WERBUNG
WERBUNG

Eine Woche in Essen mit einem Jahreseinkommen von 67.200 €

Willkommen bei Money Diaries! Ein Format, in dem wir das allgegenwärtige Tabu Geld angehen. Wir fragen echte Menschen, wie sie ihr hart verdientes Geld sieben Tage lang ausgeben – und verfolgen jeden Cent. Diese Woche: Eine 39-jährige Social Media Redakteurin, die ihr Geld lieber fürs Reisen und Freizeit ausgibt, als fürs Wohnen. 
Wir sind immer auf der Suche nach neuen Lebensgeschichten. Falls du Lust hast bei unseren Money Diaries mitzumachen, kannst du dich hier anmelden.
Beruf: Social Media Manager
Branche: Werbung
Alter: 39
Ort: Ruhrgebiet
Jahresgehalt (Brutto): 67.200 €
Monatliches Einkommen (Netto): 3.378,73 €
Anzahl deiner Mitbewohner:innen: 0
Pronomen: sie/ihr
WerbungWERBUNG
Ich bin 39 Jahre alt, wohne im Ruhrgebiet und arbeite in Düsseldorf in einer Digitalagentur, in der ich das Social Media Team leite. Ich bin Single und lebe schon seit vielen Jahren in der kleinen Dachgeschoss-Mietwohnung, in die ich während meines Trainings vor vielen Jahren gezogen bin. Das Geld, das ich an Miete spare, investiere ich lieber in Reisen und meine Freizeit und Hobbies. Während meiner Studienzeit (ich habe den Studiengang einmal gewechselt und erst mit Mitte 20 angefangen zu studieren) lag mein Fokus ehrlich gesagt nicht wirklich auf der Uni. Ich habe schon lange allein gelebt und musste meinen Lebensunterhalt komplett alleine aufbringen, weshalb meine Jobs oft Priorität hatten. Über einen dieser Jobs bin ich dann auch schließlich bei einer Werbeagentur gelandet und habe mein Studium irgendwann abgebrochen.  
DashDividers_1_500x100_3

Monatliche Ausgaben 

Wie viel zahlst du fürs Wohnen?

Ich wohne in einem beliebten Viertel in Essen und zahle für meine 45-Quadratmeter-Dachgeschosswohnung 450 € Miete. Dazu kommen noch Abschläge für Gas, Strom und Internet (178 €). Insgesamt komme ich somit auf 628 €.

Zahlst du einen monatlichen Kredit oder Ähnliches ab?

Ich bezahle gerade noch mein Bafög (pro Quartal 390 €) und bis Ende des Jahres meine Zahnspange mit jeweils 230 € im Monat ab.

Hast du etwas gespart, wenn ja, wie viel hast du auf der Seite liegen?

Da ich Anfang des Jahres eine lange Reise gemacht habe und mir davor ein Auto gekauft habe, sind meine Ersparnisse arg geschrumpft. Aktuell habe ich daher nur noch ca. 1.000 - 1.500 € Ersparnisse. 
WerbungWERBUNG

Was gibst du noch an monatlichen Fixkosten aus?

Ich spende jeden Monat 25 € an Unicef, bezahle ein Netflix-Abo (11,99 €), ein Spotify-Abo (9,99 €) und habe eine 10er-Karte fürs Yoga für 150 €. Außerdem zahle ich 49 € für das Deutschlandticket, 15,50 € für mein Handyvertrag und 25,80 € für eine Zahnzusatzversicherung.

Legst du etwas für deine Rente zurück?

Ich wandle seit 10 Jahren einen Teil meines Gehalts in eine Rentenversicherung um. Aktuell habe ich so 10.000 € für meine Rente gespart. 

Hast du studiert? Wenn ja, wie hast du dich in der Zeit finanziert?

Ich habe mit Mitte 20 angefangen zu studieren, habe dann einmal das Studienfach gewechselt und habe während meines zweiten Studiums gemerkt, dass ich gerne im Marketing arbeiten möchte. Deswegen habe ich mir dann Nebenjobs oder Werkstudentenjobs in diesem Bereich gesucht, um so schon Erfahrungen zu sammeln und meine schlechten Noten in der Uni zu kompensieren. In den ersten Semestern habe ich noch Bafög erhalten, was aber nicht meine kompletten Unkosten gedeckt hat. 

Welche Rolle hat Geld in deiner Kindheit gespielt? Wurde in deiner Familie offen über Geld gesprochen?

Meine Familie war ehrlich gesagt kein gutes Vorbild, was Geld angeht. Es wurde nicht gespart, meine Eltern hatten Schulden und oft war kein Geld da. Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum ich mich heute so davor sträube, etwas auf Raten zu kaufen oder einen Kredit aufzunehmen. Auf der anderen Seite habe ich so gelernt auch mit wenig auszukommen und „zu teilen“ oder auch mal zurückstecken. Ich mag Sicherheit, aber bin auch sehr spendabel, weil mir Geld eigentlich nicht so wichtig ist. 
WerbungWERBUNG

Wann bist du zu Hause ausgezogen?

Als ich in meine erste Wohnung gezogen bin, muss ich ca. 20 Jahre alt gewesen sein. 

Bist du finanziell unabhängig? Und wenn ja, seit wann?

Ja, ich bin finanziell unabhängig und habe schon früh angefangen, mein eigenes Geld zu verdienen. Meine Eltern konnten mich beispielsweise nicht während meines Studiums unterstützen, daher habe ich schon früh mein eigenes Geld verdienen müssen. 

Was war dein erster Job und wie hast du ihn bekommen?

Mein erster Job war in der Gastronomie, danach kamen Promotion- und Messejobs dazu, bevor ich angefangen habe, mich mehr auf Jobs im Marketing und im Social-Media-Bereich zu bewerben. Den Job in der Gastronomie habe ich damals über einen Bekannten meines Vaters bekommen. 

Machst du dir aktuell Geldsorgen?

Nein, richtige Sorgen mache ich mir nicht. Aber ich merke natürlich auch, dass aktuell alles teurer wird. Mit meiner aktuellen Budgetplanung komme ich daher manchmal ins Straucheln – und ich kann nicht mehr so viel sparen, wie ich es noch in den Jahren davor gemacht habe. Seit ein paar Jahren kann ich aber grundsätzlich schon sagen, dass ich als Single mit meinem Geld gut auskommen und nicht ständig über Geld nachdenken oder erst überlegen muss, ob ich mir das ein oder andere erlauben kann. Ein weiteres Plus ist, dass meine Miete so gering ausfällt. Wenn ich von Essen nach Düsseldorf oder endlich in eine größere Wohnung ziehen würde, wäre die Situation wieder anders. 

Hast du etwas geerbt oder erzielst du passives Einkommen?

Nein, ich habe nichts geerbt. Ich bin gerade dabei, Einnahmen über Affiliate Programme zu generieren, aber das steckt noch im Aufbau.
WerbungWERBUNG
DashDividers_1_500x100_3

Montag

Heute war ich wie fast immer montags im Homeoffice. In meiner Mittagspause bin ich kurz mit meinem Auto in die Werkstatt gefahren, weil ein Scheinwerfer kaputt war. Dort habe ich zum Glück nur 15 € für eine neue Glühbirne zahlen müssen und bin anschließend noch schnell in den Supermarkt geflitzt. Der Einkauf hat 11,35 € gekostet. Abends war ich mit einer Freundin zum Telefonieren verabredet. Dabei habe ich ein Glas Wein getrunken –  den Wein hatte ich schon zuhause. Anschließend habe ich noch etwas gekocht und bin schlafen gegangen.
Tagesfazit: 26,35 €

Dienstag

Am Dienstag ging es nach Düsseldorf ins Office. Ausnahmsweise habe ich es am Vorabend noch geschafft, mir für die Arbeit einen Salat zu machen, sodass ich mir nichts zum Mittagessen holen musste. Das klappt nicht immer… Die Office-Tage sind immer toll, weil ich dann mein Team und meine Kollegen treffe und wir meistens viel Spaß haben. Dieser Tag war allerdings sehr anstrengend, weil ich wichtige Calls hatte. Grundsätzlich wird immer deutlicher, dass diese Woche eine sehr anstrengende Woche wird und ich meine komplette Planung über den Haufen werfen muss. Überstunden sind diese Woche auch schon vorprogrammiert. Heute geht es allerdings nach der Arbeit doch noch auf zwei Weinschorlen mit einer Kollegin in eine Weinbar. Die Rechnung splitten wir und daher zahle ich 14 € für den Wein und 3 € Trinkgeld. Außerdem habe ich noch 6,60 € fürs Parkhaus bezahlt. Zuhause habe ich nur noch eine kleine Kleinigkeit gegessen und bin im Anschluss tot ins Bett gefallen. 
WerbungWERBUNG
Tagesfazit: 23,60 €

Mittwoch

Eigentlich wäre ich heute auf eine Veranstaltung gefahren, aber da so viel zu tun ist, sage ich alles ab und arbeite stattdessen im Homeoffice meine To-Dos ab. In der Mittagspause, die erst sehr spät stattfindet, mache ich mir schnell einen kleinen Salat mit Lebensmitteln, die ich noch von meinem Einkauf im Kühlschrank habe. Nach Feierabend schaffe ich es wenigstens doch noch auf dem letzten Drücker pünktlich zum Yoga, was mich echt glücklich macht. Die Stunde „bezahle“ ich mit meiner 10er-Karte, die ich mir dort regelmäßig kaufe. Danach gehe ich nach Hause und bereite mir einen griechischen Nudelsalat zu, für den ich bereits am Wochenende alles eingekauft hatte. 
Tagesfazit: 0 € 

Donnerstag

Weil auf der Arbeit so viel los ist, fahre ich diese Woche sogar ein weiteres Mal nach Düsseldorf ins Büro. Mittags schaue ich mir gemeinsam mit einer Kollegin eine Location für ein Event an, das wir planen. Anschließend mache ich gemeinsam mit meinen Kollegen Pause. Auch heute muss ich mir nicht extra etwas kaufen, weil ich eine Portion Nudelsalat vom Vorabend dabei habe. Nach ein paar anstrengenden Calls und anderen Terminen am Nachmittag will ich nach Feierabend nur noch nach Hause auf die Couch. Also wird es ein gemütlicher Abend mit Netflix. Zum Abendessen koche ich mir etwas aus den Lebensmitteln, die ich noch da habe – und habe somit den ganzen Tag keinen Cent ausgegeben. 
Tagesfazit: 0€ 

Freitag

Endlich Freitag! Ich bin jetzt schon froh, dass diese Woche fast vorbei ist. Wir haben auf der Arbeit gerade wirklich ein paar Bauchschmerz-Projekte, daher war diese Woche besonders fordernd. Sowohl mittags als auch abends gab es für mich Resteessen aus den Lebensmitteln, die ich noch im Kühlschrank hatte. Auch heute lasse ich den Abend nur auf der Couch mit Netflix ausklingen, um mich von der anstrengenden Woche zu erholen. 
WerbungWERBUNG
Tagesfazit: 0€ 

Samstag

Mein Samstag startete wie eigentlich jeder Samstag bei mir: Ich habe „ausgeschlafen“ und anschließend noch im Bett gelesen (#slowmorning!). Anschließend ging es am Vormittag wieder zum Yoga. Auch diese Stunde konnte ich wieder mit meiner 10er-Karte bezahlen. Anschließend habe ich mich noch auf eine kühle Limo draußen in die Sonne gesetzt (2,50 €) und war ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Der Einkauf hat mich 23,49 € gekostet. Am Nachmittag habe ich versucht, das Aufräumen und Putzen meiner Wohnung zu romantisieren, indem ich mit Kopfhörern Podcasts gehört habe. Etwas, zu dem ich  tatsächlich durch TikTok inspiriert wurde. Anschließend hatte ich einen Facetime-Call mit meiner Schwester, mit dem ich den Tag habe ausklingen lassen. 
Tagesfazit: 25,99 € 

Sonntag

Sonntag musste ich tatsächlich ausnahmsweise arbeiten, weil ich nicht alles bis Freitag geschafft habe. Das kommt in der Regel so nicht vor, aber die letzte Woche war wirklich Ausnahmezustand. Der Sonntag bestand also aus einem weiteren Slow-Morning mit Frühstück, Kaffee und Lesen im Bett – nur dieses Mal mit anschließendem Arbeiten. Um mir einen kleinen Powerdrink zu gönnen, habe ich immerhin meinen Entsafter aus dem Schrank geholt und habe mir so aus frischer roter Bete, Äpfeln und Möhren einen leckeren Vitamin-Kick-Saft gemacht. Nachmittags habe ich noch mal mit meiner Schwester telefoniert und eine Serie auf Disney+ geschaut. 
Tagesfazit: 0 € 
DashDividers_1_500x100_3

Zusammenfassung

Essen & Trinken / Gastronomie: 51,34 €
Entertainment: -
Kleidung & Kosmetik: -
Transportkosten (Bahn, Auto, …): Parken und Trinkgeld 9,60 €
Weitere: Autowerkstatt 15 €
Kosten insgesamt: 75,94 €

Dein Fazit

Wow, ich habe (glaube ich) schon lange nicht mehr so wenig Geld in einer Woche ausgegeben! Aufgrund des Workloads, den ich hatte, war meine Woche wirklich komplett von der Arbeit geprägt. Das ist so eigentlich gar nicht wirklich repräsentativ für mich. In der Regel gebe ich viel mehr für das ein oder andere Glas Wein mit Bekannten oder für Restaurantbesuche aus. Außerdem hatte ich noch viele Vorräte aus der vorherigen Woche zuhause, weshalb auch die zwei Wocheneinkäufe ziemlich klein und günstig ausgefallen sind. Und auch tanken musste ich diese Woche glücklicherweise nicht, was  sonst natürlich auch immer nochmal als Fixkosten anfällt. 


More from Work & Money

WERBUNG