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Künstlerin Anne Bengard: „Man sollte keine Angst davor haben, Dinge in Frage zu stellen“

Sie zeigt mit zarten Farben auf großen Werken, was sie bewegt: Anne Bengard ist Künstlerin und hat sich auf Bilder spezialisiert, mit denen sie die Vorurteile ihres Umfelds herausfordert.

Wir treffen die 28-Jährige am Rande des Videodrehs zu Jennifer Rostocks Song „Hengstin" in Berlin-Kreuzberg. Anne ist eine der Protagonistinnen in dem Musikclip, der Frauen in allen ihren Facetten und ihrer Power feiert.
Zur Videopremiere am 28.10. hat Refinery29 gefragt:Was ist die wahre Stärke einer Hengstin? Und wie behauptet sich eine Frau in Männerdomänen heute?

„Ich bin eine Hengstin, wenn es darum geht, Dinge offen auszusprechen und keine Angst davor zu haben, Dinge in Frage zu stellen“, erklärt Anne. Ihr Haaransatz leuchtet beim Dreh in Rosa, die Spitzen in Blau. Dazu trägt sie den passenden Lidschatten, ein helles, bauchfreies Top und eine große Zahnkette, die sie selbst produziert hat. Auch ihre Arbeiten kommen in Pastelltönen, sind jedoch alles andere als niedlich: „Die Leute sollen sich meine Bilder ansehen und denken: ,Okay, was ist das?' Sie sollen überlegen, warum sie impulsiv so reagiert haben und ob da noch etwas anderes dahinter steckt.“ Wie sich eine Provokation in Pastell konkret gestaltet? „Für längere Serien kreiere ich Close-up-Porträts mit verschiedenen Objekten in den Mündern – zum Beispiel chirurgische Instrumente wie Zahnarztbesteck“, sagt Anne. „Manche Dinge sind einfach nur Modeaccessoires, manche Fetischobjekte. Dementsprechend sind die Gesichtsausdrücke mal sehr direkt und fordernd, mal sehr introvertiert und das bringt Vorurteile an die Oberfläche. Genauso wie die Objekte an sich. Manche Accessoires sehen auf den ersten Blick vielleicht so aus wie Fetischspielzeug und die Betrachterin und der Betrachter fragt sich dann: ,Was ist das denn für ein krasses Ding? Achso, nur eine Haarspange'“ Dieses Spiel mit Schubladen und Grenzen zeichnet Anne aus: Statt sich selbst oder ihrem Publikum ein Etikett zu verpassen, lässt sie viel Interpretationsspielraum – und zeigt so, dass es mehr gibt als nur Schwarz oder Weiß: „Man muss nicht unbedingt ein Mann oder eine Frau sein. Man kann auch einfach eine Person sein, eine Meerjungfrau oder ein Einhorn oder was auch immer. Sei, was du sein möchtest!“

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