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Tschüss Slipblitzer und zerstörte Rocksäume: Mit diesen Tricks kannst du in (fast) jedem Outfit Fahrrad fahren

Illustration: Anna Sudit/ Ira Bolsinger.
Wenn es eine Sache gibt, die ich am allermeisten liebe, dann ist es das Fahrradfahren. Wenn es das Wetter erlaubt, gibt es zwischen April und Ende Oktober nur dieses Fortbewegungsmittel für mich. Man hat seine Ruhe, kann Musik hören, muss nicht auf den Bus oder die U-Bahn warten und kommt ziemlich stressfrei von A nach B, während man auch noch das tägliche Cardiotraining abhakt. Aber wie immer, wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, hat auch das Fahrradfahren einen Nachteil: Man ist in der Wahl seiner Garderobe relativ eingeschränkt und kommt nicht selten triefend vor Schweiß und mit zerstörten Haaren ans Ziel. Schließlich muss man Kleidung tragen, die Bewegungsfreiheit gibt und nicht in die Speichen gerät. Die Frisur kann man nach einer Runde mit Fahrradhelm oft auch vergessen und Schweißflecken sind ständige Begleiter. Widrige Umstände für einen perfekten Auftritt, in der Tat. Wie viele Maxiröcke sind brutal in fettigen Fahrradketten verendet? Wessen Outfit war nach der Ankunft ein Fall für den Trockner? Wer zieht eine gut sitzende Frisur einem schützenden Fahrradhelm vor?
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Nach mehreren Jahren in der Schule der Fahrradstrasse möchte ich heute mein Wissen mit euch teilen und verrate euch meine 5 Geheimtricks für den stilsicheren Fahrradritt. Radeln soll ja nicht heißen, vor Modelangeweile zu sterben, oder?

1. Lange Röcke und Kleider

Wer auf Nervenkitzel steht, kann diesen Punkt gerne überspringen, alle anderen hören gut zu. Nichts ist verheerender, als ein Kleid- oder Rocksaum, der sich in der Kette oder im Reifen verfängt. Erstens, weil man es immer erst merkt, wenn es bereits viel zu spät ist. Zweitens, weil man nicht selten einen schmerzhaften Abgang hinleg. Drittens, weil, selbst wenn man es früh merkt, das gute Stück schon eine ordentlich eingeriebene Portion schwarzen Kettenöls abbekommen hat. Abhilfe schafft hier ein Bobble Haargummi. Einfach Kleid oder Rock an der Seite zusammen nehmen und mit dem Bobble zusammenknoten. Bei sehr langen Teilen kann man auch einen “Dutt“ drehen. Das Bobble ist deshalb so super, weil es, wie bei den Haaren, keine so starke Druckstelle hinterlässt, wenn man es wieder löst. Profis können die Raffung auch so zaubern, dass es aussieht als sollte das so.

2. Bleistifröcke

Bleistiftröcke, Neudeutsch auch Bodycon Skirts genannt, und Fahrräder sind keine guten Freunde. Sind sie aus dehnbarem Stoff, kann man noch durch eine seeehr schräge Sitzhaltung einigermaßen würdevoll voran kommen, doch der Sattel drückt sich in den Stoff und hinterlässt für mehrere Stunden eine Delle. Bleistiftsöcke aus festem Stoff rutschen gnadenlos so weit nach oben, bis man untenrum gar nichts mehr an hat. Der Trick? Radlerhosen. Diese sollten möglichst komprimierbar sein, sodass sie in die Tasche passen. Bevor es losgeht einfach den Rock auf Taillenhöhe ziehen und Radlerhose an (das solltet ihr möglichst zu Hause machen). Ab auf's Rad und am Ziel einfach den Rock runterziehen, Radlerhose aus und ab in die Tasche. Das funktioniert dann notfalls auch mal im Freien.
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3. Mittags warm und abends kalt

Voller Euphorie schwingst du dich an einem warmen Sommermittag auf dein Rad für eine Weißweinschorle mit den Besten ... und merkst nach Schorle Nummer 15 um drei Uhr nachts, dass du nun mit Eisfüßen und -armen den Heimritt antreten musst. Für alle Eventualitäten bist du mit einem Haltuch, Socken und einem Longsleeve gewappnet. Lässt sich alles super komprimieren und ist einfach immer dabei, wenn du dich auf ein Abenteuer mit ungewissem Ende begibst. Longsleeve unter Top oder T-Shirts ziehen, ab mit Socken in die Sandalen und ein Halstuch um die Hüfte, fertig. Man sieht eventuell etwas seltsam aus, aber wir sind ja schließlich auf keiner Modenschau und wollen nicht krank werden. Funktioniert übrigens auch bei morgens kalt und mittags warm, klar.

4. Fahrradhelmhaare

Wer packt schon gerne einen Helm auf seine frisch geföhnte Mähne, um mit plattgedrückten und zersauelten Haaren am Ziel anzukommen? Für Post-Helm Haare wie frisch gewaschen, teilt die Haare einfach in zirka vier bis fünf Partien, dreht diese locker in sich ein und fixiert sie je leicht hochgedreht mit einer kleinen Greifspange so, dass sie knapp unter dem Helm sitzen. Dann sieht man sie nicht so und sie halten gut. Öffnet man die einzelnen Partien später, sind sie voluminös und haben keine Druckstellen von Haargummis oder -spangen.

5. Der Schwitzegeist

Wer sich körperlich betätigt, der schwitzt. Vor allem, wenn man in einer Stadt mit vielen Hügeln wohnt. Der Weg zur Arbeit oder in die Uni kann dann schon mal sehr schweißtreibend sein. Um nicht bei der Ankunft erst mal einen Outfitwechsel hinzulegen, gibt es einige kleine Tricks. Trick eins ist von Schlaumeiern: Fahre einfach zeitig los. Wer weniger strampelt schwitzt auch weniger. Trick zwei lautet: Deo Pads. Es gibt sie in der Drogerie deines Vertrauens, sie werden in die Achsel geklebt und verhindern Schweißgeruch- und flecken. Wer zur Kategorie der Nachschwitzer gehört, ist mit Deotüchern gut bedient. Zum Abtupfen des Gesichts lautet meine Geheimwaffe Zigarettepapers. Sie sind die günstige Alternative zu Blotting-Papier.
Und jetzt ab auf's Rad!

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