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Ich verdoppelte mein Gehalt in 12 Monaten, indem ich 2x den Job wechselte

In unserer Reihe Salary Stories gewähren uns Frauen mit langjähriger Berufserfahrung offene Einblicke in den wohl intimsten Teil des Jobs: das Gehalt. Wir werfen einen ehrlichen Blick in die komplizierte Welt der Vertragsverhandlungen, Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Arbeitslosigkeit, in der Hoffnung, damit junge Frauen dazu zu inspirieren, stark für sich selbst einzutreten – und vielleicht auch mal ein paar Risiken einzugehen.
Alter: 27
Wohnort: London
Aktuelle Branche & Jobbezeichnung: Brand-Marketing-Managerin, Fitness-Branche
Aktuelles Gehalt: 76.000 Euro
Berufserfahrung in Jahren: 5,5
Einstiegsgehalt: 21.000 Euro
Größter Gehaltssprung aufwärts: von 50.000 zu 76.000 Euro 
Größter Gehaltssprung abwärts: von 41.000 zu 37.000 Euro
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Größtes Verhandlungs-Bedauern: Nachdem meine vorherige Stelle gestrichen worden war, nahm ich einen Job an, von dem ich wusste, dass ich dafür überqualifiziert war und dass er mir nicht das Gehalt einbringen würde, das ich mir eigentlich wünschte. Ich war so fokussiert darauf, einen Job zu bekommen – irgendeinen Job –, aber nicht darauf, den richtigen zu finden.
Bester Gehalts-Tipp: Informier dich gut. Sprich mit Freund:innen, recherchiere online, unterhalte dich mit Personalvermittler:innen, lies dir Jobausschreibungen durch, die dir verraten, was du in ähnlichen Positionen in deiner Branche verdienen könntest. Geh mit diesen Infos zu deinen Vorgesetzten und lege ihnen die Beweise vor. Es könnte dich schockieren, was du woanders verdienen könntest – und dieses Wissen hilft dir bei Gehaltsverhandlungen enorm.
Und hab keine Angst davor, auch mal den Job zu wechseln. Meiner Erfahrung nach klappt es mit großen Gehaltssprüngen am besten durch Jobwechsel. Ich habe mein Gehalt innerhalb von zwölf Monaten teilweise durch Glück verdoppelt – aber auch, weil ich zweimal den Job wechselte.
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2017 – Erster Job – Sales- & Marketing-Praktikantin – 21.000 Euro

Nach dem Studium bewarb ich mich auf zwei Stellen und nahm die erste an, die mir angeboten wurde – einen Praktikumsplatz. Dort fragte man mich, welches Gehalt ich mir vorstellte. Ich antwortete spontan mit „21.000 Euro!“, bevor mir klar wurde, dass das quasi Mindestlohn war. Weil ich damals noch zu Hause wohnte, waren meine Lebenshaltungskosten zwar sehr gering, aber ich bereute es trotzdem sofort, nicht mehr verlangt zu haben.

2017 – Beförderung – Marketing-Assistentin – 26.000 Euro

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Ich strengte mich während des Praktikums an und lernte viel dazu, was meine Vorgesetzten beeindruckte. Sie fragte mich, ob ich Interesse an einer Vollzeitstelle mit einem Jahresgehalt von 26.000 Euro hätte. Ich nahm den Job begeistert an, ohne um mehr Gehalt zu bitten. Ich hatte zu große Angst vor einer Gehaltsverhandlung und wusste nicht, was ich da hätte sagen sollen.

2018 – Gehaltserhöhung – Marketing-Assistentin – 27.000 Euro

Vor meinem Jahresabschlussgespräch holte ich mir Rat bei meiner Schwester, wie ich am besten mehr Gehalt raushandeln sollte. Ich schrieb mir Wort für Wort auf, was sie mir empfiehl. Im Meeting stellte ich dann klar, dass ich mehr Geld erwartete, und bekam eine Gehaltserhöhung von 1.000 Euro. Das war sehr enttäuschend, und das wusste ich auch – also fing ich sofort an, mich nach einem neuen Job umzusehen.

2019 – Jobwechsel – Social-Media-Managerin – 30.000 Euro (+ 15 Prozent Bonus)

Ich wechselte zu einer besseren Firma und übernahm dort mehr Verantwortung. Gleichzeitig hatte der Job tolle Benefits. Per E-Mail verhandelte ich mein Gehalt auf 26.000 Euro plus 15 Prozent Bonus hoch. So fiel es mir viel leichter!

2019 – Gehaltserhöhung – Social-Media-Managerin – 33.000 Euro (+ 10 Prozent Bonus)

Einen Monat, nachdem ich den neuen Job begonnen hatte, änderten sie dort die Gehaltsstrukturen und boten allen Angestellten eine Erhöhung an, in Kombination mit reduzierten Boni. Das war für mich okay. Ich freute mich, dadurch der 35.000 näher zu kommen, ohne darum bitten zu müssen.

2020 – Gehaltserhöhung – Social-Media-Managerin – 36.000 Euro (+ 12 Prozent Bonus)

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Bei meinem Jahresabschlussgespräch bot man mir eine weitere Gehaltserhöhung an. Ich bat um etwas mehr, weil ich sehr hart gearbeitet und deutlich mehr Verantwortung übernommen hatte. Weil es der Firma aber finanziell nicht gut ging, nutzten sie das als Ausrede, mir nicht mehr Geld zu geben. Gleichzeitig betonten sie, was ich doch für ein Glück hätte, während der Pandemie überhaupt noch einen Job zu haben – und daraufhin fühlte ich mich schlecht, dass ich überhaupt um mehr Gehalt gebeten hatte.

2021 – Jobwechsel – Brand-Managerin – 37.000 Euro (+ 12 Prozent Bonus)

Meine Stelle wurde gestrichen, und ich bekam eine Abfindung in Höhe von 12.000 Euro. Ich war sehr traurig über den Verlust meines Jobs, hatte dank der Abfindung aber genug Zeit, mir in Ruhe einen neuen zu suchen. Ich fand eine Stelle bei einer tollen Firma. Meine neuen Aufgaben waren allerdings weniger anspruchsvoll als meine vorherigen, und noch dazu hatte sich mein Gehalt kaum zum Positiven verändert. Ich war einfach bloß erleichtert darüber, nach zweieinhalb Monaten der Jobsuche eine neue Anstellung gefunden zu haben.

2022 – Jobwechsel – Brand-Managerin – 50.000 Euro

Ich kündigte nach weniger als einem Jahr, weil mich der Job nicht ausreichend erfüllte und mir klar wurde, dass der Weg zur Beförderung länger dauern würde, als ich geglaubt hatte. Weil ich aber für diese erfolgreiche Firma gearbeitet hatte, waren diverse Personalvermittler:innen auf mich aufmerksam geworden, und ich bekam eine aufregende neue Stelle angeboten. Ich setzte mich für einen Lohn von 53.000 Euro ein, weil ich wusste, dass der neue Job ein großer Schritt war; sie boten mir 50.000 an, und ich akzeptierte.
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2022 – Jobwechsel – Brand-Marketing-Managerin – 76.000 Euro

Nach zwei Monaten brach meine neue Firma zusammen, und erneut wurde meine Stelle gestrichen. Ich suchte daraufhin sechs Wochen lang nach einem neuen Job, sprach mit Personalvermittler:innen und Freund:innen und wusste daher, dass ich durchaus auch ein Gehalt von 58.000 Euro verlangen konnte. Ich bewarb mich auf eine Stelle und forderte 64.000 Euro; die HR-Angestellte bot mir aber sogar 76.000 Euro an. Ich vermute, das lag daran, dass sie vor Kurzem jemanden für eine gleiche Position angestellt hatten – einen Mann – und jetzt sicherstellen wollten, dass zwischen uns kein riesiger Gender Pay Gap lag. Das Angebot lehnte ich natürlich nicht ab!
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