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Ist es schlecht, auf die immer gleiche Weise zu masturbieren?

Photographed by Lula Hyers.
Routinen im Leben zu haben, tut uns gut. Viele von uns gehen deshalb den immer gleichen Übungen im Fitnessstudio nach, bestellen jeden Mittag das gleiche Sandwich in selben Laden oder legen fast täglich die gleiche Strecke zur Arbeit zurück. Ganz ähnlich verhält es sich offenbar auch mit unseren Masturbations-Gewohnheiten: Menschen nutzen beispielsweise immer wieder eine bestimmte Einstellung ihres Vibrators oder eine andere manuelle Technik, mit deren Hilfe sie zum Orgasmus kommen. Dabei gibt es unendlich viele Möglichkeiten, sich selbst zu befriedigen. Wer die verschiedenen Formen des Masturbierens gar nicht erst ausprobiert, schränkt sich eventuell selbst von vornherein ein.
„Wenn du bereits bestimmte Stellen an deinen Genitalien kennst, die du stimulieren kannst, damit du zum Höhepunkt kommst, ist das ein Vorteil, denn es bedeutet, dass du deinen eigenen Körper schon sehr gut kennst“, sagt Ieshai Bailey, zertifizierte Sextherapeutin. „Andererseits können dich deine gewohnten Routinen auch davon abhalten, weitere erogene Zonen deines Körpers zu entdecken und kennenzulernen.“ Menschen, die eine Vagina besitzen, masturbieren zum Beispiel häufig, indem sie ihre Klitoris stimulieren. Andere sensible Bereiche wie der Anus oder der G-Punkt werden vernachlässigt.
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Manche befürchten, dass eine Routine beim Masturbieren ihren Körper dazu bringt, auf nur eine ganz bestimmte Art und Weise einen Orgasmus bekommen zu können. Bisher gibt es zwar noch keine spezifischen Studien, die das bestätigen, aber laut der Sexualtherapeutin Vanessa Marin, könnte an der Vermutung etwas dran sein. „Es macht Sinn: Wenn man eine Sache immer wiederholt, gewöhnt sich der Körper irgendwann genau an diese Art der Stimulation“, sagt sie. Wer masturbiert, konditioniert seinen Körper letztendlich darauf, wie er auf Vergnügen reagiert. Also ist es auch durchaus möglich, dass man sich daran gewöhnt, nur noch durch eine ganz bestimmte Art der Stimulierung zum Orgasmus zu kommen, sagt Bailey.

Ist es schädlich immer auf die gleiche Weise zu masturbieren?

Allerdings halten sich auch eine Menge kurioser Mythen seit Jahren hartnäckig, etwa der, dass Selbstbefriedigung unseren „Sexualtrieb tötet“ oder dass Menschen, die in Beziehungen leben, nicht masturbieren sollten. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn du weißt, wie du dich selbst durch Masturbation am besten zum Höhepunkt bringst, kann dies ein großartiges Werkzeug sein, um das Sexleben mit deinem Partner*in zu verbessern, sagt Marin. Wenn dein Partner*in sich dafür schämt, dass du masturbierst, zeig ihm einen Vogel, denn wenn es um deinen Körper und deine Genitalien geht entscheidest du ganz allein, fügt Bailey hinzu.
Für diejenigen, die aus ihrer Masturbations-Routine ausbrechen wollen, kann es hilfreich sein, den Partner*in miteinzubeziehen oder sich gegenseitig zu befriedigen. „Ihr könnt euch dabei beobachten, ihr könnt es gleichzeitig tun oder euch abwechselnd gegenseitig befriedigen“, sagt Bailey. Man kann sogar während des Geschlechtsverkehrs masturbieren, so Marin.
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Natürlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Masturbations-Erlebnis ohne einen dazugehörigen Partner*in zu erweitern. Man kann ein neues Sexspielzeug ausprobieren oder andere Bereiche des Körpers zur Stimulation in Betracht ziehen. (Zum Beispiel Brustwarzen oder die inneren Oberschenkel) Auch Pornos, wenn sie nicht gerade dem Mainstream entsprechen, können ebenfalls eine großartige Quelle der Inspiration sein. „Es gibt so unendlich viele Arten zu masturbieren, warum sollten wir uns auf eine Technik beschränken?", fragt Marin. Wenn ihr euren Körper berührt, denkt immer daran, dass es nicht immer das wichtigste ist während des Masturbierens zum Orgasmus zu kommen. „Wir sind manchmal so sehr auf die Zukunft fokussiert und permanent nur damit beschäftigt zum Höhepunkt zu kommen, sodass wir den eigentlichen Grund, warum wir es machen, fast vergessen: Nämlich weil es sich gut anfühlt“.
Entscheidend ist, dass du dir darüber bewusst bist, dass es hier um deinen Körper geht. Du kannst ihn berühren, wo und wie du es willst. Generell kann man auch nicht sagen, dass es falsch ist, eine Lieblingstechnik beim Masturbieren zu entwickeln, mit der man sich zum Höhepunkt bringt. Aber es gibt berechtigte Zweifel daran, dass sich die Chancen auf sexuelle Erfüllung verringern, wenn man sich nur auf eine Methode beschränkt, merkt Bailey an. Mit anderen Worten: Wer es nie versucht, wird auch nie etwas anderes erfahren.
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