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Akne: Könnten pflanzliche Präparate die neuen Wunderheilmittel sein?

Bei Akne die richtige Behandlungsmethode zu finden ist ganz schön schwer. Viele schwören auf Präparate, die Stoffe wie Salizylsäure, Glycolsäure oder auch Retinoide enthalten. Und während diese Substanzen zwar super gegen Mitesser, kleine Pickelchen und dunklen Hautflecken helfen, können sie dich nicht von schlimmer Akne oder den daraus resultierenden Vernarbungen befreien.
Die Sache mit Akne ist, sie ist immer hormonell bedingt – da sind sich die Hautexpert*innen einig. Je nachdem wie schlimm deine Akne ist, kannst du diese oft mit einem topischen Mittel (zum Beispiel Salben und Cremes) behandeln. Sollten die nicht helfen, gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten, wie du sie los wirst. Die Antibabypille wird bei Akne zum Beispiel sehr gerne verschrieben. Sie beinhaltet nämlich künstliches Östrogen und Progesteron. Der Nachteil: Die kleine Pille hat ganz schön viele Nebenwirkungen – Gefühlsschwankungen, Übelkeit, empfindliche Brüste oder Kopfschmerzen könnten gerade zu Beginn der Einnahme also die Folge sein.
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Falls dir eine hormonelle Behandlung zu radikal ist, musst du jetzt aber nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. In manchen Fällen hilft es nämlich schon, sich gesünder zu ernähren und den Lifestyle etwas zu verändern. Auch die Dermatologin Dr. Anjali Mahto glaubt, dass starker Zuckerkonsum einen Einfluss auf deine Haut hat. Sie betont aber, dass du jetzt nicht komplett darauf verzichten solltest. Achte einfach nur auf ein ausgewogenes Verhältnis, dann bist du schon auf der richtigen Seite.
In letzter Zeit sind aber auch pflanzliche oder Vitamin-Präparate immer mehr im Kommen. Im Gegensatz zu chemischen oder hormonellen Mitteln sollen sie schneller und vor allem auf natürliche Weise gegen deine Akne helfen. Und dabei sollst du angeblich nicht einmal deine Ernährung dafür umstellen müssen und Nebenwirkungen soll es durch sie auch nicht geben. Im Internet wirst du quasi mit Brands und Seiten, die diese Mittel vertreiben, überhäuft. Die bekanntesten Komponenten in den Präparaten sind meistens Vitamin A, Zink und Vitamin D3 und hin und wieder werden die mit Wurzel-, Niem- und Beerenextrakten ergänzt. Preislich liegen die angeblichen Wundermittel zwischen fünf und 25 Euro. Das klingt doch alles zu gut um wahr zu sein, oder?

Sie kommen von den Unternehmen, die diese Produkte vermarkten. Wissenschaftlich bestätigt ist ihre Wirkung aber nicht.

„Alle wünschen sich eine reine Haut“, sagt Hautarzt Dr. Adarsh Vijay Mudgil. „Viele Patient*innen glauben, dass ein Ergänzungsmittel für sie besser ist als ein verschreibungspflichtiges Produkt, weil es eben natürlicher ist. Das stimmt so aber nicht.“
Auch die Dermatologin Dr. Susan Mayou stimmt dem zu. „Wir Menschen sind vorsichtig, wenn es um die langfristige Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika und Hormonen geht. Wir haben Angst vor Nebenwirkungen und werden daher lieber natürliche Behandlungsmöglichkeiten ausprobieren“, sagt sie. „Jedoch sind die Behauptungen über die Wirksamkeit dieser natürlichen Mittel oft falsch. Sie kommen von den Unternehmen, die diese Produkte vermarkten. Wissenschaftlich bestätigt ist ihre Wirkung aber nicht.“ Deshalb rät Dr. Mayou solche Wundermittel lieber etwas kritisch zu betrachten. Solange sie nicht gesundheitsschädlich sind oder Unmengen von Geld kosten, kannst du sie ergänzend zu deiner Akne-Routine einnehmen. Aber setze niemals alles nur auf dieses Pferd.
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Dr. Mudgil bestätigt das zum Teil, erklärt aber auch, dass einige dieser Nahrungsergänzungspillen sogar gefährlich und irreführend sein können. „Solche Aknemittel sollten meiner Meinung nach vermieden werden“, sagt er. „Die Mehrheit wird von Unternehmen vertrieben, die versuchen, Menschen mit einem Problem das Geld aus der Tasche zu ziehen.“
Obwohl Nahrungsergänzungsmittel für Akne also auf den ersten Blick vielversprechend wirken, können sie im Grunde nicht mit den bewährten medizinischen Therapien mithalten. Falls bei dir aber topische Mittel nicht angeschlagen haben, raten die Ärzt*innen zu Medikamenten, die du oral einnehmen kannst – und die kriegst du nun einmal von deinem Arzt oder deiner Ärztin verschrieben.

Wenn du deine Akne wirklich loswerden willst, musst du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin reden.

Dr. Mayou erwähnt zum Beispiel die Antibabypille, erklärt aber auch, dass es eine “hautfreundliche“ sein sollte. „Du brauchst unbedingt die richtige Pille“, sagt sie. „Zu den hautfreundlichen Pillen gehören Yasmin oder Cilest. Aber dein*e Dermatolog*in oder Gynäkolog*in wird mit dir über die verschiedenen Möglichkeiten sprechen und eine Therapie ausarbeiten, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Bis du eine Besserung siehst, dauert es aber mindestens sechs Monate, denn dann wirken die Hormone auch auf die Talgproduktion. Am besten ist also eine Kombination von topischen Mitteln und der Pille. Manchmal können auch Antibiotika gegen Akne helfen. Die nimmst du meistens für einen Zeitraum von 3-6 Monaten.
Zusätzlich zu den oralen und topischen Behandlungen betont Dr. Mayou, wie wichtig eine gute Hautpflege ist. Natürlich hängt das auch stark von deinem Hauttyp und der Art der Akne ab, aber laut Dr. Mayou solltest du deine Haut immer von Make-up, Schmutz und Bakterien reinigen und darauf achten, dass du keine weiteren porenverstopfenden Inhaltsstoffe wie Gesichtsöle verwendest.
Fazit: Wenn du deine Akne wirklich loswerden willst, musst du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin reden. Sie wissen nämlich, was wirklich hilft. Die pflanzlichen Mittel sind dagegen oft nichts weiter als eine gute Marketingstrategie.

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