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Eine Woche in Frankfurt am Main mit einem Jahreseinkommen von 60.000 €

Willkommen bei Money Diaries! Ein Format, in dem wir das allgegenwärtige Tabu Geld angehen. Wir fragen echte Menschen, wie sie ihr hart verdientes Geld sieben Tage lang ausgeben – und verfolgen jeden Cent. Diese Woche: Eine 26-Jährige aus Frankfurt, die im Marketing arbeitet und der es wichtig ist, jeden Monat etwas Geld zur Seit zu legen. 
Wir sind immer auf der Suche nach neuen Lebensgeschichten. Falls du Lust hast bei unseren Money Diaries mitzumachen, kannst du dich hier anmelden.
Beruf: Junior Brand Manager
Branche: Marketing
Alter: 26
Ort: Frankfurt am Main
Jahresgehalt (Brutto): 60.000 €
Monatliches Einkommen (Netto): 3.000 €
Anzahl deiner Mitbewohner:innen: 2
Pronomen: sie/ ihr
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Ich bin 26 Jahre alt und arbeite im Marketingbereich. Nachdem ich meinen Bachelor während Corona abgeschlossen habe, bin ich erstmal zurück zu meinen Eltern gezogen und habe von dort aus meinen ersten Job im Home Office angefangen. Nach ca. einem Jahr bin ich dann nach Frankfurt gezogen, da mein Büro auch dort ist. Es war mir super wichtig zentral zu wohnen und nicht zu viel zu zahlen, damit ich noch sparen kann, deshalb wohne ich jetzt in einer entspannten 3er-WG. Im Alltag achte ich zwar darauf, vernünftig mit meinem Geld zu haushalten und jeden Monat etwas zur Seite zu legen, aber ich drehe nicht jeden Cent um, sondern genieße das Leben in vollen Zügen.

Monatliche Ausgaben

Wie viel zahlst du fürs Wohnen?

Ich zahle 640 Euro Miete inklusive allen Nebenkosten (Heizkosten, Strom, Internet). 

Zahlst du einen monatlichen Kredit oder Ähnliches ab?

Nein, ich habe zwar eine Kreditkarte, nutze diese aber sehr selten und gebe nie mehr aus, als ich mir zu dem Zeitpunkt auch problemlos leisten kann. 

Hast du etwas gespart, wenn ja, wie viel hast du auf der Seite liegen? 

Ja, ich habe ca. 33.000 Euro beim Broker Trade Republic liegen, da man dort auf das Tagesgeldkonto monatlich Zinsen ausgezahlt bekommt. 900 Euro davon sind in einen ETF-Sparplan investiert, für den ich einen monatlichen Dauerauftrag über 250 Euro habe. Dann habe ich noch 91.000 Euro bei einer anderen Bank, wo ich auch Zinsen erhalte. Von meinem Gehalt lege ich jeden Monat 500 Euro zusätzlich zur Seite und packe sie auf eines der Konten, auf dem ich Zinsen bekomme. Meine Ausgaben manage ich so, dass ich immer zwischen 1.500 bis 3.000 Euro auf meinem Girokonto liegen habe, um nicht darüber nachdenken zu müssen, ob ich gerade etwas kaufen kann oder nicht.
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Was gibst du noch an monatlichen Fixkosten aus? 

Ich gebe 8,99 € für meinen Handyvertrag, 7,99 € für Netflix und 70 € fürs Fitnessstudio aus. Das finde ich inzwischen viel zu teuer, aber habe letztes Jahr verpasst meinen Vertrag zu kündigen und muss daher bis Oktober zahlen. Außerdem gebe ich 9,31 € für das Deutschlandticket aus (den Rest zahlt mein Arbeitgeber), 57 € für Essensgutscheine (mein Arbeitgeber verdoppelt diesen Betrag, sodass ich am Ende jeden Monat 114 € in Gutscheinen habe), 18,90 € für eine Zahnzusatzversicherung, 29 € für eine generelle Zusatzversicherung und 32 € für meine Unfallversicherung.

Legst du etwas für deine Rente zurück?

Ja, ich zahle monatlich 510 € in eine private Rentenversicherung. Inzwischen sollten dort ca. 12.000 € liegen. Außerdem mache ich betriebliche Altersvorsorge, aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wie viel Geld da schon drin ist. 

Wie hast du dich in der Zeit deines Studiums finanziert? 

Ich habe im Ausland studiert, meine Eltern haben meine Studienkosten und Lebensunterhalt währenddessen übernommen. Ich habe aber zeitweise noch nebenher gearbeitet, um mir etwas dazuzuverdienen.

Welche Rolle hat Geld in deiner Kindheit gespielt? 

In meiner Kindheit hat Geld ehrlich gesagt keine super große Rolle gespielt, zumindest nicht im negativen Sinn. Wir sind, bis ich 16 oder 17 Jahre alt war, jedes Jahr zusammen in Urlaub gefahren, oft auch weiter weg und meine Eltern haben mir viele Sachen ermöglicht (z.B. ein Auslandspraktikum während der Schulzeit oder mal eine Freundin im Ausland besuchen zu können). Das weiß ich sehr zu schätzen. Und weiß, dass ich in einer sehr privilegierten Position aufgewachsen bin. Meine Eltern haben mir aber schon früh einen vernünftigen Umgang mit Geld beigebracht und wie wichtig es ist, die Kontrolle und den Überblick über die eigenen Finanzen zu pflegen. Sie haben auch (als ich alt genug war) offen mit mir über ihre finanzielle Situation gesprochen und wie sie sich organisieren. Dank meiner Eltern habe ich viel über Geld gelernt und sie haben mir beim „Set-Up“ meiner eigenen finanziellen Situation geholfen.
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Wann bist du zu Hause ausgezogen?

Ich bin im Herbst 2021 von zu Hause ausgezogen. Während des Studiums habe ich auch nicht daheim gewohnt, da ich im Ausland war. Aber während Corona bin ich wieder zu meinen Eltern gezogen und habe über ein Jahr lang dort gewohnt. Das war super um Geld zu sparen und ich verstehe mich sehr gut mit meinen Eltern. Aber jetzt, wo ich einen Job habe, ist es mir wichtiger, zentral in der Stadt und ohne Eltern zu wohnen. 

Bist du finanziell unabhängig? Und wenn ja, seit wann?

Ja, seit ich  im Herbst 2021 angefangen habe zu arbeiten, bin ich finanziell unabhängig. Ich habe genug Geld auf der hohen Kante, um meinen Alltag und auch größere Ausgaben zu finanzieren – ich weiß aber auch, dass ich im Notfall immer auf Unterstützung von meinen Eltern zählen kann. 

Gibt es jemanden, z.B. aus deiner Familie, der / die in irgendeiner Weise Geld für dich zurücklegt?

Meine Großeltern hatten ein Sparbuch für mich, auf das sie seit meiner Geburt monatlich einen Betrag eingezahlt haben. Das ist letztes Jahr „ausgelaufen“ und jetzt liegt das Geld auf meinem Sparkonto. 

Was war dein erster Job und wie hast du ihn bekommen?

Wenn man Babysitting und Nachhilfe während der Schulzeit nicht mitzählt, war mein erster richtiger Job mit 21 als Kellnerin in einem Restaurant in meiner Heimatstadt.

Machst du dir aktuell Geldsorgen? 

Nein. 

Hast du etwas geerbt oder erzielst du passives Einkommen?

Ich habe letztes Jahr überraschend 70.000 Euro geerbt. Ansonsten erhalte ich regelmäßig Zinsen auf meinen Konten bzw. Dividende für meine Investments.
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Montag

Ich habe bei meinem Freund übernachtet und fahre morgens vor der Arbeit nach Hause. Ich nehme die U-Bahn, aber da ich das Deutschlandticket habe, zahle ich nichts. Zum Frühstück mache ich mir einen Joghurt und Kaffee zuhause, montags ist immer Homeoffice angesagt. 
Mittags merke ich, dass ansonsten gähnende Leere in meinem Kühlschrank herrscht und gehe schnell ein paar Sachen einkaufen. Wir bekommen als Benefit von der Arbeit monatlich ein paar Essens-Gutscheine, ich löse zwei ein und zahle nur den Restbetrag (6,86 €). Danach schaue ich noch in der Drogerie vorbei, da ich neues Shampoo brauche (3,45 €). Als schnelles Mittagessen schmiere ich mir zwei Brote und arbeite dann den Nachmittag durch. 
Abends bin ich eigentlich mit einer Freundin verabredet, aber sie cancelt und so mache ich Me-time zuhause. Auch in meine Spinning-Class im Fitnessstudio schaffe ich es nicht, da es plötzlich anfängt zu schütten und ich geplant hatte, mit dem Fahrrad hinzufahren. Ich habe ein schlechtes Gewissen, da ich 70 € monatlich für die Mitgliedschaft schon viel finde und nun schon länger nicht dort war. Mein Vertrag läuft noch bis Oktober und ich nehme mir vor, bis dahin noch das meiste herauszuholen. Nachdem meine Abendpläne ins Wasser gefallen sind, schaue ich mir einen Film auf Netflix an und mache mir ein schnelles Abendessen. Abends gehe ich noch eine Runde spazieren und telefoniere währenddessen mit meiner Oma. Da mein Freund spontan lange arbeiten muss, schlafe ich heute Nacht bei mir.
Tagesfazit: 10,31 €

Dienstag

Ein weiterer Tag im Homeoffice. Frühstück und Mittagessen bestreite ich mit dem Inhalt meines Kühlschranks. Nach der Arbeit bin ich mit Freundinnen auf einen Drink verabredet und esse davor noch schnell die Reste des Mittagessens. Ich habe mir vorgenommen, unter der Woche keinen Alkohol zu trinken und nehme daher nur eine Saftschorle (5,40 €). Als meine Freundinnen dann aber jeweils noch etwas zu essen bestellen, bekomme ich Futterneid und bestelle mir auch eine Portion Pommes (5,90 €). Mit Trinkgeld zahle ich am Ende 13 €. Da die Bar direkt um die Ecke ist, laufe ich nach Hause und fahre dann später noch mit der U-Bahn zu meinem Freund, um dort zu übernachten.
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Tagesfazit: 13 €

Mittwoch 

Heute mache ich Homeoffice bei meinem Freund – es kommen Handwerker und da er ins Büro muss, bleibe ich für ihn in seiner Wohnung. Ich durchwühle die Schränke und finde noch etwas Porridge, den ich zum Frühstück esse. Ich arbeite den Vormittag durch und fahre in der Mittagspause mit dem Fahrrad zu einer Freundin, um ihr beim Umzug zu helfen. Auf dem Weg hole ich mir schnell etwas vom Bäcker auf die Hand (4,10 €). 
Letzte Woche habe ich online ein paar Klamotten bestellt und heute Nachmittag wird das Geld abgebucht (83,96 €). Mal schauen, was ich davon behalte. Abends helfe ich nochmal beim Umzug, es gibt belegte Brötchen und Getränke für alle, was mein Abendessen ist.
Tagesfazit: 88,06 €

Donnerstag

Heute fahre ich für die Arbeit nach Nürnberg. Mein Zug (Reisekosten übernimmt die Arbeit) geht um 07:53 Uhr und ich quäle mich gegen 07:00 Uhr aus dem Bett. Früh aufstehen ist wirklich nicht mein Ding. Ich trinke noch einen Kaffee daheim und hole mir auf dem Weg zum Bahnhof ein belegtes Brötchen beim Bäcker (3,20 €). Im ICE arbeite ich etwas und komme rechtzeitig für mein erstes Meeting in Nürnberg an. Kaffee und Wasser gibt es im Office, zum Mittagessen gehen wir in die Kantine,  ich kaufe mir eine Salat-Bowl (6,90 €). Am späten Nachmittag geht es für mich wieder zurück nach Frankfurt, ich nehme einen Scooter zum Bahnhof, da ich spät dran bin (1,73 €). Schlussendlich kommt mein Zug mit über 90 Minuten Verspätung in Frankfurt an und meine Dinner-Verabredung für den Abend fällt ins Wasser. Ich habe sehr schlechte Laune und fahre mit der Tram nach Hause. Ich überlege kurz, mir etwas bei Lieferando zu bestellen, aber ich habe noch angebrochene Reste im Kühlschrank, die ich mit einer Packung Maultaschen zusammenschmeiße. Ich gebe mir Mühe, kein Essen wegschmeißen zu müssen und so habe ich direkt auch etwas für mein Mittagessen morgen.
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Tagesfazit: 11,83 €

Freitag

Freitage verbringe ich auch immer im Homeoffice und starte mit einem Joghurt und Kaffee in den Tag. Zu Mittag esse ich die Reste von gestern Abend und hole noch schnell meine Online-Bestellung im Laden ab. Um 16 Uhr klappe ich den Laptop zu und packe noch, denn wir sind samstags auf einer Hochzeit in den Niederlanden eingeladen und fahren heute schon zu meiner Familie, die in der Nähe wohnt, um dort zu übernachten. Zum Glück dürfen wir uns das Auto meiner Eltern ausleihen.  Ich tanke einmal voll (59,65 €), was uns für die Hin- & Rückfahrt reichen wird. Auf dem Weg holen wir uns einen Snack bei McDonald's, den mein Freund zahlt. Abends essen wir bei meiner Familie. 
Tagesfazit: 59,65€

Samstag

Am Samstag stehen wir früh auf und trinken noch einen Kaffee mit meiner Familie, bevor wir zur Trauung fahren. In der Stadt angekommen, hebe ich noch 150 € Bargeld ab: 100€ für das Hochzeitsgeschenk (ich übernehme komplett, da mein Freund die beiden noch nicht kennt) und den Rest für ein Taxi am Abend nach der Feier und andere Eventualitäten. Den Tag über sind wir mit der Hochzeit beschäftigt und essen und trinken daher umsonst. Nach der Feier beschließen wir, zu unserer Ferienwohnung zu laufen und sparen uns so das Taxi.
Tagesfazit: 100 €

Sonntag

Das Frühstück ist im Preis der Ferienwohnung inkludiert, den ich schon vor ein paar Monaten gezahlt habe. Damals hatte  ich allerdings nur für eine Person gebucht und so zahle ich noch Aufschlag für meinen Freund (10 €), sowie City Tax (5,30 €). Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Heimweg und kommen am frühen Nachmittag in Frankfurt an. Für den Abend haben sich eine Freundin aus England und ihr Freund angekündigt, die auf der Durchreise in den Urlaub eine Nacht bei mir schlafen. Sie waren noch nie in Deutschland, deswegen gehen wir zu viert in eine traditionelle Apfelweinkneipe in Frankfurt für ein gutes Schnitzel mit grüner Soße. Die beiden laden uns als Dankeschön für die Übernachtung zum Essen ein und mein Freund gibt noch eine Runde Apfelwein aus. Daher komme ich hier sehr günstig davon. Abends im Bett kaufe ich endlich unsere Tickets für ein Festival, auf das mein Freund und ich nächste Woche gehen wollen (50 € pro Person). Der Zugpreis ist leider angestiegen seitdem ich das letzte Mal geschaut habe und ich ärgere mich, dass ich die Zugtickets nicht früher gebucht habe. Wir bezahlen 34,40 € pro Person.
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Tagesfazit: 99,70 €
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Zusammenfassung

Essen & Trinken / Gastronomie: 34,06 €
Entertainment: 50 €
Kleidung & Kosmetik: 87,41 €
Transportkosten: 95,78 €
Weitere: 115,30 €
Kosten insgesamt: 382,55 €

Dein Fazit

Ich finde die Ausgaben okay, da hier einige größere Beträge dabei sind, die normalerweise nicht vorkommen (Hochzeitsgeschenk und Festivalbesuch für die Woche danach). Dafür war ich diese Woche abends eher weniger unterwegs und habe oft nicht selbst gezahlt – sonst gebe ich deutlich mehr für die Gastronomie aus, da ich gerne mit Freunden etwas essen oder trinken gehe und auch am Wochenende viel draußen unterwegs bin. Ich denke auf längere Sicht gleichen sich die Wochen dann wieder aus, denn mal gebe ich mehr aus und mal weniger.

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