wichtig! Beide Parteien müssen sich die gesamte Zeit wohlfühlen.
Besonders vorsichtig musst du beim Rausziehen der Faust sein, warnt Dr. Powell. Das kann etwas riskanter sein als sie einzuführen. Anstelle von tiefem Einatmen hilft es, zu husten. „Das unterstützt die Muskeln dabei, die Faust rauszudrücken. Beim Entfernen ist die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung höher. Durch das Husten hilfst du deinem Körper, mit dir zu arbeiten, statt gegen dich“.
Mit ganz viel Liebe und Gleitmittel ist alles möglich – sogar eine komplette Faust in deine Vagina zu stecken, ohne sie dabei zu verletzen.

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