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Trocknen die Duftstoffe in Shampoo & Bodylotion meine Haut aus?

Foto: Eylul Aslan.
Ich liebe ein edles Parfum genauso wie eine schlichte, feuchtigkeitsspendende Bodylotion. Weil ich aber faul bin, kombiniere ich gern beides und creme mich am liebsten mit einer parfümierten Bodylotion ein. Das ist so ein „Zwei Fliegen mit einer Klappe“-Ding.
Leider habe ich festgestellt, dass das eine ziemlich schwierige Produktkategorie ist. Meiner Erfahrung nach mangelt es den am besten duftenden Lotions nämlich an Feuchtigkeit – und die richtig guten Feuchtigkeitslotions haben kaum bis gar keinen Duft. Das macht aber durchaus Sinn. Dermatolog:innen haben mir erklärt, dass unparfümierte Skincare für Menschen mit empfindlicher Haut, Rosacea oder Schuppenflechte immer eine sicherere Wahl ist. Während ich mir also meine persönliche Bodycare-Routine zusammenstelle, frage ich mich: Spenden diese schwer parfümierten Lotions denn wirklich genug Feuchtigkeit? (Auf TikTok wird nämlich vielerorts das Gegenteil behauptet.) Und vor allem: Sollte ich dann meine Brazilian Bum Bum Cream am besten schweren Herzens aus meiner Routine streichen, mir stattdessen eine duftstofffreie Bodylotion zulegen und einen Hauch Parfum drübersprühen? 
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Spenden parfümierte Bodylotions weniger Feuchtigkeit?

Weil ich weder Ärztin noch Kosmetikexpertin bin, habe ich meine Fragen an Dermatolog:innen weitergereicht. Ich wollte wissen: Ist eine duftstoffhaltige Bodylotion weniger feuchtigkeitsspendend als eine unparfümierte? Die Antwort: nicht wirklich – aber parfümierte Lotion birgt doch ein größeres Risiko, die Haut auszutrocknen, anstatt sie zu hydrieren. „Duftstoffe wirken den feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften solcher Produkte nicht zwangsläufig entgegen“, erklärt mir die Dermatologin Dr. Marisa Garshick. „Es ist aber wichtig zu betonen, dass manche Leute mit trockener oder empfindlicher Haut durchaus eine Reaktion auf bestimmte Duftstoffe entwickeln können. Das kann dann zu Rötungen, Trockenheit und Juckreiz führen.“
Obwohl Duftstoffe sich somit nicht direkt auf die hydrierenden Eigenschaften eines Produkts auswirken, können sie doch indirekt für trockene Haut sorgen. Sie können nämlich die Schutzfunktion der Haut beeinträchtigen – was wiederum die Fähigkeit der Haut reduziert, Feuchtigkeit zu bewahren. „Wenn ein Duftstoff die Haut reizt, kann das die Hautschutzbarriere angreifen“, erklärt die Dermatologin Dr. Ramya Garlapati. „Wenn die Hautschutzbarriere nicht mehr intakt ist, kann sie kein Wasser mehr in der Haut halten. Das sorgt dafür, dass sie an Feuchtigkeit verliert. Die Haut braucht aber genug Feuchtigkeit, um die Hautschutzbarriere zu reparieren und zu erhalten, damit sie ordentlich funktioniert.“

Sind unparfümierte Lotions besser für die Haut?

Laut Dermatolog:innen brauchst du deine gut duftenden Lotions aber nicht aufgeben, sofern sie dich nicht stören. Genauso, wie manche Leute eine Gelmaniküre nicht vertragen, wenn ihre Nägel beschädigt sind, haben jene mit einer angegriffenen Hautschutzbarriere aber vielleicht eine geringere Toleranz gegenüber parfümierter Skincare.
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Ich persönlich habe noch nie großartig über meine Toleranz dieser Produkte nachgedacht, bin jetzt aber neugierig. Weil der Winter vor der Tür steht, ist es wohl ein guter Zeitpunkt, um mal probeweise auf Duftstoffe zu verzichten – weil ich weiß, dass meine Hautschutzbarriere jetzt umso empfindlicher ist.
„In den kälteren Monaten behandle ich viele Patient:innen mit trockener Haut und kaputter Hautschutzbarriere“, erzählt Dr. Garlapati. „Das hängt mit mehreren kältebedingten Faktoren zusammen: Die Luftfeuchtigkeit ist geringer, die Heizung läuft öfter, und man duscht häufiger heiß. All das kann deine Hautschutzbarriere beeinträchtigen und die Haut austrocknen. Viele benutzen noch dazu die falsche Feuchtigkeitspflege – denn nicht alle Moisturizer sind gleich.“

Was macht eine gute Bodylotion aus?

Dr. Garshick empfiehlt, nach „unparfümierten“ bzw. „duftstofffreien“ Produkten Ausschau zu halten, ergänzt aber: „Selbst Naturprodukte könnten Duftstoffe enthalten. Denk also dran: Nur weil etwas ‚natürlich’ ist, heißt das nicht, dass es kein Parfüm enthält oder die Haut nicht reizen kann.“
Ich verzichte bei meinen Gesichtspflegeprodukten meist auf synthetische Duftstoffe. Manche Produkte haben dennoch einen etwas merkwürdigen Eigengeruch, wie das Skinceuticals CE Ferulic Serum, das wie Hotdog-Wasser riecht. Für meine trockenen Beine verzichte ich aktuell auf Lotions mit Kokosduft. Stattdessen probiere ich eine hautärztliche Empfehlung – nämlich die Cetaphil Feuchtigkeitslotion (18,29 € via DocMorris). Sie ist nicht sonderlich „sexy“, aber günstig, und hält meine Haut gut hydriert.
Dennoch werde ich auch in Zukunft nicht komplett auf Duftstoffe verzichten und trage zum Beispiel nach dem Eincremen Parfum auf meine Handgelenke und meinen Hals auf. Laut einer Parfumstudie hält der Duft ohnehin besser auf Haut, die mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt ist.
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Können parfümierte Haarprodukte die Kopfhaut austrocknen?

Ich neige im Winter leider auch zu schuppigem Haar – unternehme aber ehrlicherweise gesagt nur wenig dagegen (außer Jammern). Weil meine trockene Kopfhaut aber ja eigentlich auch nur Teil meiner (ohnehin trockenen) Haut ist, habe ich Dermatolog:innen gefragt, ob mein parfümiertes Shampoo vielleicht eine Rolle spielen könnte. „Ja, genauso, wie auch deine restliche Haut gereizt auf Duftstoffe reagieren kann, kann das auch deine Kopfhaut“, meint Dr. Garlapati. „Wenn du zu trockener oder empfindlicher Haut neigst, empfehle ich ein duftstofffreies Shampoo, um ungewollte Irritationen oder Verschlimmerungen von Hautproblemen zu verhindern.“
Auch diese Empfehlung ist aber natürlich nicht allgemeingültig. „Wer trockene Kopfhaut hast, muss nicht zwangsweise unparfümierte Shampoos oder Conditioner verwenden, wenn kein Verdacht darauf besteht, dass der Duftstoff die Haut reizen könnte“, ergänzt Dr. Garshick. „Dennoch lohnt sich bei trockener Kopfhaut der Kauf von Produkten mit feuchtigkeitsspendenden, pflegenden Wirkstoffen, unabhängig von den Duftstoffen.“ Zu diesen hydrierenden Wirkstoffen gehören unter anderem Hyaluronsäure, Vitamin E, Arganöl, Glycerin und Peptide. Wenn du deinen Conditioner nur in den Haaren, nicht auf der Kopfhaut verteilst, spielen die Duftstoffe darin übrigens keine große Rolle.
Letztlich scheinen sich meine schuppigen Beine und meine juckende Kopfhaut gar nicht so sehr an den Duftstoffen in meinem Shampoo und meiner Bodylotion zu stören. Ich verstehe aber, wieso immer mehr Leute auf „fragrance-free“ Produkte setzen – schließlich scheinen sie deutlich sicherer zu sein, wenn auch nicht ganz so stimulierend für die Sinne. Vielleicht hänge ich mir dazu einfach ein paar Eukalyptusblätter in die Dusche.
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