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Eine Woche in Hildesheim mit einem Jahreseinkommen von 15.000 €

Willkommen bei Money Diaries! Ein Format, in dem wir das allgegenwärtige Tabu Geld angehen. Wir fragen echte Menschen, wie sie ihr hart verdientes Geld sieben Tage lang ausgeben – und verfolgen jeden Cent. Diese Woche: Eine 25-Jährige aus Hildesheim, die als Werkstudentin im Marketing arbeitet und am Wochenende einen Kurztrip mit ihrem Camper macht. 
Wir sind immer auf der Suche nach neuen Lebensgeschichten. Falls du Lust hast bei unseren Money Diaries mitzumachen, kannst du dich hier anmelden
Beruf: Studentin
Branche: Design und Marketing
Alter: 25
Ort: Hildesheim und Hannover
Jahresgehalt (Brutto): 15.000 €
Monatliches Einkommen (Netto): ca. 1127,92 €
Anzahl deiner Mitbewohner_innen: 0
Pronomen: sie/ihr
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Hej, ich bin 25 und studiere Gestaltung in Hildesheim. Nebenbei arbeite ich als Werkstudentin in der Marketingabteilung eines größeren Unternehmens. Vor dem Studium habe ich eine Ausbildung zur Mediengestalterin gemacht. Mir geht es nicht darum, irgendwann besonders viel zu verdienen, dafür habe ich mir glaube ich auch den falschen Beruf ausgesucht. Aber ich möchte genug Geld verdienen, um nicht so doll darauf achten zu müssen. Der Großteil meines Geldes geht wohl aktuell für meinen Camper drauf, aber es ist mir super wichtig, viel unterwegs zu sein. „Erfahrungen sind mehr wert als Geld“ - ganz genau so hat mein Papa das wohl ursprünglich nicht gemeint, aber ich finde das einen super Blick auf das Thema.
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Monatliche Ausgaben 

Wie viel zahlst du fürs Wohnen?

Ich zahle aktuell für meine 1-Zimmer-Wohnung (also Zimmer, Küche, Bad) 450 € Miete pro Monat plus 22 € für Strom. Ich wohne relativ bahnhofsnah, was das Pendeln zur Arbeit nach Hannover vereinfacht. Aber dadurch ist hier auf jeden Fall immer was los.

Zahlst du einen monatlichen Kredit oder Ähnliches ab?

Ich zahle aktuell keinen Kredit ab.

Hast du etwas gespart, wenn ja, wie viel hast du auf der Seite liegen?

Ich habe ganz lange nie genug Geld gehabt, um etwas zur Seite zu legen. Meine Ausbildungsvergütung war im dritten Lehrjahr 550 € netto. Das hat mir immer gerade so für den Monat gereicht. Seitdem ich als Werkstudentin ein bisschen mehr verdiene, gebe ich alles, was ich anspare oder mal irgendwo dazu bekomme, für mein Auto, für Steuern, Versicherung und Werkstattkosten aus. Oder eben für die schöne Seite davon, nämlich mit meinem Camper unterwegs zu sein. Ich hab mir als Neujahrsvorsatz vorgenommen, mich dieses Jahr mehr mit Geld auseinanderzusetzen und habe monatlich etwas zurückgelegt. Aber nachdem ich gerade erst den Job gewechselt habe, habe ich für die Überbrückung meine kleinen Rücklagen gebraucht. Jetzt spare ich jeden Monat 60 € in meinen Rainy-Day-Fund und 10 € im Monat packe ich für Geburtstagsgeschenke zur Seite. 
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Was gibst du noch an monatlichen Fixkosten aus?

Weil sie den Vertrag vergünstigt bekommt, bezahlt meine Mama meinen Mobiltelefonvertrag, der unbegrenzte mobile Daten beinhaltet. Deswegen spare ich mir das WLAN für meine Wohnung. Das ist auch ganz praktisch wenn ich mal wieder von meinem Camper aus arbeite.
Außerdem zahle ich mein Netflix-Abo (12,99 €), meine Mitgliedschaft bei Verdi (7 €), und Programmlizenzen (14,87 €) fürs Studium, sowie Schufa (3,95 €). Ach ja und natürlich Kontoführungsgebühr (4,90 €). Ich zahle 127,65 € Eigenbeitrag für die Krankenkasse, Hausrat- (3,00 €), Haftpflicht- (2,03 €) und Zahnzusatzversicherungen (9,62 €).
Also insgesamt gehen nochmal 181,11 € pro Monat für Fixkosten von meinem Konto. 

Legst du etwas für deine Rente zurück?

Nein, aber ich wollte mich demnächst mit einer möglichen Berufsunfähigkeitsversicherung auseinandersetzen. Ob ich sowas brauche als Mensch, der im Büro arbeitet, finde ich aber fraglich.

Musst du etwas für dein Studium zahlen?

Ich bin gerade im vierten Semester und finanziere mein Studium hauptsächlich über meine Tätigkeit als Werkstudentin. Allerdings gibt mir meine Mama auch monatlich noch etwas zur Miete dazu. Die Semestergebühren belaufen sich auf ca. 400 €.

Welche Rolle hat Geld in deiner Kindheit gespielt? 

In meiner Kindheit war mir schon bewusst, dass wir nicht super viel Geld hatten. Meine Eltern haben schon versucht, mich spielerisch an Geld heranzuführen. Ich habe relativ früh ein Konto für mein Taschengeld gehabt und auch relativ viel Taschengeld bekommen, musste davon aber auch Klamotten bezahlen, außer so große Anschaffungen wie Winterjacken oder Schuhe oder so. Seit meine Schwester und ich erwachsen sind, arbeitet meine Mama wieder wesentlich mehr und verdient auch sehr gut. Mittlerweile reden wir relativ offen über Geld, zumindest Mama und ich. Ich habe trotzdem ziemlich lange gebraucht, um mit Geld umgehen zu können, und manchmal muss meine Mama mir doch noch aushelfen. Allerdings ist mein Konto nie mehr im Minus, das war während der Ausbildung oft anders. 
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Wann bist du zu Hause ausgezogen?

Ich bin direkt nach dem Abitur ausgezogen, um ein FSJ in Hannover zu machen. Seitdem habe ich in verschiedenen WGs gewohnt, bis ich vor einem Jahr in meine 1-Zimmer-Wohnung gezogen bin. 

Bist du finanziell unabhängig?

Nein, ganz finanziell unabhängig bin ich noch nicht, obwohl ich das mit meinem Einkommen wohl sein sollte. Meine Mama gibt mir monatlich einen festen Betrag dazu und ich arbeite viel, damit ich nicht so sehr auf mein Geld schauen muss, bzw. um mir mein Auto leisten zu können.

Gibt es jemanden, z.b aus deiner Familie, der / die in irgendeiner Weise Geld für dich zurücklegt?

Meine Eltern zahlen monatlich einen Betrag für einen Bausparvertrag für mich ein. 

Was war dein erster Job und wie hast du ihn bekommen?

Mein allererster Job war beim Nachbarn beim Melken helfen, bezahlt wurde ich pro Abend mit einem Liter Milch. Was sich für mich nicht wirklich gelohnt hat, weil ich gar keine Milch mag. Mein erster Job, für den ich richtig Geld bekommen habe, war Übungsleiterin/Trainerin (für Kampfsport) im Sportverein, ich glaube das war ein Stundensatz von 5 € oder so. Ehrenamtliche Arbeit findet mein Papa besonders wichtig, deswegen war es für mich irgendwie klar, dass ich im Sportverein mithelfe. Neben meiner Tätigkeit als Übungsleiterin war ich hier auch Medienwartin und vertretungsweise Kassenwartin.

Machst du dir aktuell Geldsorgen?

Ja, immer mal wieder. Mein alter Camper kostet schon relativ viel Geld, der Sprit wird nicht günstiger und er muss auch regelmäßig in die Werkstatt. Aber für mich hat das Auto einen ideellen Wert, da spare ich lieber an allen anderen Enden. 
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Hast du etwas geerbt oder erzielst du passives Einkommen?

Ja, ich habe 2021 ein bisschen Geld von meiner Oma geerbt, davon hab ich mir meinen Camper gekauft und ausgebaut. Zu der Zeit habe ich schon eine ganze Weile den Traum eines Campers gehabt und konnte ihn mir so endlich leisten. Passives Einkommen habe ich nicht.
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Montag 

Um 9.15 Uhr flitze ich auf dem Weg zu Arbeit mit meinem Recup-Becher in mein Lieblingscafé und hole mir einen Hafer-Cappuccino (3,50 €). Während ich für meinen zweiten Kaffee im Büro an der Kaffeemaschine stehe, finde ich die perfekte Übergangsjacke auf Vinted (14,75 € inklusive Versand) - ein richtiger Schnapper. 12.50 Uhr: Mittagspause! Ich steppe schnell zum Edeka um die Ecke für einen Salat und einen Mate für insgesamt 6,97 €. Um 15.30 Uhr habe ich Feierabend. Dank meines Semestertickets muss ich für den Weg zur Arbeit und zurück nix extra zahlen. Am Nachmittag muss ich noch ausgeliehenes Kameraequipment in die Uni zurückbringen. Dafür nehme ich mein Auto, unterwegs entscheide ich mich, noch eine kleine Tour über die Landstraßen zu machen und mit Blick auf die Marienburg eine Pause einzulegen. Dann geht's wieder heim. Vollgetankt war schon, deswegen hat mich diese kleine Spritztour nichts gekostet. Zuhause angekommen, gibt es dann erstmal Abendessen. Heute stehen vegane Köttbullar auf der Speisekarte, den Wocheneinkauf für diese Woche habe ich schon Samstag gemacht. 
Tagesfazit: 25,22

Dienstag 

7.30 Uhr: Heute habe ich es geschafft etwas früher aufzustehen, deswegen konnte ich in Ruhe zu Hause frühstücken, mir einen Kaffee zum Mitnehmen und einen Salat für mittags machen. Dienstag ist bei uns im Marketing der große Meeting-Tag, das heißt, ich wandere von einem Meeting ins nächste, die Mittagspause verbringe ich mit meinen Kollegen. Um 16.30 Uhr habe ich Feierabend – ab nach Hause.
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Abends koche ich mit zwei Freundinnen zusammen Abendessen, es gibt Spaghetti mit Arrabiata-Soße. Der Einkauf der Zutaten inklusive lustigem Getränk hat pro Person 5 € gekostet. 
Tagesfazit: 25,22 €

Mittwoch 

Um 9.30 Uhr setze ich mich mit meinem Kaffee an den Laptop, heute ist Homeoffice-Tag. 
Bis Feierabend passiert nix spannendes, ich bin tief versunken in mein aktuelles Projekt und stehe nur zwischendurch auf, um mir Kaffee zu machen. Gegen 15.20 Uhr mache ich einen kleinen Spaziergang zur Post, um ein Paket abzuholen. Auf dem Rückweg komme ich bei einer Buchhandlung vorbei und kaufe mir den Roman „We'll always have summer“ (8,49 €). Es ist der dritte Teil der „The Summer I Turned Pretty”-Trilogie, die als Sendung verfilmt wurde (... aber ich kann wirklich nicht bis zur dritten Staffel warten, um herauszufinden, ob sie sich für Conrad oder Jeremiah entscheidet!)
Den Rest des Abends verbringe ich auf der Couch mit meinem neuen Buch.
Tagesfazit: 8,49€

Donnerstag

Heute geht's mit meinem Camper und einer Freundin ins verlängerte Wochenende in die Niederlande. Verabredet sind wir für 11 Uhr, vorher muss ich noch aufräumen, putzen und meine Sachen packen.
Um 12 Uhr geht es, naja, fast pünktlich los. Zuerst muss vollgetankt werden (72,65 €). Sprit wird leider immer teurer. Um 15 Uhr machen wir einen ersten Zwischenstop bei meiner ehemaligen Schule. Ich wurde eingeladen, um von meinem Studium zu erzählen, für die Lehrer haben wir eine Kleinigkeit mitgebracht (pro Person 7 €). Zum Abendessen und für die erste Übernachtung bleiben wir bei meinen Eltern. 
Tagesfazit: 79,65 €
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Freitag

Um 8 Uhr geht es ab auf die Straße, zuerst zum Bäcker fürs Frühstück (6,56 €) und schon ein paar Essenssachen für die Reise im Supermarkt besorgen. Dank Pfand kostet der Einkauf nur 3,43 €. In Groningen ist das Parken nicht ganz günstig, am Vormittag angekommen, zahle ich hier ganze 10 € für 4 Stunden. In einer kleinen Boutique in der Innenstadt finde ich mittags sehr hübsche Ohrringe (19,90 €), die ich mitnehme. Am frühen Abend kommen wir bei unserem Stellplatz für heute Nacht an, auf einem Bauernhof mit Blick über die Schafweiden. Zu Fuß brauchen wir nur ein paar Minuten bis zum Deich und der Nordsee dahinter. Abendessen „kochen“ wir im Auto, heute gibt es Wraps und Wassermelone zum Nachtisch, das Essen nehmen wir mit ans Meer zum Picknicken.
Tagesfazit: 39,89 € 

Samstag

Heute wird ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt, deswegen fahren wir erst um 12 Uhr los. Zuerst geht's zur Tankstelle und ich schaffe es, für genau 50 € zu tanken. Wir machen eine Fototour durch verschiedene kleine Dörfer. Zu Mittag holen wir nur einen kleinen Snack (Bitterballen - ein Muss wenn man schon in den Niederlanden ist!) für 9 € pro Person, inklusive Getränk. Abends machen wir mit den übrigen Wraps sowas wie Quesadillas, dazu gibt es Salat aus dem übrigen Gemüse von gestern. 
Tagesfazit: 59 €

Sonntag

Der letzte Tag und somit Zeit für die Rückreise. Unterwegs gibt es aber noch zwei kleine Zwischenstopps. 
Um 10 Uhr erreichen wir unseren ersten: Eine Museumsburg. Für den Eintritt zahlen wir jeweils 8 €. Die Führung durch die Burg und den Garten ist inklusive. Wir lernen viel über das Leben des niederländischen Adels im 18. und 19. Jahrhundert. Der letzte Stopp, bevor es wieder nach Hause geht, ist der nächste Albert Hejn Supermarkt, für Snacks und Mitbringsel bezahl ich hier nochmal 49,54 €. 
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Um 21.30 Uhr haben wir es geschafft! Wir sind wieder Zuhause. 
Tagesfazit: 57,54€
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Zusammenfassung

Essen & Trinken / Gastronomie: 84 €
Entertainment: 16,49 €
Kleidung & Kosmetik: 34,65 €
Transportkosten: 132,65 €
Weitere: 7 €
Kosten insgesamt: 274,79 €
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Dein Fazit

Ganz repräsentativ ist die Woche natürlich nicht, durch den Urlaub, obwohl wir da ziemlich sparsam unterwegs waren. Normalerweise fahre ich nicht so viel Auto, deswegen sind die Transportkosten diese Woche wesentlich höher als sonst. Bei den anderen Posten kommt das aber –  so gut ich das einschätzen kann – ganz gut hin.


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