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7 Tipps für die Jobsuche in einer anderen Branche

Foto: Tino Chiwariro.
Gerade zu Beginn deiner Karriere kann es unheimlich schwer sein, in einer neuen Branche Fuß zu fassen – vor allem, wenn du nicht das Privileg nützlicher Kontakte hast, die dir den Einstieg erleichtern. Diese Barriere ist in kreativen Branchen oft besonders hoch. Aber was, wenn du schon früh in deiner Karriere weißt, dass du gern in einer kreativeren Industrie arbeiten würdest, ohne aber die nötigen Connections, das nötige Geld und vielleicht auch das nötige Glück dazu zu haben? 
Keine Sorge: Es gibt ein paar Möglichkeiten, dich für potenzielle Arbeitgeber:innen attraktiver zu machen – auch ohne die eben genannten Vorteile. Ein großer Bestandteil einer erfolgreichen Bewerbung ist nämlich der Lebenslauf, und da lässt sich einiges machen.
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Wir haben mit Manager:innen aus vier verschiedenen Unternehmen gesprochen und sie um Rat dazu gebeten, wie du deinen Traumjob in deiner liebsten Branche ergatterst – ganz egal, um welche Branche es dabei letztlich geht.

Für einen Einstiegsjob gilt: Mach’s nicht zu kompliziert

„Gestalte deinen Lebenslauf so präzise wie möglich, und pack dein knappes Anschreiben direkt in die E-Mail. Erkläre vor allem, welche Energie du in den Job und die Firma mitbringen würdest und wieso sie dich den womöglich Hunderten anderen Bewerber:innen vorziehen sollten.
„Du weißt nie, wer deine Bewerbung liest und wie sie ankommt. Mein Rat ist daher, es schlicht zu halten – ohne Fotos oder lustige Listen, die die Leser:innen von dem ablenken könnten, was wirklich zählt. Fehlende Berufs- oder Branchenerfahrung ist häufig gar nicht so schlimm wie die Tatsache, dass sich viele Bewerber:innen selbst abwerten, indem sie nur über ihre Bildung sprechen, anstatt andere Vorzüge zu erwähnen – zum Beispiel ihre Leidenschaft für Freiwilligenarbeit oder ihr Talent zum neurodivergenten Denken. All das kann am modernen Arbeitsplatz enorm wichtig sein.“ 
Eve Lee, Gründerin des Kreativstudios The Digital Fairy

08/15-Formulierungen? Red Flag

„Wenn du dich um einen Job bewirbst, lies dir die Ausschreibung gründlich durch und betone deine relevanten Berufserfahrungen und Fähigkeiten im Lebenslauf und Anschreiben. Wenn du in einer neuen Branche Fuß fassen willst, lassen sich einige deiner Skills aus bisherigen Jobs auch dorthin übertragen. Es ist auch immer eine gute Idee, im Anschreiben zu erwähnen, wieso du gern für diese bestimmte Firma arbeiten würdest. Es zeigt, dass du ihre Werte und ihren Ethos verstehst. Zu erzählen, wieso dich der Job interessiert, ist sehr wichtig – vor allem, wenn du neu in der Branche bist und nur wenige relevante Berufserfahrungen mitbringst.
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„Ein Copy-Paste-Anschreiben fällt sofort negativ auf. Achte also darauf, unbedingt etwas mitreinzuschreiben, das deinen Text individuell klingen lässt – zum Beispiel, indem du dein Interesse an diesem Job oder dieser Firma erklärst. Fass dich kurz, sei respektvoll, und wenn es dir an Erfahrung fehlt, stelle auf jeden Fall klar, dass du lernwillig bist.“
Erica Routledge, Tamsin Naegel und Ally Haigh vom Designstudio Accept and Proceed

Bring deine persönliche Stimme ein

„Der Zweck deines Lebenslauf ist es, eine Verbindung zwischen dir und der Person herzustellen, die für die Anstellung zuständig ist, damit du im Idealfall zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Du erzählst darin die Geschichte deiner Karriere; konzentriere dich also auf deine persönliche Weiterentwicklung und Erfolge. Überlege dir jedes Wort genau und denke darüber nach, wieso du es reinschreibst. Erfüllt es eine konkrete Aufgabe? Das hilft dir dabei, dich im bestmöglichen Licht darzustellen.
„Bei jedem einzelnen Event für Branchenführer:innen, das ich bisher veranstaltet habe, habe ich immer wieder von Arbeitgeber:innen gehört, das sie bei allen Bewerbungen vorrangig auf die Stimme dahinter achten. Die kannst du im ‚Über mich‘-Teil deines Anschreibens kommunizieren.“
Nikky Lyle, Gründerin von Nikky Lyle Creative 

Sei wählerisch bei deinen Bewerbungen

„Ich finde, du solltest deinen Lebenslauf an jede einzelne Ausschreibung anpassen, nicht nur an jede Branche. Du bist besser damit beraten, dich für deutlich weniger Jobs zu bewerben – dafür aber gründlicher –, als deinen Lebenslauf an jede Firma in deiner Branche zu schicken. Such dir ein paar Stellenausschreibungen, die dich wirklich interessieren und zu dir passen würden. Dann lies dir die Ausschreibung genau durch und markiere dir am besten, wonach sie konkret suchen. Dann passe deinen Lebenslauf so an, dass darin klar wird, inwiefern du diese Wünsche erfüllst. So sprecht ihr dieselbe ‚Sprache‘, und sie können leichter erkennen, dass du gut zur Ausschreibung passt.“
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– Joby Blume, Leiterin der Präsentationsdesignagentur BrightCarbon

Informiere dich gründlich & nutze Gratis-Ressourcen

„Die kreative Industrie ist riesig und hat unzählige Teilbereiche. Ich würde dir also raten, dich zuerst mal zu fragen, welchen Job du in dieser Branche gern machen würdest. Wärst du am liebsten Grafikdesigner:in? Oder doch eher Projektmanager:in oder Kundenbetreuer:in? Vielleicht hast du ja schon in einem anderen Sektor Fähigkeiten erlernt, die sich auf die letzteren beiden Jobs übertragen ließen. Und selbst wenn du Grafikdesigner:in werden möchtest, hast du ein paar Optionen: Vielleicht lernst du die nötigen Skills via Online-Tutorial oder belegst einen virtuellen Kurs. Und natürlich ist es auch nie zu spät für ein Studium in Grafikdesign.“
Nikky Lyle, Gründerin von Nikky Lyle Creative
„Nicht jede:r hat das Privileg, sich ein Praktikum leisten zu können. Es gibt aber jede Menge Gratis-Seminare, die du dir danach auf deinen Lebenslauf schreiben kannst. Das zeigt, dass du es ernst damit meinst, die Branche kennenzulernen und eventuelle Wissens- oder Erfahrungslücken zu füllen.
„Oft merkt man, dass Berufsanfänger:innen (verständlicherweise) damit überfordert sind, sich eine kreative Jobrichtung auszusuchen. Es lohnt sich also, dich vorher gründlich zu informieren. Anstatt dich direkt auf alles zu bewerben, bitte doch mal Angestellte in Junior- oder Senior-Positionen in der jeweiligen Branche darum, dir von ihren Aufgaben oder Karrierefortschritten zu erzählen. Du kannst auch versuchen, dich für ein Mentoring-Programm anzumelden. Wenn du dich gründlich informierst, gehst du überlegter an die Sache ran. Das macht deine Bewerbung umso stärker, und vermutlich knüpfst du unterwegs zusätzlich nützliche Kontakte.“
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– Eve Lee, Gründerin des Kreativstudios The Digital Fairy

Zeig, was du kannst, aber übertreib’s nicht

„Wenn du in der Kreativbranche arbeitest – ob nun als Designer:in, Copywriter:in oder dergleichen –, solltest du dementsprechend viel Zeit in das Design oder in die Copy zur Bewerbung investieren. Wenn wir einen Lebenslauf eines Designers oder einer Designerin bekommen, ist uns viel wichtiger, wie der aussieht, als das, was er oder sie studiert hat. Wenn du ein Portfolio hast, stelle es gründlich und wählerisch zusammen. Wenn du nicht genug Berufserfahrung mitbringst, erstelle Fan Briefs oder so [das sind Design- oder Text-Entwürfe für imaginäre Kund:innen – wie Arbeits-Fanfiction]. Investiere genug Zeit, damit es gut wird. Such dir online ein paar besonders starke Design-Portfolios und orientiere dich an ihnen. Genau sowas willst du auch abliefern! Hol dir auch ruhig die Meinung von Freund:innen ein. Oft verbringst du so viel Zeit mit einer Bewerbung, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst.“ 
– Joby Blume, Leiterin der Präsentationsdesignagentur BrightCarbon
„Wenn du dich auf einen kreativen Job bewirbst, ist dein Portfolio oft wichtiger als dein Lebenslauf – vor allem zu Beginn. Deine Noten sieht sich nur selten jemand an. Stell dir stattdessen eine Sammlung deiner besten Werke zusammen, die deine Kreativität, Leidenschaft und Art zu denken deutlich zur Schau stellt. Das können auch Dinge sein, die du in deiner Freizeit oder für Freund:innen erstellt hast.
„Manchmal übertreiben es Bewerber:innen mit ihrem Lebenslauf, um aufzufallen. Das tun sie dann auch, aber nicht aus dem richtigen Grund. Ein klarer, leicht lesbarer Lebenslauf mit allen Erfolgen und Erfahrungen ist für uns immer schöner.“
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Erica Routledge, Tamsin Naegel und Ally Haigh vom Designstudio Accept and Proceed

Versuch’s einfach

„Wir stellen Leute mit ganz verschiedenen Hintergründen und völlig verschiedenen Fähigkeiten ein. Wenn du Lust auf den Job hast und glaubst, ihn machen zu können, dann bewirb dich einfach. Du weißt nie, wonach die Personalzuständigen suchen. Wir haben schon Leute aus Gründen eingestellt, die nach außen hin niemandem ersichtlich gewesen wären.“ 
– Joby Blume, Leiterin der Präsentationsdesignagentur BrightCarbon
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