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Trump trennt Familien an der Grenze: Was du aus dem Ausland dagegen tun kannst

Photo: David McNew/Getty Images..
Update: Der US-Präsident hat ein Dekret unterzeichnet, dass Familientrennungen stoppen soll. Jedoch will er seine „Null-Toleranz-Politik“ weiterverfolgen und ein Gesetz wurde auch noch nicht beschlossen.
Einer Mutter wird das Baby aus den Armen gerissen, während sie es gerade stillt. Eine Asyl suchende Großmutter wird von ihrem 16-jährigen Enkel mit Behinderung getrennt. Ein fünfjähriges Kind wird seinem Vater weggenommen und zu Pflegeeltern gegeben. Ein Vater begeht Selbstmord, nachdem er von seiner Ehefrau und seinem dreijährigen Sohn getrennt wurde.
Dass Familien in den Vereinigten Staaten zerrissen werden, ist seit langer Zeit traurige Realität. So wurden beispielsweise unzählige versklavte Eltern von ihren Kindern getrennt. Leider hat Trump nichts aus der grausamen Vergangenheit gelernt und so trat kürzlich sogar eine Null-Toleranz-Richtlinie in Kraft, nach der Einwandererfamilien an der Grenze getrennt werden sollen. Als wäre das nicht schon schrecklich genug, sorgte Trump jetzt auch noch dafür, dass die USA aus dem UNO-Menschenrechtsrat austritt – angeblich, weil im Gremium zu viele Despoten sitzen würden. So meinte UN-Botschafterin Nikki Haley, der Menschenrechtsrat sei seines Namens nicht würdig. Fakt ist jedoch, dass der Rückzug das aggressive, kompromisslose America-First-Prinzip der Trump-Regierung unterstreicht und gleichzeitig die massiven Bemühungen der USA zur Stärkung der Position Israels fortführt.
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Zurück zum Thema Familientrennung: Die Direktive ist Teil von Generalstaatsanwalt Jeff Sessions Bemühungen, das Immigrationssystem zu überarbeiten. 2017 versuchte Sessions erfolglos, Barack Obamas Programm „Deferred Action for Childhood Arrivals“ (Aufgeschobene Handlung bei Ankünften im Kindesalter), kurz DACA, zu beenden, zwang Einwanderungsrichter dazu, übereilte Entscheidungen zu treffen (Stichwort „Case Quotas“) und erlies eine Anweisung, die dafür sorgt, dass der Großteil der Opfer häuslicher Gewalt und Bandenkriminalität kein Asyl bekommt.
Bereits bevor die Richtlinie in Kraft trat, wurden viele Familien auseinandergerissen. So waren es laut der New York Times zwischen Oktober 2017 und April 2018 fast 700 Familien. Anschließend wurden vom 19. April bis zum 31. Mai – also in nur sechs Wochen – mindestens 2342 Kinder von ihren Eltern getrennt, so das US-Innenministerium. Aufgrund der ansteigenden Zahlen von festgenommenen Kindern nach Inkrafttreten des Programms plant Trumps Kabinett nun Zeltstädte an Militärposten in Texas zu bauen, um sie dort unterzubringen. Das Büro der höchsten UN-Kommission für Menschenrechte sagte, dass die Trennung von Familien gegen Kinderrechte und internationale Gesetze verstoße.
Jacob Soboroff, ein Reporter des US-amerikanischen Nachrichtensenders MSNBC, besuchte eine ehemalige Supermarktfiliale in Brownsville, Texas, die nun als Auffanglager dient. Auf Twitter schrieb er: „‚Casa Padre‘ ist die größte zugelassene Einrichtung für Kinder ihrer Art. Fast 1.500 Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren leben hier aktuell. Eigentlich sollten immer vier Kinder in einem Zimmer schlafen, aber in fast jedem Raum sind es fünf. Dafür gibt es eine Sondergenehmigung vom Staat.“
Laut Soboroff leben in der Einrichtung sowohl Kinder, die allein auswandern wollten, als auch Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden. Am Tag dürfen sie zwei Stunden nach draußen gehen, den Rest der Zeit müssen sie im Gebäude verbringen. Durchschnittlich verbringen sie etwa 49 Tage in der Einrichtung, bevor sie abgeschoben oder an „Sponsoren“ übergeben werden.
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Es wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Kinder, die von ihren Eltern getrennt und inhaftiert werden, in den nächsten Monaten noch ansteigen wird.

Du willst den Familien und Kindern helfen? Diese Organisationen kannst du mit Spenden unterstützen:

RAICES bietet kostenlose bzw. günstige Rechtshilfe – auch, wenn die Familien wieder vereint sind. Hier geht es direkt zur Facebook-Spendenaktion, die Charlotte Willner von Pinterest und ihr Mann in Zusammenarbeit mit der Organisation RAICES auf die Beine gestellt haben.
Pueblo Sin Fronteras unterstützt Migrant*innen mit humanitärer Hilfe und Unterkünften.
Together Rising leistet Rechtshilfe für 60 Einwandererkinder, die von ihren Eltern getrennt wurden und aktuell in Arizona inhaftiert sind.
AlOtro Lado leistet Rechtshilfe für Abgeschobene und Migrant*innen in Tijuana, Mexiko – inklusive Kinder, deren Eltern in den USA zurückgeblieben sind.
The Florence Project bietet kostenlose Rechtshilfe für Frauen, Männer und Kinder ohne Begleitung in Haft.
Texas Civil Rights Project bietet Rechtshilfe für Familien, die an der Grenze getrennt wurden.
Border Angels unterstützt Einwanderer in San Diego County und konzentriert sich auf Probleme, die an der Grenze entstehen.
Neta hilft Asyl suchenden Menschen auf beiden Seiten der Grenze.
South Texas Pro Bono Asylum Representation Project (ProBAR) unterstützt aktuell mehr als 1.000 Kinder ohne Begleitung, die in Einrichtungen in Südtexas inhaftiert sind.
Fronterizo Fianza Fund hilft Familien dabei, die Kaution für inhaftierte Immigrant*innen stellen zu können.
National Immigrant Justice Center kämpft für eine Reform der Gesetze und bietet Rechtshilfe für Immigrant*innen, Geflüchtete und Asylsuchende.
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Las Americas Immigrant Advocacy Center vertritt Migrant*innen vor Gericht, die sich keinen Rechtsbeistand leisten können.
Außerdem kannst du bei ActBlue Charities für acht verschiedene Organisationen wie ACLU, United We Dream, Kids in Need of Defense (KIND) und Asylum Seeker Advocacy Project spenden.
Dieser Artikel wurde am 14. Juni 2018 veröffentlicht und seitdem aktualisiert.

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