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Alles über Herpes: Was du wissen musst & wie du ihn loswirst

Illustration: Anna Sudit.
Herpes, die lebenslange und sexuell übertragbare Infektion (STI), die dir Wunden an deinem Mund und/oder deinen Genitalien beschert, ist SEHR verbreitet; Mehr als die Hälfte der Amerikaner hat Lippenherpes und einer von sechs hat Genitalherpes. Obwohl Millionen von Menschen Herpes haben wird die Krankheit stark stigmatisiert. Die Wahrheit ist aber, dass es unfassbar viele erfolgreiche Menschen gibt, die mit dem Virus leben und der Beweis dafür sind, dass Herpes nicht dein ganzes Leben ruiniert. Die Angst vor Herpes basiert meistens auf Unwahrheiten, deswegen lasst uns etwas Licht ins Dunkle bringen und darüber reden, was es wirklich bedeutet, mit diesem Virus zu leben. Es gibt zwei verschiedene aber doch recht ähnliche Formen des Herpes Simplex Virus: HSV-1 und HSV-2. HSV-1 verursacht meistens Lippenherpes, und HSV-2 in der Regel Genitalherpes, aber beide Typen können beide Bereiche infizieren. Wenn eine dieser Arten in den unteren Regionen (Vulva, Penis, Hodensack, Anus etc.) auftritt, nennt man das Genitalherpes. Wenn sie den Mund infizieren wird es Lippenherpes genannt (manchmal auch Herpes-Bläschen oder Fieber-Bläschen).
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Symptome & Missverständnisse
Die meisten Menschen zeigen für Monate oder Jahre keine Symptome – oder sogar nie (und deswegen wissen sie nicht, dass sie es haben). Wenn du Symptome bekommst, kommt dein erster Herpesausbruch (bläschenartige Wunden je nachdem wo die Infektion sich befindet, manchmal mit erkältungsähnlichen Gefühlen) normalerweise zwei bis zwölf Tage nachdem du dich infiziert hast. Der Virus bleibt für immer in deinem Körper und kann jederzeit hochkommen und ausbrechen. Es ist allerdings schwer zu sagen, wie oft das passieren wird und wie heftig die Ausbrüche sind, da das total variiert. Menschen mit einem schwachen Immunsystem neigen eher dazu intensivere oder hartnäckigere Symptome zu bekommen. Eine der größten Fehlannahmen über Herpes ist, dass es super offensichtlich ist, wenn Jemand es hat. Aber, wie wir bereits gelernt haben, weiß die Mehrheit der Menschen mit Herpes nicht einmal, dass sie es haben, da sie keinerlei Symptome zeigen (oder die Symptome so schwach sind, dass sie nicht wirklich auffallen). Außerdem kann Herpes wie eine andere Geschlechtskrankheit, zum Beispiel Syphilis, aussehen oder wie eine Hautreaktion, zum Beispiel durch einen Pickel oder ein eingewachsenes Haar. In den USA wurde HSV-2 in etwa 80% der Fälle nicht offiziell diagnostiziert. Am Ende des Tages ist die einzige Möglichkeit Gewissheit zu erlangen der Weg zum Doktor.
Übertragung
Herpes kann ziemlich leicht über genitalen oder oralen Kontakt (wie Küssen oder Oral-, Anal-, und Vaginalsex) übertragen werden. Es ist eine dieser STIs die nur einen Haut an Haut Kontakt benötigen um sich auszubreiten, das bedeutet, dass sogar Dinge wie das Reiben des Penis oder der Vulva zu einer Übertragung führen können – Geschlechtsverkehr ist nicht notwendig. Fluid aus den Herpesblässchen kann den Virus übertragen aber es kann sich auch verbreiten und andere infizieren, wenn keine Wunden oder andere Symptome zu sehen sind und die Haut total normal aussieht. Meistens bekommt man Herpes von Jemandem, der keine sichtbaren Symptome der Infektion hat.
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Illustration: Anna Sudit.
So, das sind nun alles schlechte Neuigkeiten, aber es gibt auch gute News. Dental Dams für Oralsex an der Vulva oder dem Anus und Kondome für Oralsex an dem Penis können Schutz gegen Herpes bieten. Sie können zwar nicht jede Übertragung verhindern, da Herpes auch in Gegenden leben kann, die nicht durch Kondome geschützt werden (zum Beispiel am Hodensack, dem Hintern, den oberen Schenkeln, und den Schamlippen), aber nach der totalen Abstinenz sind Kondome und Dams dennoch der beste Weg dich zu schützen. Ein weiterer Grund Kondome zu nutzen: Herpes steigert das Risiko einer HIV Übertragung und Kondome schützen ebenfalls vor HIV.
Auch wenn Herpes ein Downer ist und niemand es gerne haben MÖCHTE, berichten viele Menschen mit Herpes, dass es trotzdem nicht so eine große Sache ist. Ja, der Virus bleibt für immer in deinem Körper, aber das bedeutet nicht, dass du durchgehend Wunden hast. Der erste Ausbruch ist in der Regel der Schlimmste, aber sie werden über die Zeit häufig immer weniger (oder hören ganz auf). Ob Herpes eine lebenslange Qual oder nur ein kleines Ärgernis wird, ist total zufällig. Viren verhalten sich unterschiedlich in verschiedenen Körpern: Manche Menschen zeigen nie Symptome, einige haben ein paar wenige Ausbrüche und bei anderen bricht es so oft aus, dass sie eine Behandlung benötigen.
Behandlung
Glücklicherweise gibt es Medikamente, welche die Ausbrüche verkürzen und verhindern können und das Risiko minimieren können, Jemanden anzustecken. Klar, Herpes nervt, aber es ist nicht tödlich oder verursacht schwere gesundheitliche Probleme. Menschen mit Herpes können Sex haben, in einer Beziehung sein und ein total normales Leben führen, wenn sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, wie behandelt zu werden, mit ihren Ärzten und Partnern über Behandlung und Prävention zu sprechen, und zu verhüten.
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Anders als bei anderen super-häufigen, leicht übertragbaren Infektionen wie eine Erkältung oder die Grippe, stigmatisiert unsere negative kulturelle Haltung zu Sex Geschlechtskrankheiten enorm. Herpes ist Teil derselben Familie, wie bekannte Viren wie Pfeiffersches Drüsenfieber oder Windpocken, aber es wird häufig als peinlich angesehen, nur weil es sexuell übertragbar ist. Die Mythen (dass Herpes nur die trifft, die „leichtfertig“ sind und sich nur deshalb verbreitet, weil Menschen nicht ehrlich über ihren Status sind) sind schädigend und irreführend. Die Wahrheit ist, dass Herpes jeden treffen kann, der jemals auf die Lippen geküsst wurde oder sexuellen Kontakt hatte – was, wenn wir ehrlich sind, die meisten von uns sind. Und, die Menschen die es verbreiten wissen meistens gar nicht, dass sie es haben. Herpes zu haben bedeutet nicht, dass eine Person unethisch oder „dreckig“ ist – es bedeutet, ein normaler Mensch mit einer verbreiteten Infektion zu sein.
Stigma verletzt nicht nur die Menschen mit Herpes, die ertragen müssen verspottet zu werden oder sich grausame Witze über die Infektion anzuhören müssen; es verletzt jeden. Die kulturelle Scham, die Geschlechtskrankheiten umgibt sorgt dafür, dass die Menschen sich seltener testen lassen, seltener darauf bestehen zu verhüten, und/oder ehrlich mit ihren Partnern über ihre sexuelle Vergangenheit zu sprechen ­– genau diese Dinge verhindern jedoch die Verbreitung von Infektionen wie Herpes. Es ist also in jedermanns Interesse damit aufzuhören, Herpes als Punchline zu verwenden und anzufangen, es wie jede andere Krankheit zu behandeln, da man mit Wissen und Prävention deutlich weiter kommt als mit Angst und Scham.
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