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Die 9 besten Tweets zu Christian Lindners Bäckerei-Aussage

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Foto: gettyimages/ Bloomberg
„Man kann beim Bäcker in der Schlange nicht unterscheiden, wenn einer mit gebrochenem Deutsch ein Brötchen bestellt, ob das der hochqualifizierte Entwickler Künstlicher Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer.“
Diese Passage aus Christian Lindners Rede vom FDP-Bundesparteitag am vergangenen Samstag sorgt seitdem für Furore – allem voran auf Twitter, wo sonst. Vorgeworfen wird ihm einerseits das Verkennen von Alltagsrassismus, andererseits das Fischen nach Wähler*innenstimmen am rechten Rand des politischen Spektrums. Auch FDP-Wähler*innen und Mitglieder kritisieren die Aussage Lindners. Natürlich eilen dem Parteivorsitzenden auch zahlreiche Befürworter*innen auf Twitter zur Hilfe: Er wäre missverstanden worden, gemeint wäre eigentlich das Befürworten eines starken, pro-europäischen Rechtsstaates. Außerdem würden sich die Leute heutzutage schlicht über alles aufregen, man könne ja nichts mehr sagen, ohne dass sich jemand angegriffen fühlt – die übliche Defensive also.
Eine schief formulierte Aussage ist jedem und jeder von uns schon einmal ausgerutscht – passiert, man reflektiert, entschuldigt sich, Schwamm drüber. In Lindners Fall ist es jedoch etwas kritischer, wie auch bedeutsamer: Ein Parteivorsitzender, der vor nicht einmal einem Jahr noch auf einen Platz in der Regierung hingearbeitet hat, hat eine beachtliche Reichweite. Er arbeitet außerdem mit Redenschreiber*innen zusammen, die hauptberuflich mit Worten hantieren. Die Wortwahl in einer solchen Rede ist also essentiell. Zumal sich in der FDP bisher eben auch viele Menschen mit Migrationsgeschichte aufgehoben sahen, die sich nun vor den Kopf gestoßen fühlen: Als Person of Color steht man in Deutschland, das weiß ich aus eigener Erfahrung, häufig ohne Weiteres unter Generalverdacht. Man unterliegt einem unausgesprochenen Beweiszwang – beweisen zu müssen, dass man fließend Deutsch spricht, dass man integriert ist, dass man möglichst so deutsch ist wie Karl-Otto von nebenan. Mit einem solchen Rundumschlag eine Skepsis weiter zu befeuern, die es eigentlich eher abzubauen gilt, zieht 2018 also verständlicherweise sowohl in den eigenen Reihen als auch von außen nicht nur positive Aufmerksamkeit auf sich.
Auf Twitter sind seit Samstagabend nicht nur Menschen laut geworden, die etwaigen Minderheiten angehören, sondern auch jene, die keinem Verdacht unterliegen, sich aber beim Bäcker gerne einfach mit der Wahl der Sonntagsbrötchen beschäftigen würden, anstatt sicherheitspolitische Maßnahmen durchzusetzen.
Neun der schlagfertigsten, witzigsten und am ehrlichsten auf den Punkt getroffenen Tweets haben wir hier zusammengefasst. Jetzt erstmal schön integriert beim Bäcker ein Mettbrötchen bestellen – freilich mit Akzent!
Falls du jetzt doch Angst hast, zum Bäcker zu gehen, gibt's hier ein paar Rezepte, die du auch easy zu Hause nachmachen kannst:
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