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Lasst uns das Tabu rund um das Thema Körperbehaarung brechen

Körperbehaarung, ganz egal ob bei Mann oder Frau, ist etwas ganz Natürliches und wächst überall: auf den Armen, unter den Achseln, im Gesicht, auf den Zehen, auf den Beinen und natürlich auch dazwischen.
Doch wieso wird von der Frau erwartet, dass sie sich rasiert, während der Mann die Haare ganz gemütlich sprießen lassen kann? Kunst, Medien und Mode sind schuld. Doch fangen wir von vorne an: Wer denkt, dass der gesellschaftliche Zwang zur Glattrasur ein moderner Trend ist, hat sich mal ordentlich geschnitten. Schon im 15. Jahrhundert zeigen einige Malereien Frauen ohne oder mit nur sehr wenig Intimbehaarung, im alten Griechenland galten Schamhaare als unzivilisiert und im Mittleren Osten wurden Haare mit Hilfe eines Zucker-Zitronen-Gemisches entfernt.
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Spulen wir vor ins Jahr 1915: Die Marke Gillette brachte den ersten Rasierer für Frauen auf den Markt und plötzlich riefen die Medien dazu auf, die „anstößigen“ Achselhaare wegzurasieren. Und das ist nur ein Beispiel für die negative Stigmatisierung der weiblichen Körperbehaarung.
Auch die Veränderung der westlichen Mode trug dazu bei. Je mehr modische Freiheit die Frau sich erkämpfte, umso stärker wurde sie von der Schönheitsindustrie dazu gedrängt, sich zu rasieren. Ärmellose Kleider – die Achselhaare mussten ab. Kurze Röcke – die Beine mussten rasiert werden. Noch kürzere Röcke – auch die Oberschenkel mussten stoppelfrei sein. Im Jahr 1946 wurde dann der Bikini in den USA etabliert und so mussten auch die Haare in der heute nach diesem Kleidungsstück benannten Bikini-Zone dran glauben.
Mit dem Hippie-Movement in den 70er Jahren hatten die scharfen Klingen dann eine kleine Pause, bis in den 80er Jahren das brasilianische Waxing populär wurde.
Auch Pornos trugen und tragen zum Schönheitsideal der rasierten Frau bei. Denn mal ehrlich: Wann hast du das letzte Mal einen richtigen Busch in einem Porno gesehen? Und da das menschliche Gehirn laut Winfried Menninghaus, Direktor der Abteilung Sprache und Literatur des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik nach dem "Mere Exposure-Effekt" funktioniert – wiederholtes Ansehen steigert in der Regel ästhetisches Gefallen – wurde die Körperbehaarung der Frau sexualisiert.
Nochmal vorgespult und wir befinden uns im Jahr 2018 und beim Busch mit der politischen Agenda: Die Rückbesinnung auf den natürlichen Look hat heute nicht mehr nur ästhetische Gründe. Frauen sind es leid, sich von der Gesellschaft vorschreiben zu lassen, was sie mit ihrem Körper tun oder lassen sollen. Unrasiert durch die Welt zu laufen ist also nicht nur einfacher, sondern gleichzeitig eine Rückgewinnung der Kontrolle über den eigenen Körper. Eins sollte klar sein: Ob rasiert oder unrasiert, es ist einzig und allein deine Entscheidung.
In unserem Video sprechen junge Frauen über die Beziehung zu ihrer Körperbehaarung.

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