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Diese Industrien befördern laut Global Slavery Index die Sklaverei

Foto: Alexandra Gavillet
Sklaverei 2018? Das klingt für viele in der westlichen Welt fast so unvorstellbar wie der dritte Weltkrieg, Plagen oder die Zahnfee. Doch genauso, wie viele Menschen Probleme wie den Klimawandel so lange ignorieren, bis er ihnen mit voller Hitze ins verschwitzte Gesicht schlägt, ist auch Sklaverei weiterhin existent. Das thematisiert jetzt der Global Slavery Index der Walk Free Foundation, die sich dafür einsetzt, Sklaverei in unserer Generation endgültig weltweit zu beenden.
Trotzdem gibt es weiterhin vergleichbare Zustände. Fünf große Industrien haben 2016 hauptsächlich zum Aufrechterhalten der Sklaverei beigetragen, indem sie weltweit 40,3 Millionen Menschen in Situationen der unvermeidlichen Ausbeutung bringen, Gewalt oder Nötigung ausüben oder diese androhen. 71 Prozent davon sind Frauen und Kinder.
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Zu den Situationen moderner Sklaverei gehören unter anderem Menschenhandel, Schuldknechtschaft und Zwangsarbeit– und die unterstützen wir mit unserem Konsum. Nach dem Import von elektronischen Geräten wie Laptops oder Smartphones und vor Kakao, Fisch und Holz liegen in Deutschland Kleidungsstücke und Accessoires auf Platz 2. Mit einem Einfuhrwert von knapp 11,5 Millionen US-Dollar trägt ihr Verkauf dazu bei, die Sklaverei in Argentinien, Brasilien, China, Indien, Malaysia, Thailand und Vietnam aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig gibt es in Deutschland selbst heute noch Sklaverei: Laut Global Slavery Index sind in der Bundesrepublik schätzungsweise 167.000 Menschen davon betroffen. Das sind zwei von 1.000 auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands hoch gerechnet. 90 Prozent der Personen werden sexuell ausgebeutet. Der Großteil der Betroffenen stammt aus Deutschland, Rumänien, Ungarn, Nigeria und der Ukraine.
Trotz solch erschreckender Zahlen scheint Sklaverei immer noch weit weg und bleibt meist unsichtbar. Wie viele Sklaven ungefähr für dich in Form deiner Konsumgüter arbeiten, schätzt ein Test auf Slavery Foot Print. Bei meinem aktuellen Lebensstil sind es ungefähr 53 Sklaven. Da bleibt einem kurz die Spucke weg und man möchte direkt nie wieder irgendetwas kaufen.
Ein Blick ins Etikett beim nächsten Shoppingbummel ist ähnlich aufklärend wie der Global Slavery Index und deswegen werden wir nicht müde daran zu erinnern, nicht einfach das zu shoppen, was hübsch aussieht, passt und günstig ist. Denn damit begünstigst du in der Regel mindestens ein menschenunwürdiges System und das neue Teil macht dich oft sowieso viel zu kurz glücklich. Also schau beim nächsten Shoppingbummel vielleicht vor dem Kauf mal in dieser App vorbei, setz lieber auf vintage oder verzichte vielleicht einfach auf das 27. weiße T-Shirt. Dann könnte die Sklaverei hoffentlich wirklich noch in unserer Lebenszeit oder wenigstens der deiner Kinder aufgehalten werden.

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