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Warum ist Vizedirektorin Gupta immer noch die wahre Königin in Plötzlich Prinzessin

Foto: Disney/Photofest
In Plötzlich Prinzessin ist Sandra Oh nur etwas mehr als zwei Minuten lang zu sehen. Überrascht? Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie ihren Rollentext als stellvertretende Direktorin Gupta an der Grove High School so unterhaltsam grimmig spricht, dass sie weit über den Status einer unwichtigen Nebenfigur hinausgewachsen ist.
Manche Leute, die dem Filmklassiker aus dem Jahr 2001 möglicherweise nicht genug Beachtung geschenkt haben, behaupten, er sei seicht. Wenn ich aber an den Film zurückdenke, lache ich immer noch über die Szene, in der Mia Thermopolis (Anne Hathaway) umgestylt wird (im Grunde nur von einer Pinzette, Kontaktlinsen und einem Glätteisen). Außerdem wünsche ich mir immer noch, dass mich Julie Andrews' selbstsichere und hilfsbereite Königin Clarisse adoptiert.
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Wenn wir aber ernsthaft über den kulturellen Einfluss von Plötzlich Prinzessin sprechen, gibt es eindeutig nur eine Person, die uns nicht nur haargenau im Gedächtnis geblieben ist, sondern auch weiterhin nachfolgende Generationen inspiriert und sogar aufrüttelt.
Zum ersten Mal bekommen wir die stellvertretende Schulleiterin Gupta während des Vorspanns zu sehen, als sie deutlich unter Beweis stellt, über wie viel Macht sie an der Privatschule in San Francisco verfügt. Sie fordert Jeremiah auf, nicht auf der Schulmauer zu sitzen (der Teenager gehorcht sofort; es wird klar, wie viel Einflussvermögen sie hat) und wünscht Lily und „Lilys Freundin“ Mia guten Morgen (womit sie zum Ausdruck bringt, wie sehr sie die soziale Hierarchie an der Grove High School respektiert).
Doch dann erfährt sie, dass die Königin von Genovien vorhat, sich in der Schule ihrer Enkelin blicken zu lassen, und liefert einen Satz ab, der tausende TikTok-Videos ausgelöst hat: „Gupta, mmhmm, mhhmm, mhhmm“, sagt sie ins Telefon, bevor sie den Hörer auflegt. Sie blickt auf, und ihre Augen blitzen voller Ehrfurcht, Aufregung und Angst zugleich auf. „Die Königin kommt.“
Der Satz ist zwar simpel, aber so komisch, dass er in den sozialen Medien für unzählige Memes gesorgt hat, in denen unterschiedliche Leute diesen Rollentext mit ihren Haustieren als Telefon vortragen. Wenn du dir diese nachgestellten Szenen ansiehst, wird deutlich, wie viel Talent hinter Ohs Performance in diesem Film steckt. Sie hätte ganz einfach eine strenge, unsympathische, zweidimensionale Vizedirektorin mit einer unheimlichen Vorliebe für Autorität spielen können. Wie es aber bei den meisten Figuren, die sie spielt, der Fall ist – von der dickköpfigen, geliebten Cristina Yang in Grey's Anatomy bis zur fehlerhaften, aber charmanten Eve Polastri in Killing Eve – wertet Oh alles mit ihrem geschickten Sinn für Humor auf. Außerdem – und das ist noch wichtiger – fühlt sich die Handlung dank ihres schauspielerischen Könnens nachvollziehbar an. Eine echte Königin sitzt in ihrem Büro. Natürlich kichert sie vor Verlegenheit, als Clarisse sie als „gute Erzieherin“ bezeichnet. Später in der Szene geht es weiterhin lustig zu, als Gupta Königin Clarisse eine Tasse Kaffee bringt, sichtlich zittert und sich dafür entschuldigt, dass sie kein „feineres Porzellan“ zum Nippen hat, während sie Mias Mutter unerwartet und locker-lässig einen hässlichen Styroporbecher reicht. Sie ahmt die anmutigen Gesten der Königin nach, während sie spricht, und beklagt sich darüber, dass niemand mehr „das Königtum respektiert“.
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„Wie ist es denn so in Genovien, Eure Majestät? Scharwenzeln alle nur um Sie herum?“, fragt sie, bevor sie auf geschickte Weise schnell aus dem Büro weggebracht wird.
Es ist beeindruckend, was Oh mit nur ein paar Zeilen und dem Wehen eines Pompons gelungen ist, aber auch ein Beweis dafür, wie sehr sie über lange Zeit hinweg von Hollywood unterschätzt wurde – leider keine ungewöhnliche Geschichte für eine talentierte Frau of color. Erst fünf Jahre und Dutzende von kleinen Rollen und Voiceover-Aufnahmen später bekam sie ihre Durchbruchrolle in Grey's Anatomy. Trotz aller Widrigkeiten und des Mangels an Material bringt sie jede noch so kleine Rolle zum Strahlen und hat einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen – und das lange vor ihrem Durchbruch.
Später im Film bringt glänzt Oh mit ihrer Performance, als das gemeine Schulmädchen Lana (Mandy Moore) von Mia „reingelegt“ wird und die stellvertretende Schulleiterin um Hilfe bittet. „In die Reinigung damit!“, sagt sie schnippisch.
Zwei Jahrzehnte später bietet Plötzlich Prinzessin uns immer noch eine herzerwärmende Geschichte über ein gewöhnliches Mädchen, das auf einmal ein außergewöhnliches Leben führt. An dieser Stelle gebührt Oh ein besonderer Dank, da sie uns eine so lustige und unvergessliche Erinnerung beschert hat. Leider wird sie im Film nicht für ihre Bemühungen um gute Erziehung und dafür, dass sie dem Schulbully die Stirn bietet, in den Ritterstand erhoben. Dafür werden wir sie für ihre viel größeren Beiträge zur Popkultur im Gedächtnis behalten und für immer dankbar für ihren brillanten Beitrag in diesem Filmklassiker sein.

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