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Leben mit dem Stigma „Hartz IV“ – sechs Erfahrungsberichte von Menschen wie dir und mir

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Illustration: Anna Sudit, Ira Bolsinger.
Manche Dinge kann man erst verstehen, wenn man sie selbst erlebt hat. Der Tod einer vertrauten Person zum Beispiel. Verliebt sein gehört auch dazu, genauso wie ein Jahr verreisen oder auswandern oder flüchten müssen. Man hat vielleicht eine Ahnung, wie das sein muss, aber so richtig vorstellen kann man sich das nicht.
Als in meinem Bekanntenkreis die Hartz IV-Bezieher*innen immer mehr wurden, habe ich gemerkt: Hartz IV gehört auch in die Reihe. Über kaum ein Thema wird öffentlich soviel debattiert wie über Hartz IV, aber was es tatsächlich heißt, davon abhängig zu sein, wissen nur die Menschen, die es beziehen. Die werden allerdings selten gefragt.
Seit 2005 durch das Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt das Arbeitslosengeld II eingeführt wurde, steht Hartz IV für vieles, aber meistens für nichts Gutes.
Und obwohl mittlerweile in Teilen der Medienlandschaft immer häufiger auf die prekären Lebensbedingungen der ALG II-Bezieher*innen hingewiesen wird, ist weiterhin vor allem ein negatives Bild über die Empfänger*innen vorherrschend
Welches Bild wird gezeichnet, wenn die Empfänger*innen selbst sprechen? Was haben sie für Erfahrungen mit Hartz IV gemacht? Wie kommen sie damit klar? Und vor allem, was passiert mit ihrem Selbstbild? All das wollte ich wissen und habe nachgefragt. In den Slideshows seht ihr, was dabei heraus kam.
Darin sind sich übrigens alle einig: Hartz IV ist ein Stigma. Keine*r bekommt es gerne und alle würden lieber darauf verzichten, wenn es anders ginge. Man sei immer im Rechtfertigungszwang vor Familie, Freunden und der Gesellschaft und das präge natürlich auch das eigene Selbstbild.
AmEnde meiner Recherche schließe ich: So viel Angst und so viel Druck. Und alles nur für die Aufrechterhaltung einer Form von Arbeit, die von der Realität weiter entfernter nicht sein könnte. Warum man nicht die Arbeit an die Menschen anpasst, anstatt die Menschen an die Arbeit anzupassen, bleibt für mich das größte Rätsel nach diesen Interviews.
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